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Samstag, ein kalter Tag an dem man lieber zu Hause wäre.
Eingekuschelt in der Decke, im Wohnzimmer liegend und sich Filme reinziehen.
Das würde jeder vernünftige Mensch machen, doch ich machte mich auf den Weg ins Krankenhaus.
Um einen Jungen zu besuchen, der kein Funk von Lebenswillen hatte.
Ich wusste nicht wieso, ich wollte seinen Namen wissen.
Nur seinen verfluchten Namen und dann wieder verschwinden.
Ihn noch einmal sehen und dann nie wieder.

Dick angezogen ging ich den Weg zum Krankenhaus, welches sich in der Nähe befand.
Meinen Eltern erzählte ich, ich würde zu Yamaguchi gehen.
Komischerweise glaubten sie mir.

Als ich endlich ankam und das riesige Gebäude betrat schoss direkt dieser typische Geruch von Krankenhäusern in meine Nase.
Es störte mich nicht aber trotzdem war es ungewohnt.
Ich wollte zum Portier gehen doch dann spürte ich wieder diesen bekannten Blick auf mir.
Er war hier, irgendwo.
Schwerschluckend blickte ich mich um und tatsächlich entdeckte ich ihn.
Er stand hinter einer verschlossenen Tür, schaute durch das Glas genau in meine Richtung.

,,Entschuldigen Sie, kann ich Ihnen behilflich sein?"
Ich schreckte auf und blickte zu der freundlichen Stimme.
Eine Krankenschwester.
,,Ähm, ja. Könnte ich zu diesem Jungen dort?", ich guckte erneut in die Richtung des Zwerges.
Dieser ließ seine Augen nicht von mir.
,,Das ist die geschlossene Abteilung. Welche Beziehung haben Sie zu dem Erkrankten?"
In mir zog sich etwas zusammen.

Erkrankter...

Natürlich war er krank, das sah man.
Doch die Worte gehört zu bekommen war ein komplett anderes Gefühl.
,,Ich...bin ein guter Freund von ihm."
Ich musste lügen, anders würde ich da sicher nicht reinkommen.
Natürlich ekelte es mich an ihn so zu bezeichnen.
Mit so jemandem würde ich mir nicht mal das Zimmer teilen.
,,Warten Sie hier, ich bin gleich wieder zurück"
Sie ging zu der Tür, sperrte auf und verschwand hinter dieser.
Der Orangekopf wich zurück und löste seinen Blick von mir.
Ich beobachtete die Schwester und ihn, sie sprachen. Naja er nicht, stattdessen nickte er nur paar mal.
Die Angestellte schenkte mir ein lächeln und wank mir zu.

Mit erhöhtem Herzschlag näherte ich mich der Abriegelung.
Die Tür wurde geöffnet, ich trat ein.
Der Geruch hier war anders.
Fast schon erstickend.
,,Geht ins Zimmer, jemand wird paar mal nachsehen ob alles okay ist."
Ich nickte nur und betrachtete den bleichen Jungen.
Auch er schaute mich nur an, ehe er losging.
Wie ein programmierter Roboter.
Nur schwächer.

Wir schwiegen den kurzen Weg, traten in das tatsächlich große Zimmer ein und setzten uns hin.
Zu einem Tisch der zwei Sessel zur verfügung hatte.
Es blieb still.
Nicht unangenehme Stille, eher entspannte.
Doch ich musste wissen wer er war.

,,Wie...heißt du?", fragte ich vorsichtig, löste aber nicht den Augenkontakt.

,,Wer möchte das wissen?"

Verdammt, ein Schachzug.

,,Tobio Kageyama"

,,Shoyo."

Seine Stimme war immer noch so emotionslos.
Machte auch kein Zeichen irgendeinen Klang zu entwickeln.

,,Diese Stille ist so laut."

Ich blinzelte paar mal und verstand nicht was er meinte.
Was sollten diese Worte?
Wie konnte Stille laut sein?

Panic Room {KageHina}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt