#9 - first time panic

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Triggerwarnung: Panikattacken, body issues, sexuelle Andeutungen


Ich saß auf meinem Bett und schaute schon mal durch meine Watchlist. Charlie und ich wollten einen Filmabend machen. Meine Mom war nicht da, also hatten wir das ganze Haus für uns. Ich konnte mich nicht entscheiden, also beschloss ich schon mal in die Küche zu gehen und Snacks vorzubereiten. Charlie war vor ein paar Minuten ins Bad gegangen. Ich lächelte bei dem Gedanken, gleich mit Charlie in meinem Arm einen Film zu schauen. Es war einfach das beste Gefühl der Welt, ihn einfach in meinem Arm zu haben. Ich liebe ihn so sehr. Ich füllte ein paar Chips in eine Schüssel und bereite Getränke vor. Ich wusste, dass Charlie die Chips nicht essen würde. Aber einen Versuch war es wert. Ich hatte immer die Hoffnung, dass er irgendwann doch zugreifen würde, wenn ich es immer wieder einfach anbiete. Essen war einfach ein schwieriges Thema. Ich seufzte und hörte, wie oben die Dusche ausging, also ging ich mit den vorbereiteten Sachen wieder hoch.

Charlie brauchte ungewöhnlich lange. Nach zwanzig Minuten begann ich mir wirklich Sorgen zu machen und beschloss nachzuschauen. Ich klopfte an die Badezimmertür. „Charlie, ist alles in Ordnung?" Ich bekam keine Antwort. „Char?" Wieder nichts. „Okay, Char, ich komme jetzt rein.", teilte ich ihm mit. Es war nicht abgeschlossen, aus Gründen, also konnte ich einfach die Tür öffnen. Charlie stand am Waschbecken. Er atmete schnell und flach. Eine Panikattacke. Sofort vergaß ich alles um uns herum. Es war auch egal, dass Charlie nur eine Boxershorts und ein T-Shirt von mir trug. Ich ging zu ihm und drehte ihn so, dass er mich ansah. „Charlie, ganz ruhig. Ich bin hier. Alles ist gut. Konzentrier dich auf deine Atmung. Versuch langsam ein und auszuatmen." Er versuchte es, doch die Panik stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben. „Charlie, schau mich an. Ich bin hier. Alles ist gut. Du bist hier sicher." Ganz langsam wurde seine Atmung wieder normal. Sein Blick wurde weicher und er löste sich aus seiner Starre. Er fiel mir in die Arme. „Alles ist gut.", hauchte ich und gab ihm einen sanften Kuss aufs Haar. Er löste sich wieder von mir und sah mich traurig an. „Was ist los, Char?" „Ich habe Panik bekommen, weil ich daran gedacht habe, was heute noch passieren könnte." Ich zog fragend eine Augenbraue hoch. „Du weißt schon. Wir hatten doch darüber gesprochen, dass wir bereit sind mehr zu machen, als nur küssen und kuscheln. Und weil wir heute das erste Mal sturmfrei haben..." Er brach ab, aber ich wusste, was er dachte. Ich legte eine Hand auf seine Wange und sah ihm in die Augen: „Charlie, es ist alles okay. Du brauchst keine Angst haben." „Da sind halt einfach diese Gedanken in meinem Kopf, dass du mich abstoßend und hässlich finden könntest." Ich lächelte sanft: „Ich liebe dich. Du bist der schönste Mensch, den ich kenne. Nichts, wirklich nichts, kann das ändern. Du hast Angst, dass ich deine Narben hässlich finde, richtig?" Er nickte leicht. „Diese Narben gehören nun mal zu dir. Ich weiß, dass sie da sind und warum sie da sind. Aber es ist mir egal. Ich werde nur alles dafür tun, dass keine neuen hinzu kommen. Ich liebe dich." Er lächelte: „Ich dich auch." Ich legte meine Lippen auf seine und zog ihn eng an mich. Es war unfassbar. Ich hatte Charlie jetzt schon so oft geküsst und trotzdem fühlte es sich immer besser an als das letzte Mal. Der erste Kuss hatte schon extreme Gefühle in mir ausgelöst, aber es wurde immer stärker und manchmal fühlte es an als wäre ich süchtig nach seinen Küssen. Ich konnte nicht genug davon bekommen und Charlie schien es genauso zu gehen. Er zog mich noch enger an sich und der Kuss wurde immer intensiver. Meine Hände wanderten von seinem Gesicht zu seinen Hüften. Seine Hände fingen an sich unter mein T-Shirt zu verirren. Ich löste mich kurz von ihm und sah ihm direkt in seine wunderschönen blauen Augen. Wir mussten nichts weiter sagen, so wie ich es in seinen Augen sehen konnte, konnte er es in meinen sehen. Charlie zog mich wieder in einen Kuss. Ich folgte einfach meinem Impuls und hob ihn hoch. Er löste sich kurz von mir und lachte erschrocken auf. Ich grinste und trug ihn in mein Schlafzimmer, während er meinen Hals mit Küssen bedeckte. Ich ließ mich auf meinem Bett nieder, so dass Charlie auf mir saß. Ich wollte ihn nicht überfordern, also überließ ich ihm die Oberhand.

