⋉The Council of Three⋊

⋉ Kapitel Ⅱ : Teil Ⅶ ⋊

Die Bibliothek lag im westlichen Flügel des Goldenen Palastes und war die zweitgrößte in Galtor. Nur die Bibliothek Ahimes, welche auf einer Halbinsel der Inselgruppe Omyr, was aus der Alten Sprache übersetzt ,,zusammen" heißt, liegt, umfasste mehr Werke.
Sie wurde ebenso, meist von den Einheimischen Omyrs, als ,,Habga Mouar" ( Übersetzt: Alles Wissen ) bezeichnet, da man annahm, dass man dort die Antwort auf jede Frage fand. Auch alle möglichen alternativen Zukünfte seien dort niedergeschrieben.
Dadrunter, irgendwo, stand also schon die genaue Zukunft auf Papier zusammengefasst.
Die Bibliothek Ahimaes war ungefähr zehnmal größer als die im Goldenen Palast, jedoch beinhaltete auch diese mehrere Millionen Bücher.
Für sie hatte man im Goldenen Palast einen persönlichen Turm erbauen lassen.
Ein Turm voller gesammeltem Wissen.
Im Verlaufe der letzten tausend Jahre hatte man außerhalb des Turmes erweitern müssen, sodass zwar der Großteil aller Bücher noch in den Regalen des Turmes standen, jedoch ein Teil mittlerweile auch in einem länglichen Raum, der an den Turm angrenzte, aufbewahrt werden musste.
Es war ein recht großer Raum.
Größer als viele andere Bibliotheken. Und die Deckenmalerein an der gewölbten Decke, welche sich über die zwei Stockwerke, in denen sich Buchrücken an Buchrücken reihte, erstreckte, bot einen einigartigen Blickfang.
Availa strebte den hinteren Bereich der Bibliothek an.
Die Abteilung für Techniken der Feuermagie war ihr Ziel.
Sie würde sich ersteinmal auf die Techniken zur Verstärkung der Verteidigung konzentrieren.
Ihr Leben lang hatte sie sich hierauf vorbereitet, doch nun musste sie aufs Ganze ge
Sie würde an ihre absoluten Grenzen gehen müssen, um eine Chance zu haben.
So wie die anderen an ihre.
Ihr war im Klaren, dass sie ihrem Körper zu viel in zu kurzer Zeit abverlangen würde. Ihn zur totalen Erschöpfung treiben würde. Aber die Härte der Agrar-Kämpfe war jedem im Vorherein bewusst gewesen.
Und sie wurde auserwählt.
Es gab kein Zurück mehr, sobald man von seinem Rat auserkoren worden war.
Sie konnte die Wahl nicht ungeschehen machen. So sehr sie auch wollte.
Sie war gezwungen sich den Kämpfen zu stellen.
Ob sie wollte oder nicht.
Sie durfte keinen Tag verschwenden, sondern so viele neue Techniken und Strategien lernen, wie es ihr möglich war.
Auch wenn ihre Gedanken um den Grauen kreisten und sich nicht abschütteln ließen, weshalb sie nicht sonderlich konzentriert war.
Availa hatte sich die Bände siebzehn bis neunzehn von der zweiunddreißig Bändigen Reihe ,,Die Verstärkung von Magie" verfasst vom Schriftsteller Oberian Aelistair und erschienen im 1688 Sonnenjahr geschnappt.
Aelistair hatte neben der ,,Verstärkung von Magie" Reihe noch zwei weitere Buchreihen einmal über die Angriffabwehr und Kunst des Blutes veröffentlicht und zählte zu den mächtigsten Menschen seiner Zeit.
Seine Werke der ,,Verstärkung von Magie" Reihe beschäftigten sich mit weit fortgeschrittenen Techniken, die nur die aller wenigsten beherrschen, und alleine eine Position einer mondenlangen Übung bedurfte.
Doch sie musste aufs Ganze gehen.
Die Bände siebzehn bis neunzehn befassten sich mit dem Thema ,,Verstärkung seiner Verteidigung in der Grundposition".
Availa setzte sich an einen der Tische, die zwischen den Regalen, aufgebaut waren.
Sie schlug die erste Seite des ungefähr neunhundert Seiten umfassenden Bandes auf.
Die Seiten waren vergilbt und abgegriffen.
Sowie jede der neunhundertachtundsiebzig Seiten bis zur letzten Zeile dicht bedruckt war und die Buchstaben gerade so fürs bloße Auge lesbar.
Auf jeder zweiten Seite war allerdings eine handgezeichnete Darstellung der richtigen Beinstellung und des weiteren abgebildet, um die Vorgänge bildlich zu verdeutlichen.
Availa blätterte bis zum ersten Kapitel der schweren Lektüre vor.
Sie war es gewohnt durch dicke Wälzer wie diese durchzusteigen. Als sie noch Novizin gewesen war hatte sie tagelang in ihren Gemächern gehockt und einen Stapel Bücher über die Gesetze lesen müssen.
Sechs Bände waren es insgesamt gewesen.
Jeder langweiliger als der andere.
Im Gegensatz dazu waren die Werke Aelistairs ein reines Vergnügen. Availa beschäftigte sich eher mit Kriegsstrategien. Das war ihr Bereich. Kampftechniken kannte sie nur die nötigsten, die sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte.
Jetzt müsste sie dieses ganze Wissen aufholen.
Kerzengerade blätterte sie die nächsten Stunden in den Werken herum, übersprang manche Kapitel komplett und versuchte sich erst einmal einen groben Überblick über die verschiedenen Techniken zu verschaffen.
Irgendwie war es ihr gelungen die Gedanken über den Grauen erst mal zur Seite zu schieben.
Stattdessen füllten nun alle möglichen Techniken zur Verstärkung der Verteidigung, sowie Abwehr ihren Kopf.
Sie hatte das Zeitgefühl verloren, aber die Sonne stand hoch am Firmament, weshalb noch genügend Zeit übrig war, um sich ebenfalls einen Überblick über die Methoden zum Angriff mit Feuermagie zuverschaffen.