Zu nett

72 6 0
                                    

Noëlle betrachtet den Schaden in Glorias Wohnung und kaut nachdenklich auf der Unterlippe herum. Sie ist nicht lange genug hier um jemanden anzuheuern das alles zu reinigen und zu erneuern. Vor allem aber, wo sollte sie dann unterkommen? Die einzige Idee wäre, Gloria bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Wohnung und der Rundumerneuerung, in einem Hotel unterzubringen wenn sie aus dem Krankenhaus entlassen wird. Sie hat eh noch jemanden der ihr in dem Gewerbe ein paar Gefallen schuldet und Glory würde auch einmal so richtig verwöhnt werden. Hans ist, nachdem sie in der Stadt angekommen sind und sie wieder zum Mensch wurde, in sein Hotel gegangen um seine wenigen Sachen zu packen die er dort hatte. Er hat immer nur dort gelebt wo man ihn gebraucht hatte, eine eigene Wohnung oder einen festen Standort hatte er nicht. Vielleicht ja jetzt schon. Mit dem Koffer im Schlepptau geht er zum Wohngebäude und schließt auf, Noëlle hatte ihm den Schlüssel gegeben da sie sich noch die Schäden ansehen wollte die der Brand hinterlassen hat und nicht wusste ob sie in der eigenen Wohnung sein wird oder nicht. Sie selbst kam über das offene Fenster rein. Hans geht die Treppen hoch, hört aber schon wie sie am telefonieren ist und stellt den Koffer nur vor ihre Wohnungstür, ehe er brav wartet bis sie fertig ist. 

„Ist klar. Ich zahl das was wir ausgemacht haben. Den Schlüssel findet ihr bei der Nachbarin links von der Wohnung unter der Matte, keine Ahnung ob sie da sein wird oder nicht. Und das Hotel geht klar? Solange die Wohnung noch nicht fertig ist?" Kurze Stille, dann schon fast erleichtertes Seufzen. „Perfekt, danke. Es ist gut zu wissen auf wen man sich verlassen kann." Sie legt auf und sieht sich in dem Raum noch einmal um, hier wird einiges erneuert werden müssen. Die Schäden des Wassers und des Löschschaums sind nicht von der Hand zu weisen, von dem zerstörten Mobiliar oder dem Fenster einmal abgesehen. Sowohl sie als auch Glory haben zu der anderen Wohnung jeweils einen Ersatzschlüssel, damit sie die jeweils anderen Pflanzen gießen können oder im Notfall fähig sind die Wohnung zu betreten. Sie muss sie auch noch anrufen! Aber wie. Wie gibt sie ihr bescheid? Naja, sie wollte heute Abend eh noch einmal vorbeischauen, warum sollte sie es also komplizierter machen als es sein muss? Aber wer gießt dann ihre Pflanzen? Moment, sie hat ja diese Tonkegel geschenkt bekommen! Gaston braucht eh kein Wasser für die nächsten Wochen, aber die anderen schon. In Gedanken versunken geht sie aus der Wohnung und bleibt abrupt stehen als sie Hans Füße vor sich auf dem Boden erkennen kann. Als sie den Kopf hebt, lächelt sie und nickt. „Hey! Ich mach nur kurz zu und dann sperr ich gleich auf. Ich denke die heutige Nacht wäre es noch praktischer wenn du bei mir pennst, vor allem weil wir morgen eh schon los müssen. Nach dem Trubel bring ich dich zu deiner eigenen Wohnung, habe sie auch schon vom Markt nehmen lassen!" Der Werwolf nickt nur und nimmt seinen Koffer von der Tür weg, damit sie aufsperren kann. Erst dann folgt er- Abrupt bleibt er stehen. Ist er gerade gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen?! 

Vorsichtig streckt er seine Hand aus und tatsächlich spürt er einen Widerstand, durch den er nicht kommt. Noëlle dreht ihren Kopf und schlägt sich gegen die Stirn. „Mein Fehler!" Ein Seufzen später lächelt sie entschuldigend. „Sorry, die Schutzzauber wirken gut und ich muss dich noch zu einer Ausnahme machen." Seine Hand fällt im nächsten Moment nach vorn und er tastet noch kurz herum, bis er sich sicher genug ist dass er gegen nichts mehr läuft. Er wird noch gemustert, wobei er eigentlich nur mit dem Koffer im Gang steht und nicht so wirklich weiß wo er hinsoll. „Jap, du nimmst das Bett.", murmelt die Magierin und deutet ihm an ihr zu folgen. Den Koffer lässt er erst einmal stehen und bekommt eine kleine Wohnungstour. Badezimmer, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und Esszimmer. „Du schläfst auf jeden Fall im Bett, die Couch ist nämlich nicht ausziehbar und da passt du nur drauf wenn man dich in zwei Hälften teilt und stapelt." Die roten Augen gehen an ihr runter und wieder hoch. Aber sie. Sie passt doch auch nicht ganz auf die Couch! „ICH kann mich wandeln ohne dass ich meine Schlafklamotten verliere." Hans schnaubt und holt sein Handy raus. ‚Aber ich kann mich wandeln ohne dass ich magische Energie verliere. Wir sollten für morgen fit sein'. Mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck starrt sie auf das Display und dann wieder zu ihm hoch. „Ich kann mich kleiner machen, du nicht." Seine Augenbrauen gehen hoch, will sie jetzt wirklich mit ihm diskutieren? ‚Ich kann als Wolf auf dem Bett schlafen wenn dir die menschliche Form unangenehm ist'.

Alba Lupinotuumحيث تعيش القصص. اكتشف الآن