Vorbereitungen

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„Ist das wirklich was du willst?" Alucard betrachtet sie nachdenklich als sie nach dem Anruf wieder zum Sitz zurückkehrt uns Platz nimmt. Noëlles gesamte Ausstrahlung hat sich komplett geändert. Keine Spur mehr von der unterhaltsamen Magierin die vorher ihre Angst geäußert hatte, ihre Sorgen. Stattdessen sieht man nun eine Frau der man ihre Erfahrung in den verschiedenen Bereichen ansehen kann. Eine entschlossene Magierin die sich ihres Weges bewusst ist und die sich auf einem direkten Kollisionskurs mit Alderon befindet. Mitsamt dem Krieg. Einem Krieg, den man vor der Öffentlich hoffentlich dieses Mal geheim halten kann. „Was ich will und was ich muss, sind zwei verschiedene Dinge. Ich WILL niemanden in die Sache reinziehen. Ich MUSS das beenden. Opfer sind mit eingerechnet, Kollateralschäden sind bedacht." Sie dreht den Ring an ihrem Finger und sieht auf diesen hinunter. „Nachricht an Patricia Hamstone. Trommel die Truppen zusammen, melde mich mit näheren Informationen, Veraz kehrt zurück." Mit einem Zurückdrehen des Ringes schickt sie die Nachricht ab und lehnt sich zurück, legt ein Bein über das andere und legt die Hände auf ihren Schoß. Sie werden sehen was am Ende dabei rauskommt, aber man muss versuchen Alderon aufzuhalten und die Idee, die er verfolgt, zu vernichten. Alucard zieht eine Augenbraue hoch. „Und da sag noch einer du bist nicht für die Führung geboren." 

Noëlle erwidert den Blick, gibt keine direkte Reaktion von sich. „Ich koordiniere, ich führe nicht." Der Urvampir verzieht leicht das Gesicht, sie hat keine Ahnung was sie eigentlich macht, oder? Oder zumindest ist das, was sie macht, für sie unter einem falschen Begriff kategorisiert. „Dann führe ich dich mal zum Schlaf, du siehst aus als würdest du ihn brauchen. Außerdem fliegen wir noch ein paar Stunden und wer weiß wie schnell der Rest ablaufen wird. Wir können Glück haben und wir haben Zeit alles zu bereden und vorzubereiten, oder wir müssen schnell agieren." Recht hat er und es war durchaus ein wenig kräftezehrend, das muss man zugeben. Die Aufmerksamkeit fällt im nächsten Moment auf den grün blinkenden Ring und Noëlle liest sich die langsam auftauchende Nachricht durch. „Antwort von Hamstone?" Die Magierin nickt. „Sie macht sich an die Arbeit." Dann aber flimmert das Ding plötzlich rötlich auf und Alucard runzelt die Stirn. „Na du bist aber wichtig." Ohne auf diese Aussage zu achten, blickt sie auf die weitere Nachricht und nickt leicht. „Makube hat dem Erzbischof bescheid gegeben, wir können ihn jederzeit abziehen." Ja, ja, ja... sie ist keine Heerführerin. „Können wir aber nur noch ganz kurz das Thema anschneiden von wegen... Dass du uns halt eiskalt nicht gesagt hättest dass du eine Verne bist wenn der Bischof das nicht gedropped hätte?" Fast augenblicklich weicht sie seinem Blick aus, sieht auf den Tisch vor sich. „Weil es niemanden angeht aus welcher Familie ich komme." „Hasst du sie?" Endlich zeigt sie wieder ein paar Emotionen, auch wenn es Schock ist der sich in ihren Augen abzeichnet. „Hasst du deine Familie und den Namen so sehr dass du ihn verheimlichen musst?" „Ich habe ihn nie verheimlicht! Nur nicht genannt! Das- Das ist was anderes." Alucard schüttelt leicht den Kopf. „Nein, weil du nicht wolltest dass jemand diesen Namen herausfindet. Deine Reaktion als der Bischof ihn ausgesprochen hatte war eindeutig." 

Schon fast lachend lehnt sie sich nach hinten und streicht sich mit beiden Händen durch die Haare, von der Stirn nach hinten. „Und weißt du warum? Weil ich nicht so behandelt werden will wie man es macht wenn man diesen Namen kennt, gibs zu!" Die violetten Augen starren den Urvampir an. „Du hättest mich von Anfang an anders behandelt wenn du gewusst hättest wer meine Familie ist, wie meine Vergangenheit war, welche Macht eine Verne hat! Du hättest mich genau so anders behandelt wie ich DICH anders behandle weil du du bist und ich weiß was ich bei dir zu vermeiden habe. Ich weiß wer du bist. Ich weiß was du bist. Ich kenne deine Vergangenheit vielleicht nicht zu 100%, aber gut genug um Dinge nicht zu erwähnen oder dich von gewissen anderen Sachen abzulenken. Ich behandle Hans anders, meinst du ich würde euch beide so behandeln, so mit euch reden und so mit euch umgehen, wenn ich euch vorher NICHT gekannt hätte? Und genau das wollte ich vermeiden. Die Erwartungshaltung. Das ‚aber das kannst du doch weil...'-Verhalten. Doppelmoral? Eventuell, aber ich habe es satt aufgrund meiner Familie Dinge zugesprochen zu bekommen die einfach nicht normal sind und nicht der Wahrheit entsprechen. Weißt du wie viel Scheiße in Umlauf ist? Mythen? Was ich alles angeblich können soll?" Sie beruhigt sich wieder und reibt sich seufzend den Nasenrücken. „Sorry, das... war schon lang in meinem Kopf."

Alba LupinotuumWhere stories live. Discover now