⋉ Kapitel Ⅱ : Teil Ⅴ ⋊

63 16 39
                                    

Availa spürte wie sich alles in ihrem Magen umdrehte, denn ihre Befürchtung, als sie der Obersten in die Augen geschaut hatte, der Schatten darin, hatte Civyna gerade bestärkt.

,, Lass uns das Fest genießen. Morgen werden wir die Wahrheit erfahren", raunte sie, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

Civyna ließ sich davon nicht beirren.

,, Du musst gewinnen. Wenn nicht du, dann Ninar oder Naight, aber einer von euch dreien muss gewinnen. Sonst sind wir dem Untergang geweiht." Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch.

Also blieb Availa nichts anderes übrig als Civyna beizuflichten:

,, Ich werde gewinnen", versicherte sie kaum hörbar, da ihre Stimme daran war zu versagen. Ihr blieb keine andere Wahl.

Civyna starrte sie noch einen Augenblick lang an, um zu ergründen, ob sie es wirklich ernst meinte. Dann nickte sie.

,, Gut." 

Sie richtete sich wieder auf und stocherte gelangweilt in dem Salat herum, den man ihr gebracht hatte.

,, Heute ist ein Tag zum Feiern", meinte Civyna widerwillig.

,,Wenn du mich fragst, sind diese überheblichen Feierlichkeiten nur ein Vorwand der Darstellung von Reichtum und Macht der unteren Bevölkerungsschicht gegenüber. Ich liebe das Vergnügen und der Prunk, der mich jeden Tag in meinem Leben umgibt. Das sind die zwei Dinge, die ich begehre, sonst gibt es eigentlich nicht viel mehr. Doch gehören Feierlichkeiten nicht dazu. Weißt du was der einzige Sinn für mich ist, hier zu sitzen?", fragte sie ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.

,,Mich selbst vor aller Manns Augen zu präsentieren und mit ihnen Spaß zu haben. Du als Anwärterin warst dazu gezwungen zu erscheinen. Was wäre es für eine Blamage gewesen, wenn selbst die Anwärter eine Feier, die Halb zu ihren Ehren gehalten wird, verachten? Man hat dir gar keine Wahl gelassen, Schätzchen. Du denkst vielleicht du hättest die Wahl, aber in Wahrheit steuern sie dich. Befreist du dich nicht aus ihren Fängen, so steht dein Sarg schon für dich bereit und die Schlinge, die bereits um deinen Hals liegt, schnürt sich immer ein bisschen fester, bis du zu ersticken drohst.
Die Maske mag vielleicht anderen eine Lüge auftischen, aber für mich bist und bleibst du Availa und keine Märtyrerin."

,,Wehre dich, kleine Löwin! Du magst zwar keine Drachentöterin zu sein, ebenfalls keine der Verhängnisvollen, trotzdem bist du nicht wehrlos. Nutze das Feuer, das seit deiner Geburt durch deine Adern fließt. Ich werde jetzt Spaß haben", fügte sie noch hinzu, wobei sie Kivaeris einen verschwörerischen Blick zuwarf, vom Tische aufstand und bald darauf bei Kivaeris rum schwirrte und ihn betönte.

Für sie war das Thema zwar noch nicht beendet, dennoch suchte Civyna sie an diesem Abend nicht noch einmal auf. Availa versuchte Civyna den Rest des Abends so gut es ging auszublenden. Eine Schwierigkeit war allerdings, dass Gilráds Blick sich von der anderen Seite in sie bohrte und ihre Wangen zum Glühen brachte.
Sie wollte weder mit ihm noch mit Civyna reden, dennoch war ihr klar, dass sie Gilrád nicht das ganze Fest lang ignorieren konnte, denn sein Blick brachte ihr Blut zum Kochen. Und jeden Moment drohte es überzukochen. Unbehaglich zumute beugte sie sich tiefer über ihren Reis mit Austern, aus dem Kalten Meer, und Pilzen, obwohl sie Austern noch nicht einmal mochte, und tat so als würde sie mit essen beschäftigt sein.

,,Ihr mögt keine Austern", stellte Gilrád prompt fest.

Sie verdrehte genervt die Augen.

,,Ihr esst nur den Reis und davon auch nicht sonderlich viel", fügte er hinzu.

,,Und Ihr treibt mich zur Weißglut!", giftete sie etwas zu harsch zurück.

Sie schob den Teller von sich und grief stattdessen zum Pokal, der mit  Wein gefüllt war.

⋉The Council of Three⋊Where stories live. Discover now