POV Charlie

Vor eineinhalb Stunden hatte ich noch eine Panikattacke deswegen gehabt und jetzt lag ich glücklich und verschwitzt neben Nick. Ich konnte nicht aufhören ihn anzusehen. Mein Kopf lag auf seiner Schulter. Er hatte einen Arm um mich gelegt und die Augen geschlossen. Er sah so friedlich aus. Ich konnte nur noch grinsen und mich eng ihn kuscheln. Wir brauchten keine Worte, wir genossen einfach den Moment. Nach ein paar Minuten öffnete Nick die Augen und sah mich an: „Ich liebe dich so sehr, Charlie Spring.", hauchte er und küsste mich sanft. „So sehr, dass es schon fast weh tut." Ich grinste: „Ich liebe dich so sehr, dass es weh tut." Er lachte und wusste, worauf ich hinaus wollte. „War es zu schlimm?", wollte er leise wissen. Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich über ihn: „Es war das beste erste Mal, dass ich mir je vorstellen könnte.", gestand ich und küsste ihn wieder. Unsere Küsse jetzt waren nicht mehr so geladen, wie vorher. Jetzt waren sie einfach nur sanft und liebevoll und trotzdem fühlten sie sich intensiver an. Wie konnte es sein, dass sich jeder Kuss mit Nick intensiver anfühlte als der davor? Konnten unsere Gefühle noch intensiver werden? Ich fühlte mich jetzt schon, als wäre ich süchtig nach ihm. Okay, ich war süchtig nach ihm. Ich wollte ihn einfach nur immer wieder küssen und bei ihm sein und ich wusste, dass es ihm genauso ging. Ich löste mich kurz von ihm und sprach meinen Gedanken aus: „Ich bin süchtig nach dir." Nick grinste: „Same.", hauchte er und zog mich wieder in einen Kuss.

Am nächsten Morgen rief Nicks Mutter uns zum Frühstück. Nick und ich machten keinen Anstalten uns zu bewegen, also rief seine Mutter nochmal. „Noch 5 Minuten!", gab Nick zurück und schloss seine Arme eng um mich. Ich lag mit dem Rücken zu ihm und musste Lächeln, als ich seine Lippen in meinem Nacken spürte. Plötzlich drehte er mich auf den Rücken. Ich öffnete die Augen und er beugte sich lächelnd über mich: „Wie kann man nur so schön sein?", fragte er leise. Ich lachte und küsste ihn. „Du bist ein Spinner.", hauchte ich als er meine Lippen wieder freigab. „Jungs, seid ihr endlich wach?" Nick seufzte: „Wir kommen sofort runter.", versprach er seiner Mutter. Ich seufzte jetzt auch. Widerwillig standen wir auf. Nick gab mir eine seiner Jogginghosen und ich schnappte mir das T-Shirt von gestern Abend. „Ich geh noch kurz ins Bad.", sagte ich und hauchte Nick einen Kuss auf die Wange. Er nickte nur. Im Badezimmer schaute ich in den Spiegel und lachte, als ich die Flecken an meinem Hals sah. Nick hatte nicht nur ein oder zwei Knutschflecken auf meiner Haut hinterlassen, nein, es waren gleich fünf. Wobei ich gestehen musste, dass Nicks Hals nicht viel anders aussehen dürfte. Hoffen wir einfach mal, dass seine Mutter es einfach ignoriert, ich würde die Diskussion heute Abend schon mit meiner Mutter führen müssen. Lustigerweise waren meine Eltern völlig okay damit, dass ich gay war, aber Sex vor der Ehe war nicht okay. Es ist schon ein bisschen dämlich. I mean, was wenn gleichgeschlechtliche Ehen nicht erlaubt wären? Sollte ich dann für immer auf Sex verzichten? Es war einfach so dämlich. Ich schüttelte den Gedanken ab und ging wieder zu Nick.

Seine Mutter hatte beim Frühstück nichts zu unseren mehr als eindeutigen Knutschflecken gesagt und zu meiner Überraschung, hatten meine Eltern auch nichts dazu gesagt. Abends als ich im Bett lag schrieb ich mit Nick. Wir konnten beide nicht schlafen, weil wir uns vermissten. Es fühlte sich einfach falsch an alleine zu schlafen. In Nicks Armen konnte ich viel besser schlafen. 

Heartstopper OneshotsWhere stories live. Discover now