Teil 18

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Von unseren beidern Waffe kam ein magisches rotes Licht aus und erhellte das Stadion in hellen Tönen. Das Publikum schwieg, der König schwieg und auch wir Kämpfer schwiegen.

Denn über uns in einem weißen Licht war ein Satz auf griechisch Geschrieben. Ein Satz der alles verändern würde. Ein Satz denn ich niemals glaubte jemals zuhören.
"Τα παιδιά του Δία."
"Die Kinder des Zeus."

Herakles

Ich wusste nicht was mich mehr schockierte, der Titel der über mir und Ariana leuchtete oder das Licht das von unseren Waffen ausging. Beides war unmöglich.

Sie hatte einen einfachen Dolch, ich ein göttliches Schwert mit unvorstellbaren Macht. Wieso hatte sie meinen Schlag abwehren können?
Und wieso stand über uns das wir die Kinder des Zeus waren? Es war absurd. Ich war der einzig wahre Sohn des Zeus.

Es war meine Lebensaufgabe. Meine Pflicht ein guter Sohn zu sein. Ich wollte ihn mir nicht mit einer einfachen Bürgerin Chios teilen. Immerhin war sie keine Tochter des Gottes, wie auch.

Ihr war nicht von klein auf beigebracht worden perfekt für die Außenwelt auszusehen.
Immer die kühle Fassade bewahren, niemals von Gefühlen kontrollieren lassen und am wichtigsten jeden Kampf zu gewinnen.

Langsam ließ ich meinen Blick nach vorne gleiten. Ich hatte mich ein paaar Schritte von Ariana entfernt. Diese versuchte an der Wand Halt zu finden. Lange Zeit sagte keiner nichts, jeder ging seinen Gedanken nach. War das ein Zeichen des Zeus gewesen? Das er sie der Welt bekannt gibt?

Arianas Augen waren auf ihrer Kette fixiert. Sehend süchtig wartete sie darauf, dass ihre gold Kette wieder bei ihr landete. Und genau das passierte auch. Als der Zauber langsam an Stärke verlor und der Satz verblasste, fiel ihr Schmuck zu Boden.

Mit einer schnellen Bewegung Richtung Himmel fing ich die Kette auf, doch ein Wiederstand kam mir in den Weg. Arianas Finger umschlossen ebenfalls die Kette.

"Lass sie los.", knurrte sie und sah mich aus tief grauen Augen an. Wütend starrte ich sie an und zog die Kette zu mir, widerwillig kam sie auch mir näher, immerhin wollte sie nicht das ihre Kette reißt.

Als sie mir ganz nahe war lehnte ich mich zu ihrem Ohr. "Wer bist du? Woher kommst du? Wer waren deine Eltern? Wieso bist du hier?", ich schrie ihr das alles ins Ohr, doch die Kriegerin blieb nur ausdruckslos stehen.

Als ich mich von ihr entfernt hatte kam auch sie mir näher. "Ich erzähle dir kein bisschen meiner Geschichte.", mit diesem Satz riss sie an ihrer Kette. Das Teil an dem ich festhielt hatte sie durch den Verschluss geöffnet und nun einfach aus meiner Hand ziehen können.

Verwundert blieb ich stehen, Ariana jedoch machte sich nur die Kette mit einem provozierendem Lächeln um und blickte scheinheilig in die Menge, die Geband alles beobachtete.

Sie schien die eben geschrieben Neuigkeit nichts auszumachen. Als würde sie sich nichts drum machen, nun ein Halbgott zu sein. Als würde es ihr egal sein ein Kind des Götter Vaters zu sein.

Ich sah sie bloß böse an. Dieses Mädchen könnte keineswegs Zeus Tochter sein. Kein göttliches Blut floß durch ihre Adern. Sie war keine Halbgöttin. Sie war keine Kriegerin. Sie war keine Heldin. Sie war bloß eine einfache Bürgerin mitte vieler Menschen.

Keiner konnte so sein wie ich. Auf mit lastete alleine die Verantwortung des Zeus. Auf meinen Schultern alleine.
Und niemand sollte sie mit mir teilen. Niemand sollte sie mir wegnehmen. Ich hatte sie so viele Jahre getragen, kein Mädchen wie diese sollte sie mir wegnehmen.

Denn nicht nur schlechtes lag auf meinen Schultern. Nein, auch Anmerkung hatte ich mir mit göttlichem Blut erworben. Macht, Reichtum, Ruhm.

All das gehörte dazu. Ewige Schlachten trugen meinen Namen. Monster und Kreaturen die ich besiegt hatte, knurrte im Tartarus meinen Namen. Ich alleine trug den Namen: Das Kind des Zeus.

Nur das war ich. Eine kleine Träne floß meine eiskalte Wange hinunter. Ich meinen Kopf wiederholten sich meine Gedanken. Nur das war ich...
Als ich in Arianas Verwirrte Gesicht blickte, wischte ich mir schnell die Träne zurück.

Sie sollte nicht sehen das ich eine Träne vergossen hatte und sich in dem Moment neue bildeten. Noch immer verwundert sah die junge Frau mich an. Verstand sie es nicht? Verstand sie nicht das sie nun eine Tochter des Zeus war? Das das alles einen Grund hatte? Das Zeus sie nun gefunden hatte?

Langsam näherte ich mich wieder ihr.
Einen halben Meter vor ihr blieb ich stehen. "Was heißt das für dich?", fragte ich und wies auf den nun völlig verblassenen Satz hin. Sie zog die Augenbrauen zusammen.

"Was das heißen soll? Keine Ahnung. Ich bin keine Tochter des Zeus.", murmelte sie. Mein Blick fuhr zu ihrem Dolch welche sie nun fest umgriff und schützend vor sich hielt. Als würde sie befürchten ich könnte sie jeden Moment angreifen und ihrem Leben erneut ein Ende setzten.

Ich schüttelte leicht den Kopf und sah zum Himmel hinauf. Das Publikum fluchte und ich erkannte den Grund. Ein Gewittern zog auf Chios zu. Die Sonne verschwand hinter den schon beinahe schwarzen Wolken.

Blitz und Donner war zu hören und ich merkte wie ein Tropfen Regen vom Himmel hinab fiel. Ein Unwetter brach an und keiner wahr sicher.
Langsam drehte ich mich wieder zu Ariana die aus großen Augen die schwarzen Wolken betrachtete.

Sie bemerkte meinen Blick auf ihr und schauten mich aus ängstlichen grauen Augen an. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. Ein zweites Mal schüttelte ich den Kopf.

"Du bist verloren.", flüsterte ich ihr zu und bemerkte wie sie zu zittern begann. Ob wegen dem Wetter oder der plötzlichen Wendung ihres Leben wusste ich nicht.

Die Verlorene Tochter Des Himmels [In Überarbeitung] Where stories live. Discover now