Kapitel 9

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"Wie? Warum? Was zur Hölle. Willst du mich verarschen? Ich sagte ich steig nicht mehr ein. Lass mich ..." schrie ich fast in mein Handy bis er mich unterbrach. "Sei Still. Ich hab dir was zu sagen. Und du wirst das anhören sonst passiert etwas was dich nicht erfreuen wird." Meinte erst gelassen. "Was?" Fragte ich verwirrt. "Also. Hör gut zu. Entweder du steigst wieder ein oder deiner kleinen süßen Freundin wird was passieren. Und wenn die Polizei eingeschaltet wird, wird ihr auch was passieren. Also halte dich daran was ich jetzt sage." Meinte er weiterhin ruhig.
'Er hat Tanja. Was mach ich jetzt. Ich kann nicht wieder einsteigen. Das letzte mal hat die Polizei mich fast erwischt. Aber nein. Tanja lass ich nicht im Stich. Was hab ich nur getan. Ich hoff ihr geht's gut, also den Umständen gut. Fuck. Das ist alles meine Schuld.' Mir liefen Tränen über die Wange während er redet, ich lehnte mich an eine frei wand und rutschte runter bis ich auf dem Boden saß.
"Du folgst den Nachrichten die ich dir die nächsten Tage schicke. Und wehe das wird nicht gemacht. Achso und die Polizei sollte davon gar nichts mitbekommen sonst ist es echt vorbei."
"Okay. Ich werd das tun." sagte ich in Trance und dann legte er auf.
'Fuck. Fuck. was wenn ihr schon was passiert ist. NEIN. ICH SCHAFF DAS NICHT. Er wird mich wieder in die Drogen Szene ziehen. Aber wenn ich das nicht mach, seh ich sie nie wieder und er tut ihr was an. Ich brauch Hilfe. Hilfe. Aber wie und wer. Alex zieh ich da nicht rein.'

Meine Tränen verstärkten sich und ich konnte nicht mehr. Ich stand auf zog Schuhe an und verließ die Wohnung. Ich konnte hier nicht bleiben solange sie in Gefahr ist. Ich ging auf die Straße, erst jetzt merkte ich dass es Regnet. Was total egal in diesem Moment war. Ich lief Richtung Rheinufer und dort angekommen, setzte ich mich auf eine Bank am Fluss. Weinend ignorierte ich alles was in der realen Welt passierte und alle die an mir vorbei liefen.

Nur in einer Jeans und einem Hoodie saß ich auf der Bank im Regen, seit mindestens einer Stunde, es wurde kalt und ich fing an zu frieren und zitterte.
Plötzlich blieb jemand vor mir stehen. Ich sah auf und sah in die Augen von Taddl.

Ich sah wie seine Lippen sich bewegen, aber hörte kein Wort. Er schüttelte mich, doch ich konnte nicht reagieren. Ich saß einfach dumpf da und schaute durch ihn hindurch. Ich konnte das alles nicht fassen.

Nach paar Minuten schnappte er mich und half mir beim laufen damit ich nicht umkippe. Wir liefen in Richtung seiner Wohnung. Als wir dort ankamen, trug er mich die Treppe hoch in die Wohnung von ihm und Ardy. Dort brachte er mich in ein Schlafzimmer und setzte mich auf ein Bett. "Ich zieh dir deine Klamotten aus, damit du nicht krank wirst." Ich nickte leicht, und er begann mir meine Kleidung abzulegen. Nachdem ich dann noch ein Shirt von ihm an hatte, legte er mich aufs Bett und deckte mich zu.

Also lag ich da, in einem fremden Bett, nur in Unterwäsche an und Shirt. Ich zog meine Beine an die Brust und bewegte mich weiterhin nicht. Das passiert alles wegen mir.

Später setzte sich jemand auf das Bett. Ich sah nicht wer, vermutete aber das es Taddl ist. "Sonja?" Fragte erst vorsichtig. Ich drehte leicht mein Kopf zu ihm. Ich musste schrecklich aussehen. Den ganzen restlichen Tag hatte ich geweint.

