Teil 27

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Herakles:

Dieser verdammte Wiederling, hatte ihn geheilt. Hatte ihn vor meinem Schlag gerettet, hatte ihn vor meinem Pfeil bewahrt. Theodore.
Seine schwarzen Pupillen glänzten in der hellen Sonne, genau wie seine Kräuter, die er auf das Auge des verletzten reibte.

Langsam und behutsam. Beinahe sanft. Ich sah in diesem jungen Mann nicht den Mörder Petros. Ich sah einen Heiler, der gegen den Tod eines Gewährten ankämpfte.

Ich hätte ihn gerne als Gewährten gehabt. Er hatte Kapferfahrung und war anders als Ariana nicht sensibel. Die Heilkunst lag ihm scheinbar auch im Blut, ein guter Partner wäre er gewesen.

Doch er war auf der falschen Seite. Auf der Gegner Seite. Ich blickte zu Ariana, die mich scheinbar die ganze Zeit beobachtet hatte. Ihr Blick voll Wut verriet mir alles. Sie hasste Theodore aus Herz und Seele. Sie würde ihn nie als Verbündeten akzeptieren. Ein Blick zu Theo verriet mir das selbe. Er mochte sie nicht. Kein bisschen.

Doch vielleicht sollte es auch so sein. Seine heimtückische, verdorbene Aura konnte ich auch auf diese Entfernung noch spüren.

"Herakles.", flüsterte Ariana leise und deutete mir auf die Käfige der Arena zu sehen. "Löwen.", stellte ich weniger überrascht fest. Sie nickte.
Mit gerunzelter Stirn beobachtete ich verärgert, wie sich zwei ängstliche Sklaven auf die Arena trauten und langsam den Käfig dieser Tiere öffnete.

Hungrig blickend entdeckten die drei Löwen ihre ersten Beuten.
Diese Löwen sahen beinahe identisch aus, ein kurzes, sandfarben Fell und Die Unterseite ihres Bauches wie auch die Beininnenseiten waren in einem helleren Ton. Ihre langen Mähnen wehten im Wind und ihre Augen strahlten stolz und Zorn aus. Als wären sie genau wie ich bereit auf den bevorstehenden Kampf.

Ariana

Langsam begann ich zu glauben, dass sowohl das Schicksal als auch die lästigen Götter etwas gegen mich hatten. Sicherlich hassten sie mich. In den letzten Tagen hatte ich mehr durchgemacht als jemals in einem meiner Kämpfe.

Ich hatte dabei zusehen wie ein Vater starb, von dem Schwert eines brutalen Mörder ermordet, der keine Reue zeigte.

Musste gegen einen starken, sowohl auch flinken Mann kämpfen, in dessen Brust ich solange stach bis das mich Lamia in meinem Verstand zum aufhören zwingte.

Ich wurde, und in dem Punkt war ich mir ziemlich sicher, umgebracht doch plötzlich durch Georgo, der vielleicht doch nicht der war, der er vorgab zu sein, wieder zurück ins Leben geholt.
Und nicht zuletzt erfuhr ich das ich zu meinem Glück nun auch noch die Tochter des berüchtigten Göttervaters Zeus war.

Ich wünschte mir ich hätte bei diesen Kämpfen nicht teilgenommen, hätte auf das dringend, benötigte Geld verzichtet und wäre nun nicht zwischen Soldaten, Bogenschützen, Theodore, Löwen und Herakles den ich nach all dem, noch immer nicht ganz traute.

Lamia

"Was glaubst du? Wird Zeus aufhören nach dem Weib suchen? ", ich schluckte. Nicht wegen des Gesprächsthemas der Dämonen, sondern eher das sie jeden auch so winzigsten Stein umdrehen nur um festzustellen das ich dort nicht war. Oder besser gesagt das wir noch da waren. Thea in meinen Armen hatte schon seit einiger Zeit die Augen zugekniffen und zitterte vor Kälte doch vermutlich auch vor Angst am ganzen Körper.

Ihr hoch rotes Gesicht zeigte mir nur noch mehr wie sie fühlte.
Doch auch ich verspürte Sorge und Vorahnung das sie und finden würden, es fühlte sich an als würde sich das Blut in meinen Kopf staute. Meine Hände wurde feucht und meine Augen fingen an zu Tränen.

Wir beide waren hilflos. Und konnten nur hoffen das sich die Dämonen entfernen würden. Das sie uns in Frieden lassen würden. Das Zeus mich in Frieden lassen würde. Durch den Gedanken an den Gott, lauschte ich beinahe unterbewusst dem Gespräch der beiden Dämonen weiter. Es kam mir so vor als hätte sich der andere Dämon die Worte zurecht gelegt und hätte deswegen so lange nicht geantwortet.

"Nein, sicher nicht. Er will das Biest vernichten. Die Götter würden ihn dafür hassen, dass er sie am Leben gelassen hatte."

Im Augenwinkel bemerkte ich wie der andere Dämon zu lächeln begang.
"Ein Monster tötet das andere.", auch der andere Dämon setzte ein teuflisches Lächeln auf.

"Ja und wenn er es nicht übers Herz bring seine kleine Geliebte, sein Spielzeug zu entsorgen werden es die anderen Götter tun.", ich wusste nicht was mir einen tieferen Riss im Herzen versetzte, der Gedanke daran das Zeus in mir vielleicht all die Jahre auch nur ein Spielzug gesehen hatte oder die Befürchtung, die sich nun bewahrheitete, die anderen Götter würden mich jagen und mich töten. Und ich würde sie noch aufhalten können.

Die Verlorene Tochter Des Himmels [In Überarbeitung] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt