Sayonara, letzte Hirnzelle

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Scheinbar sind noch nicht alle Reste der gestrigen Tortur komplett überstanden und so pennt sie einfach wieder ein bisschen, während die Musik über Kopfhörer läuft. Alucard wartet ein paar Minuten, bevor er sich räuspert. „Schieß los, wie ist es wirklich abgelaufen." Hans erwidert seinen Blick, wieso hat er das nicht geglaubt? Scheiße... „Mhh... danke für die bestätigende Reaktion in deinen Gedanken, also muss das wirklich anders abgelaufen sein. Läuft da was zwischen euch?" Der Werwolf schüttelt den Kopf, das kann er sogar ehrlich von sich behaupten. Auch der Urvampir merkt dass das stimmt und legt ein Bein über das andere. „Was ist wirklich abgegangen. Ich muss es wissen um in Zukunft Dinge einplanen zu können, klar?" Es gibt Dinge die er nicht wissen muss?! Wenn sie jetzt wirklich etwas gehabt hätten, dann würde ihn das überhaupt nichts angehen. Es musste ausgetestet werden ob das Zeug funktioniert. Das sollte doch wohl reichen, oder nicht? „Und beim austesten bist du ausversehen mit deinem Maul an ihren Hals gefallen und hast ihr den Fleck verpasst." Die Pheromone waren noch da. Pheromone also, jetzt ist es deren Schuld. „Meintest du nicht dass du dich zusammenreißen kannst?" Daraufhin antwortet Hans gar nichts mehr, sondern verschränkt nur die Arme. Für ihn ist die Konversation beendet. „Du weißt schon dass ich einfach in deine Erinnerungen könnte?" Ich hoffe du weißt dass du dir den Hass von Nelly auf dich ziehst. Leicht amüsiert schnaubt der Urvampir. „Nelly... Süß. Ist das dein persönlicher Spitzname für sie?" 

Der Werwolf sieht hilfesuchend zu Noëlle, aber die schläft leider tief und fest und schnaubt nur kurz, bevor sie sich auf die Seite dreht. Wieso muss sie ausgerechnet jetzt schlafen? Ihr fallen doch alle möglichen Ausreden ein, ihm nicht! Sie ist die Wortgewandte von ihnen, der immer etwas einfällt. „Ich finde es ja schön dass ihr zwei schon eine Gewaltenteilung habt, aber das ist kein Grund mir nicht zu antworten." Hans ist echt am Überlegen ob er nicht etwas auf sie schmeißen soll damit sie das übernehmen kann. Es ist einfach so. Was soll er groß sagen? Es war das erste was ihm in den Kopf geschossen kam als er sah dass sich die Kugel verkleinerte und er die Panik über das spürte, was in den nächsten Sekunden geschehen wird. „Weißt du... es wäre doch lustig euch zwei zu verkuppeln, oder nicht? Der ach so einsame Wolf und die ebenfalls einsame Magierin- Sag mir dass das nicht DER Gesprächsstoff für zukünftige Zeiten wäre." Ach, ist der Urvampir jetzt plötzlich unter die Tratschweiber gegangen? Moment, das ist er schon lange. „Oh...? Ich höre keine Widerrede?" Ich könnte dich nicht aufhalten, egal was meine Meinung dazu ist. Warum sollte ich Energie verschwenden. Touché, das hat er ziemlich gut formuliert. Tatsächlich ist es dem Schwarzhaarigen egal was der Fellteppich dazu sagen würde- Er macht es so oder so. „Schlauer Köter, willst du ein Leckerli?" Er wird nicht einmal angesehen, alles klar. Vielleicht auch ein wenig verdient, aber Alucard ist nach den Tagen im Vatikan entspannt genug um das nicht persönlich zu nehmen. 

Bevor er ihn noch weiter ärgern könnte, zieht Noëlle die Luft so laut und tief ein als hätte sie schon Stunden ohne Sauerstoff verbracht, bevor sie sich aufrecht hinsetzt und die Augen reibt. Es ist schon fast als würde sie keuchen bevor sie noch einmal tief durchatmet und die Kopfhörer rausnimmt. Ein kurzes Kopfschütteln und sie entspannt sich wieder, bevor sie Blicke auf sich spürt und langsam von ihrem Handy hochsieht auf welchem sie die Musik gestoppt hatte. Sie sieht zu Hans und dann zu Alucard. „Ist was...?" Alucard zieht eine Augenbraue hoch. „Du bist blasser als sonst, du bist aus deinem Schlaf hochgeschreckt als hättest du den Tod gesehen und du wirkst als willst du es vergessen. Sag UNS lieber was los ist." Die Magier kaut sich noch kurz auf der Unterlippe herum, bevor sie sich nach hinten lehnt und seufzt. „Das heute hat... Erinnerungen aufgewirbelt. Erinnerungen die ich vergessen wollte. Bilder und Szenarien die ich- Die ich nie wieder so vor meinen Augen haben oder erleben wollte wie sie damals passiert sind." Albträume also. „Tut mir leid dir eröffnen zu müssen dass ich dir hier oben keine warme Milch mit Honig machen kann um dich zu beruhigen." Ein leichtes Lächeln und ein ebenso minimales Kopfschütteln. „Alles gut, ich komm damit schon klar." Im Gegensatz zu Hans, belässt es Alucard dabei. Wenn sie reden will, dann okay. Wenn nicht, dann will sie eben nicht. „Habe ich irgendetwas verpasst als ich gepennt habe? Irgendwelche großen Entdeckungen?" Sie hätte gern Ablenkung und irgendetwas muss es geben, Alucard schweigt sicherlich nicht die ganze Zeit. Der Urvampir grinst breit. „Was würdest du machen wenn Hans in dich verknallt wäre?"
Eh?

Alba LupinotuumWhere stories live. Discover now