Let's dream of distant lands

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Obwohl Rin ein Apfel war, sprudelte ihr Körper vor Energie. Sie liebte es einfach Chaos zu stiften und vor allen, wenn es hieß, man dürfte Dinge in die Luft sprengen. Sie musste sich merken, dass sie nächstes Mal die Wirkung des Feuers beschleunigen müsste, es wäre fast schiefgegangen. Kurzzeitig hatte das Mädchen sogar wirklich Angst um Snow White gehabt.

Trotz der ganzen positiven Energie, welche sie momentan verspürte, war es ein Schock gewesen zu erfahren, welche Fähigkeiten Snow White besaß. So oft hatte sie abends darüber nachgedacht, was an dem Tag damals passiert war. Darüber wie hilflos sie gewesen war, wie sehr es schmerzte und das Gefühl der überwältigenden Angst, etwas was sie nicht oft in solch einem Ausmaß verspürte. Hätte sie gewusst, dass es ihre Gedanken waren, welche ihre Begleiterin jede Nacht den ruhigen Schlaf nahmen, dann hätte sie versucht an etwas Schöneres zu denken.

Yokai war immer noch etwas durcheinander, doch nahm die Situation mit einer gewissen Fassung auf. Er erklärte das im Dorf in der Nähe ein weiterer Magier sein müsse und so kam es das die Gruppe weiter in den Norden lief. Nach einiger Zeit erreichte das kleine Team das besagte Dorf und sie betraten es.

Die Sonne war schon lange untergegangen und die Straßen waren ruhig. Die Gegend wirkte dadurch fast schon geisterhaft. Steinende Straßen welche wie leergefegt wirkten, die Häuser finster und keine einzige Seele weit und breit. Der Wind wehte leise rauschend durch das Dorf und ein Fensterladen quietschte in der Dunkelheit. Eiskalt lief es Snow Whites Rücken runter.

"Weißt du wo das Gasthaus ist?" flüsterte Snow White fragend und drückte Rin aufgrund der kälter Enger an sich heran.

"Ja, komm mit" antwortete Yokai. Leise liefen die zwei zu einem großen Gebäude, es war das einzige Haus im welchem Licht brannte. Der Boden unter ihren Füßen knirschte leise und über ihnen flogen ein paar Fledermäuse. Es war Neumond und nur die Sterne leuchteten am Himmel. Als Yokai die Tür zum Gasthaus öffnete, veränderte sich die Stimmung schlagartig. Es roch nach saftigen Essen und starken Getränken. Menschen lachten und helles Licht fiel durch die Tür.

"BESUCHER!" rief ein kräftiger Mann strahlend und zerrte denn jungen Lehrling und die Prinzessin in den Raum.

"EY!" fauchte der Silberhaarige und entfloh dem Griff. Sichtlich genervt trat dieser zurück, während die überforderte Snow White in den Raum stolperte.

"Was führt eine edle Dame wie dich, zusammen mit einem mürrischen Magier, in unser bescheidenes Dorf?" fragte eine große Wirtin und stellte einen großen Krug auf den Tisch neben ihr. Alle Anwesenden schauten die Neuankömmlinge interessiert an.

"Wir brauchen Informationen!" grummelte Yokai und verschränkte die Arme.

"Eine Unterkunft und etwas essen wären auch schön. Ich kann bezahlen!" erwiderte das Mädchen freundlich.

Rin beobachtete fasziniert das Treiben. Bisher hatten sie Dörfer meiden müssen, die Gruppe wurden von vielen Leuten gesucht, auch schon bevor die Zwillinge sich Regina angeschossen hatten. Die Königin, die Medusa und der Zauberer hatten sich schon mit den Ländern verfeindet, bevor sie überhaupt die Berge verlassen hatten. In ihrer eigenen Heimat gab es zwar ein Gasthaus, aber niemand wollte sie dort drin haben. Die einzigen Male, in welchen sie gezwungen waren, Städte zu betreten, war dies unter großer Vorsicht und unter dem Vorwand Vorräte für die Gruppe zu beschaffen.

"Heute ist ein großartiger Tag, es geht aufs Haus!" lacht der Mann mit einer tiefen Stimme. Rin nahm ihn näher in Augenschein, er und die Wirtin waren große Leute, vielleicht über zwei Meter. Der Mann besaß, im Gegensatz zur blonden Frau, kurze schwarze Haare und einen Schnurrbart. Lachfalten waren um die Augen der Beiden zu erkennen und sie teilten ebenfalls eine dunkle Sonnenbräune.

Bloody Raven in the ShadowWhere stories live. Discover now