4 Scherben

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Taehyung PoV

Das Telefonat konnte ich nach einem kurzen Schock beenden. Die Studenten, die das Büro zuerst betreten hatten, hatte ich auch ziemlich schnell abgefertigt, sie brauchten nur ein paar Formulare. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, trat der hübsche Dunkelhaarige zögernd einen Schritt vor.  „Ich helfe dir mit den Scherben!", lächelte er und bückte sich.

„Oh warte, nein! Das... brauchst du doch nicht – alles meine Schuld! Das... ich mach das gleich, ich meine..." Ich fing an, herzhaft über mein dummes Gestammel zu lachen.„Okay, danke! Ich hole dann mal ein Kehrblech!"

Im Abstellraum musste ich mich erst mal daran erinnern zu atmen. OMG, was war das denn für ein cuter Typ, bitte? Dieses Lächeln, das sein ganzes Gesicht zum Strahlen brachte. Seine zurückhaltende und doch freundliche Art, die schwarzen etwas längeren Haare, seine Augen, Hilfe?!!

Mit einem Kehrblech und Handfeger bewaffnet kam ich ins Büro zurück. Der Süße hatte schon die gröbsten Scherben aufgehoben und hielt sie in seiner – leicht tätowierten - Hand! Er war mehr als interessant, dieser Junge.

Er stand, offensichtlich auf der Suche nach einem Mülleimer, etwas verloren mitten im Raum. Ich schob ihm den Eimer unter dem Schreibtisch durch, fegte schnell die restlichen Scherben auf und lächelte ihn an. „Danke, echt nett von dir. Wie kann ich dir denn jetzt helfen?"

Er ließ die großen Scherben in den Eimer fallen und schaute mir direkt in die Augen. Dann seufzte er. „Ich hoffe, du kannst mir ein paar Fragen beantworten. Ich möchte ein Studium im Bereich Fotografie machen und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll."

„Hey, da bist du bei mir genau richtig! Ich bin übrigens Taehyung."

„Jeon Jungkook, freut mich!" Wieder das Lächeln.

Diese strahlenden Zähne, das Lachen, das seine Augen erreichte... Und wow, was für ein schöner Name... Er passte zu ihm... Daraus ließe sich doch ein wunderbarer Spitzname machen, zum Beispiel...

„Taehyung?"

Na super, ich hatte ihn einfach angestarrt, während ich über sein Lächeln und seinen Namen fantasiert hatte! Das war - nun - nicht gerade untypisch für mich. Was musste er bloß von mir denken?

„Was möchtest du denn am dringendsten wissen, Jungkook?" Den Namen ließ ich mir auf der Zunge zergehen.

„Hm...", zögerte er, „ich brauche unbedingt ein Zimmer, bezahlbar am besten, einen Job, der sich mit dem Studium vereinbaren lässt, weiß nicht genau, wie ich meinen Stundenplan zusammenstellen muss und bestimmt noch viel mehr, was mir jetzt noch nicht mal einfällt?" Die letzten Wörter klangen wie eine Frage.

Ich überlegte. Aber nur ein paar Sekunden. Das Treffen mit meinen Kommilitonen war vergessen. „Ich hätte eigentlich jetzt Feierabend. Sollen wir in der Cafeteria weiter darüber sprechen?"

Taekook AdventskalenderWhere stories live. Discover now