Steps in the woods

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Der Herbst war langsam gekommen. Die Blätter färbten sich orange, die Tage wurden kürzer und kälter. Ich blickte auf die kleinen Wölkchen, die mein Atmen bildeten. Es war früh am Morgen, die Sonne ging gerade am Horizont auf und Nebel verdeckte meine Sicht in den Wald. Innerlich freute ich mich schon auf den Winter, die kalte Zeit, überall würde Schnee glitzern und die Welt in einen verträumten Mantel schmiegen. Ich lächelte vor mich hin. Leise plätscherte der Fluss, neben dem ich meine Rast machte, vor sich hin. Seit knapp vier Tagen war ich inzwischen schon auf Durchreise durch Adrik, mein Ziel war es, so schnell wie möglich zur Hauptstadt zu reisen und dann nach Kaida aufzubrechen. Schon länger war ich nicht mehr im Land der Magier gewesen, es war wirklich ein schöner Ort und im Winter atemberaubend. Zugefrorenen Seen, weiße Felder nur aus Schnee, hin und wieder ein paar Berge und wenn man sich die Mühe nahm, konnte man sogar denn Ozean im Winter beobachten. Vielleicht sollte ich dies tun, wenn ich Glück hatte reichte die Zeit bis dorthin. Wenn dann in der Nacht der Vollmond schien, die Menschen in der Stadt ihre Feste feierten und die Sternschnuppen in Scharen herunterfielen, schien die Welt so wunderschön. Ich konnte mich auch aufmachen und einen Drachen suchen. Vor langer Zeit hörte ich mal, dass diese Tiere einem wunderbaren Dinge geben konnten, schöner als der Reichtum. Ohne weiter nachzudenken, sprang ich auf die Beine, kräftigt, streckte ich mich und atmete die frische Luft in vollen Zügen ein. Dies würde sicherlich ein großartiger Tag werden. Ich griff nach meiner Tasche und fing an, in einem schnellen Tempo durch den Wald zu rennen. Nichts war besser als bei diesem Wetter herumzulaufen. Bei jeden meiner Schritte wurde der Nebel aufgewirbelt, ich war schnell und leise, obwohl manche Tiere neugierig aufschauten, rannte keines von ihnen vor mir weg, ich war eins mit ihnen. Mit ihnen und der Natur. Auf meinen Weg lag ein Baumstamm, voller Energie sprang ich hinauf und stieß mich mit meiner Luftmagie noch viel höher, sodass ich für einige Sekunden in der Luft schwebte und dann auf einem großen Ast landete. Langsam zog der Nebel ab, die Sonne fing an den Wald zu wärmen, die roten und gelben Blätter leuchteten nun noch heller. Erneut breitete sich auf meinem Gesicht ein Lächeln aus. Ich fuhr durch meine kurzen Haare und blickte in die Ferne. Stille erfüllte diesen Morgen den Wald, nicht auf eine bedrückende Weise, eher angenehm. Nur langsam wachten die Wesen auf, die Menschen in den Dörfern weit entfernt, störten diesen Ort nicht. Ein schöner Morgen im Wald, ich liebte so etwas vom ganzen Herzen. Ich griff nach einem Apfel, welcher in meinen Rucksack verstaut war, die nette Dame im Dorf in welchen ich vor ein paar Tagen war, war so lieb gewesen und hat ihn mir verkauft. Er schmeckte köstlich. Die kleine Gemeinde an sich war aber nicht sehr lieb gewesen. Es war ein wirres Durcheinander gewesen, irgendwer hatte etwas gestohlen und überall waren Soldaten gewesen. Mitten in der Nacht hörte ich dort immer und immer wieder das Geräusch neuer Soldaten, die ankommen und Befehle riefen. Ich schüttelte die Erinnerung ab, inzwischen war ich hier. Es gab kein Grund, sich an solche Dinge zu erinnern.

Ein Geräusch ließ mich aufhorchen. Schritte, etwas weiter weg von hier rannte jemand durch den Wald. Die Person schien vor etwas zu fliehen, denn sie lief ungleichmäßig und hastig. Ich ließ meine Hand zu meinem Schwert zucken, was auch immer da passierte, es war meine Pflicht zu helfen. Ich folgte dem Geräusch. Es dauerte einige Zeit, bis ich mein Ziel erreicht hatte, denn das Unbekannte floh in die entgegengesetzte Richtung. Ich erkannte das es ein Mädchen war, doch ich erkannte nicht wovor sie floh. Langsam wurde es schon Abend, ich hatte sie Zeit total aus den Augen verloren. Ich gab mir große Mühe, die Unbekannte nicht zu verlieren, sie hatte dunkle Haare, sehr auffallend waren die schneeweißen Strähnen, die ihr ins Gesicht vielen, ihr Kleid war violett und besaß ein Schal, der gleichzeitig als Kapuze fungierte. Die Haut des Mädchens war genau wie meine in einem etwas dunkleren Ton, was aber nicht ungewöhnlich war. Die Luft um sie herum roch nach Angst und Verzweiflung. Ich näherte mich ihr. Als sie plötzlich zu Boden ging. Eilig näherte ich mich ihr.

"Hey, geht es dir gut?" fragte ich besorgt, doch die Jüngere antwortet nicht und flüstert leise etwas vor sich hin. Tränen fielen auf dem Erdboden und ihr ganzer Körper bebte. Vorsichtig hockte ich mich vor sie hin.

Bloody Raven in the ShadowHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin