9 Ruhe vor dem Sturm

33 9 14
                                    

Jungkook PoV

Nachdem alles zu meiner Zufriedenheit eingeräumt war, fiel mir auf, dass ich meinen Rucksack nicht bei mir hatte. Vorsichtig spähte ich aus meiner Tür, aber Taehyung war nicht zu sehen.

Ich schnappte mir meinen Rucksack aus dem Flur und verstaute auch dessen Inhalt fein säuberlich in meinem neuen Heim. Meine Kamera, mein ganzer Stolz, fand auf dem breiten Fensterbrett Platz, ihr Anblick konnte mich so ständig erfreuen.

Mir fiel ein, dass ich immer noch nichts über die Badezimmersituation wusste und setze einen Fuß in unsere gemeinsame Wohnküche. Sämtliches Essen war vom Tisch verschwunden, Taehyung und seine Sachen auch, die Blumen standen in einer Vase, naja, es war wohl eher ein großes Bierglas mit Wasser gefüllt. Immerhin.

Zögerlich klopfte ich an seine Zimmertür, aber es kam keine Antwort. Nanu, eben wollte er doch noch mit mir essen? Ich setzte mich an den Esstisch und strich gedankenverloren über die Fläche. Erst da fiel mir der kleine Zettel auf. In geschwungener Schrift erkannte ich eine Nachricht von Taehyung:

Herzlich willkommen nochmal, Jungkook! Wir sehen uns später. Wenn was sein sollte, hier meine Nummer: ...

Dann hatte er seine Handynummer hinterlassen. Ich lächelte schon wieder unbewusst.

Schnell speicherte ich seine Nummer und schickte ihm einen Smiley, damit er auch meine Nummer hatte. Dabei sah ich eine Nachricht meiner Eltern, die schon wieder wissen wollten, welche Fortschritte ich machte. Ich verdrehte genervt die Augen und antwortete sehr kurz.

Ich ging zurück in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Wenn Taehyung später wiederkommen würde, könnten wir immer noch essen. Ich schloss meine Augen und entspannte mich zum ersten Mal an diesem Tag...

Geweckt wurde ich Stunden später von einem nervigen Handyklingelton, Poltern, dann lautem Flüstern.

Ich lugte durch meinen Türspalt und sah Taehyung, der von einem anderen Mann gestützt wurde und in sein Handy „flüsterte". Der Mann half ihm, seinen Schlüssel zu finden und seine Zimmertür aufzuschließen. Dann nahm er Taehyung das Telefon ab und beendete einfach den Anruf.

"Hey...", jammerte Taehyung. Ich wusste nicht, ob ich mich zeigen sollte, aber ich war einfach zu neugierig. War Taehyung etwa betrunken?

Letzterer drehte sich einmal um die eigene Achse. „Jungkookie!", rief er euphorisch. Ich wusste nichts zu antworten und guckte ihn nur mit großen Augen an. „Siehst du? Das meine ich!", jammerte Taehyung an den anderen gewandt. „Guck doch, wie er..."

„Taehyung! Ab ins Bett mir dir!"Der Fremde schob Taehyung in sein Zimmer, zog ihm die Schuhe aus und half ihm ins Bett. Dann drehte er sich zu mir um.

„Hey, ich bin Bogum, du musst Jungkook sein, freut mich sehr!"

Taekook AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt