5 Cafeteria

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Jungkook PoV

Ich saß in der Cafeteria und wartete auf Taehyung, den ich eben das erste Mal in meinem Leben gesehen hatte und der mir jetzt wohl einen Cappuccino holte. Leicht überfordert kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Wieso half er mir überhaupt und wieso war er so nett zu mir?

Ich zog an den Ärmeln meines Hoodies und wusste nicht so recht, was mich jetzt erwarten würde. Taehyung schien recht extrovertiert zu sein. Ich würde ihn einfach reden lassen.

„Hey, Jungkook!", er hatte einiges auf seinem Tablett und schlängelte sich damit durch die anderen Tische voller Studenten.

„Hey", versuchte ich mich an einem Lächeln.

Er strahlte direkt wieder über sein ganzes Gesicht, setzte erst Getränke und Kuchen – OMG, ich liebe Kuchen! – ab, bevor er sich auf den Stuhl mir gegenüber fallen ließ. „Ich wusste nicht, was du magst, also hab' ich ein paar mehr Stücke geholt!", grinste er.

„Cool, danke, das war aber echt nicht nötig!" Ich versenkte mein Gesicht in meinen Händen.

„Greif zu, Jungkook, und dann erzähl noch mal von vorne!" Erwartungsvoll schaute er mich an, seinen Kopf leicht schief gelegt. Mit einer seiner großen Hände hielt er den Becher, mit der anderen einen Keks, dessen Krümel bereits sein Gesicht zierten.

Ich kicherte, fing dann aber schnell an zu sprechen, um mein albernes Verhalten nicht erklären zu müssen.

„Meine Eltern nerven mich täglich, ich solle mich um alles alleine und sofort kümmern, ich soll alles auf die Reihe kriegen. Ich will ja studieren, aber irgendwie weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll! Sie setzen mich ständig unter Druck..."

Taehyung nickte langsam und deutete mir an, weiterzusprechen.

Also erzählte ich von den sehr hohen Erwartungen meiner Eltern, die ich ja größtenteils sogar erfüllte,ich war ein guter Schüler und mehr als erfolgreich bei jeder Sportart. Ich sagte ihm, dass ich trotzdem eine ständige Überforderung fühlte.

Hey, wieso schüttete ich einem Fremden direkt mein Herz aus? Wie hatte er das gemacht?

Taehyung schaute mich lange mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Wollte er nicht antworten? Manchmal redete dieser Typ wie ein Wasserfall und dann war er wie in einer anderen Welt. Wtf, er machte mich nervös!

„Hm... Vielleicht solltest du erstmal ausziehen? In meiner Zweier-WG im Wohnheim ist ein Zimmer frei geworden!", platze er dann heraus.

Taekook AdventskalenderWhere stories live. Discover now