3. Kapitel

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Hektisch kam ich ins Klassenzimmer gestürmt und wollte mich schon für die Verspätung entschuldigen, als ich bemerkte, dass unser Lehrer noch garnicht da war. Die meisten Kinder saßen auf den Tischen oder liefen durch die Klasse und unterhielten sich. Erleichtert atmete ich auf und ging zu meinem Platz zwischen Yugi und Akuna.
"Takami, wo warst du denn? Du warst doch noch nie zu spät!", fragte Yugi überrascht.
"Ähm, es... Naja, ich hab nur verschlafen...", murmelte ich und blickte schnell weg.
Ich konnte förmlich spüren wie die beiden sich verwirrte Blicke zu warfen, aber ich versuchte es zu ignorieren.
Stattdessen ließ ich meinen Blick durch die Klasse schweifen.
Da saß er. Ganz alleine. Ganz hinten auf der rechten Seite und starrte mit leeren Blick in die Luft.
Sabaku no Gaara, der jüngste Sohn des Kazekagen. Er war ganz alleine, da jeder vor seiner unheimlichen Kraft Angst hatte. Sogar die komplette Tischreihe war leer, weil niemand sich traute auch nur in seiner Nähe zu sein. Und die Kinder die vor ihm saßen, schauten sich während des Unterrichts ständig verängstigt nach hinten um. Er tat mir jedoch nur ein wenig leid, ich wusste wie gefährlich er sein konnte. Ich hatte einmal gesehen wie er zwei ältere Jungs angegriffen hatte die ihn geärgert hatten.
Während ich ihn beobachtete hob er plötzlich den Kopf und starrte mich an als ob er meine Blicke bemerkt hätte. Ich zuckte zusammen, seine Augen waren eiskalt und undurchschaubar. Ich wollte weggucken, schaffte es aber nicht mich seinen Blicken zu entziehen. Doch letztendlich senkte ich doch den Kopf und schloss die Augen.
Dieser Junge war wirklich gruselig.
In dem Moment kam unser Lehrer und begann mit dem Unterricht.

-

"Hey, Takami warte mal!"
Ich drehte mich um und sah Akuna auf mich zulaufen.
"Hallo Akuna. Ist was?", fragte ich und lächelte. Ich wollte grade nach Hause gehen und stand jetzt mit meiner Freundin auf der Straße vor der Akademie.
"Ich wollte nur fragen ob wir vielleicht zusammen nach Hause gehen, wir haben ja schließlich den gleichen Weg", fragte Akuna jetzt und ich nickte.
"Klar, warum nicht", sagte ich und wir gingen los, die Straße hinab.
Während wir durchs Dorf trotteten unterhielten wir uns ausgelassen und als wir schließlich bei Akunas Haus ankamen, verabschiedeten wir uns.
Kurz bevor ich auch zuhause war, bog ich um eine Ecke und prallte heftig mit jemandem zusammen. Schmerzhaft fiel ich auf den staubigen Boden und setzte mich sofort wieder auf.
"Hey, pass doch auf wo du hinläufst!", meckerte ich und rappelte mich wieder auf. Als ich sah wer vor mir stand erstarrte ich und blickte panisch in sein Gesicht.
G-Gaara!
Ich wollte ein Schritt zurück gehen, aber ich stolperte und fiel nochmal rittlings hin.
Ungeschickt rappelte ich mich wieder auf. Gaara starrte mich ausdruckslos an, seine Arme waren vor der Brust verschränkt und er rührte sich auch sonst nicht.
Dieser kalte Blick... So langsam macht mir das echt richtig Angst!
"Ähm, es... Es tut mir Leid, G-Gaara...", stammelte ich und ging erneut ein paar Schritte zurück. Gaara antwortete nicht sondern blieb einfach dort stehen und beobachtete mich weiter.
Schließlich ging ich ein paar Schritte vorwärts, dann rannte ich an ihm vorbei und blieb bis zur nächsten Ecke nicht stehen. Dort drehte ich mich um
und schaute zurück. Die Straße war verlassen.
Erleichtert atmete ich auf und wollte mich im nächsten Moment am liebsten selbst dafür ohrfeigen, dass ich so ängstlich war. Ich mein, er hatte mir ja noch nie was getan, oder?
In Gedanken versunken trottete ich die leeren Straßen entlang. In Suna war um diese Zeit meistens nicht viel los und es waren nur sehr wenige Menschen, die mir entgegenkamen.
Plötzlich bekam ich wieder dieses unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden, das selbe wie heute Morgen und ein ungutes Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus. Hektisch sah ich mich um. Nichts. Niemand.
Komisch. Ich riß mich zusammen, sagte mir das es vermutlich nur Einbildung war und rannte so schnell wie möglich nach Hause. Gaara hatte ich schon wieder komplett vergessen. Zu meiner Erleichterung war meine Mutter nicht zu Hause, ich hatte keine Lust über die Ereignisse von heute Morgen zu sprechen. Bei dem Gedanken daran schluckte ich schwer. Es war wirklich nicht schön, die Leiche seines Lehrers bei einem vor der Haustür zu finden.

How to Love a Demon  [Sabaku no Gaara]Where stories live. Discover now