"Was ist passiert?" Fragte erst nochmal vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf und fing an zu weinen. "Schhh. Alles okay. Wir bekommen das hin. Egal was los ist." Ermutigt er mich und strich mir über mein Haar.

Weitere Minuten verstrichen. Ich lag immer noch in diesem Bett und er streichelte immer noch mein Haar. "Es ist meine Schuld. Ich bin daran Schuld." Diese zwei kleinen Sätze murmelte ich vor mich hin. "Hey. Kleine. Willst du mir nicht sagen was passiert ist? Oder sollen wir Tanja anrufen? Damit sie mit dir reden kann." Sagte er leise. "Nein. Sie kann mir nicht helfen. Keiner kann das." Murmel ich vor mir her. "Doch klar bestimmt. Kann ich dir was zu trinken bringen? Ein Tee?" Ich nickte schwach und merkte wie er Aufstand und das Zimmer verließ.

Wenige Minuten später kam er wieder und setzte sich wieder. Ich drehte mich zu ihm, setzte mich auf und flüsterte "Danke". Ich nahm die Tasse dankend an.

"Wieso sollte Tanja dir nicht helfen können. Sie als deine Freundin macht das bestimmt." Sagte er. "Sie würde. Aber kann nicht. Weil sie schon in der Scheiße ist. Sie ist mittendrin und ich weiß nicht wo." Murmelte ich und schon liefen die Tränen wieder, "Ich hab sie unbewusst mit rein gezogen. Ich wollte das doch gar nicht." "Vielleicht erzählst du mir mal was genau du meinst und dann finden wir eine Lösung." Bemerkte er.

Also fing ich an zu erzählen, davon das ich mit Drogen gedealt habe, aufgehört hatte und nun mein ex Chef angerufen hatte.

"Weshalb hat dein Ex Chef angerufen?" Fragte er nach, ohne mich wegen der Vorgeschichte mit den Drogen Vorwürfe zu machen. "Er hat sie entführt, damit ich wieder einsteige ins Geschäft." Sagte ich leise. Er machte große Augen und fragte: "Und was jetzt? Ich mein wir sollten sie befreien. Und die Polizei einschalten" "O mein Gott. Ja nicht Polizei. Er sagte wenn die Polizei eingeschaltet wird passiert ihr auch was. Er meinte auch das ich die Tage Nachrichten von ihm bekomme, um das zu machen was drin steht."

"Das heißt also wieder zu dealen?" Fragte erst vorsichtig. Ich nickte. "Und ich hoffe sie lassen sie frei nachdem ich das alles gemacht habe. Ich will das nicht tun. Das ist mir alles zu heikel geworden als die Bullen mich fast mal erwischt hatten."

"Und du willst das wirklich tun?" Fragte er. "Ja. Mir bleibt nichts anderes übrig." "Doch. Wir könnten versuchen die Nummer von ihr ausfindig zu machen." "Ihr Handy ist aus, glaub ich zumindest . Keine Ahnung ob das funktioniert." "Sicher wir brauchen nur einen Computer Freak der das hinbekommt. Und ich weiß auch wer das hinbekommt." Ich sah in mit großen Augen an. "Er schuldet mir eh noch was. Ich frag ihn gleich mal. Aber das kann etwas dauern wenn er im Moment nicht zuhause ist."

"Danke. Wirklich." Sagte ich leicht beruhigt. "Kein Problem. Wirklich. Ich helf gerne. Vor allem wenn es um Tanja geht." Sagte er leicht lächelnd, dann knurrte mein Magen.
"Willst du was essen?" Fragte er. "Wenn ihr was da habt. Gerne." Ich sah ihn an. "Da haben wir nichts. Aber ich würde bestellen. Also was willst du?" "Öhm eine kleine Salami Pizza bitte." Sagte ich leicht lächelnd. Er nickte und verließ den Raum.

Es tat gut mir ihm zu reden. Er verurteilte keinen, zumindest nicht offensichtlich oder direkt. Irgendwie musste ich ihr unbedingt helfen. Und das bald.

Everything Has Changed | izzi/taddl ff ★Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt