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2 Wochen waren vergangen, in der Zeit waren wir mit dem Team in Tokyo bei einem Trainingslager.
Natürlich wurden wir wie üblich von der Nekoma eingeladen.
Es waren echt anstrengende Tage, wir trainierten so oft und lange wie es nur ging.

Wieder zurück daheim fand ich einen Brief in meinem Zimmer.
Ich machte ihn sofort auf und begann zu lesen.

Tobio...
...hab ich was falsch gemacht? Wieso kommst du nicht mehr? Du hast gesagt du kommst.
Wieso hast du gelogen?
War die Umarmung zu viel?
Hasst du mich?
Kommst du wieder?
Ich vermisse dich :)

Ich biss mir fest auf die Lippe und bekam leichte Tränen in den Augen.
Warum?
Der Brief war ganz klar von Shoyo.
Aber der Zettel hatte Wölbungen...als hätte er geweint.
Der Zettel war zusammengeknüllt worden, anders könnte man diese ganzen Falten nicht erklären.

Scheiße...ich hab vergessen ihm Bescheid zu geben...

Mit dem Brief in meiner Hand rannte ich sofort aus dem Haus Richtung Krankenhaus.
Mir war egal das es so kalt war, mir war egal was die ganzen anderen Menschen dachten, ich wollte zu ihm.
Je näher ich kam, desto mehr bekam ich Bauchschmerzen.
Das schlechte Gewissen quälte mich.

Als ich ankam atmete ich tief durch und machte die Zimmertür auf.
Ich begann zu zittern.
Was würde mich da drinnen erwarten?

Als die Tür vollständig offen war, sah ich auf dem Tisch Sachen zum basteln.
Kleber, buntes Papier, Stifte, ein Lineal.
Doch kein Shoyo weit und breit.

Es blieb still, nichts zu hören, nur das piepen welches vom Gang kam.
Doch dann hörte ich ein leichtes lachen aus dem Bad.
Ich näherte mich langsam und schob die Tür leicht zurück.
Doch der Anblick ließ mich erstarren, sodass ich den Brief fallen ließ.

Shoyo saß nackt auf dem Boden.
Blutverschmiert.
Seine Klamotten neben ihm.
In der rechten Hand hielt er eine Schere, der linke Arm war voller Wunden...
Er hatte wieder diesen eiskalten Ausdruck im Gesicht.
Meine Augen wanderten weiter runter.
Seine Oberschenkel und Waden hatten ebenfalls tiefe Schnitte abbekommen.
Mir wurde schlecht bei dem Anblick.

Wie...so...?

Ich atmete so gut es ging durch und hockte mich zu ihm.
Als er mich endlich wahrnahm, weiteten sich seine Augen und starrten nur in meine.

,,Shoyo..."

Er machte den Mund zwar auf, aber es kam kein Wort raus.
Stattdessen schlang er seine Arme um meinen Hals und packte fest zu.
Normalerweise würde ich ihn jetzt von mir stoßen, da er voller Blut war...doch ich konnte nicht.
Meine Arme legten sich auf seinen Rücken und strichen leicht drüber.

,,Es ist alles gut...", flüsterte ich vorsichtig in sein Ohr um ihn zu beruhigen.

Als Antwort bekam ich nur ein leichtes Kopfschütteln.
Eine Hand von mir wanderte zu seinem Kopf und kraulte ihn.

,,Shoyo...ich bin hier, okay?"

,,Wieso bist du nicht gekommen?"

,,Es tut mir Leid...ich war bei einem Trainingslager...ich hab vergessen es dir zu sagen..."

,,Du hasst mich also nicht?"

,,Nein...natürlich nicht"

,,Versprochen?"

,,Versprochen, Shoyo."

,,Ich hab dich vermisst"

,,Ich dich auch...es tut mir so Leid...mach sowas nie wieder, ja?"

Er nickte nur leicht und klammerte sich noch fester an mich.
Ich wusste nicht was ich denken sollte...es war alles zu viel.
War er denn wirklich so sehr von mir abhängig?

Panic Room {KageHina}Where stories live. Discover now