Der Kampf

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Weil ich ein wenig Vorlauf habe, schieb ich heute noch ein Kapitel hinterher.
Ich wünsch euch allen eine schöne Weihnachtszeit.
LG Laura


Der Kampf

„June June June." Begann der größte von ihnen zu reden, als sie 10 Meter vor ihnen stehenblieben. „Wer ist dein kleiner Freund da? Willst du uns nicht vorstellen?" Laut lachte der Mann auf, während die anderen amüsiert einstiegen. Die ein oder andere Bemerkung war zu hören. Ob sie die Männer schon vermisst hatte, oder wie sehr die sich auf das kommende freuen.
Zitternd hielt sie sich an Feitan fest. Ihr Körper war erstarrt und kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. June's Atem beschleunigte sich, hektisch zog sie die Luft zwischen den Lippen ein. Die Augen schließend, versuchte sie ihre Atmung zu beruhigen.
„Juuuunnneeee" zog der Typ ihren Namen in die Länge und stöhnte beinahe auf. Wimmernd schlug sie sich die Hände auf die Ohren und verschwand jetzt komplett hinter Feitan.
Der drehte sich plötzlich um und blickte auf sie herab. Sanft umfasste er ihr Gesicht mit seinen Händen und zwang sie, ihn anzusehen. Ängstlich erwiderte sie seinen Blick, konnte aber nichts aus seinen Augen lesen. Was Feitan wohl gerade dachte? Hielt er sie für schwach? Kurz kam er ihr näher und lehnte seine Stirn an ihre.
Seine dunkle Stimme übertönte die Bemerkungen der anderen Männer. „Ich werde dir helfen und sie alle töten."
Ein warmer Schauer rann bei seinen Worten über ihren Rücken. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, griff June in seine Haare und zog ihn an sich ran. Kurz drückte sie ihre Lippen nachdrücklich auf seine, die durch das Bandana verdeckt waren. Mit großen Augen sah er sie an, was June verlegen auf den Boden sehen ließ.
„Pass bitte auf dich auf Feitan." Murmelte sie ihm noch zu.
Ein Ruck ging durch seinen Körper und seine Augen wurden eiskalt. Schnell drehte er sich zu den Männern um, die anfingen, sich über ihn lustig zu machen.
Der größte grölte am lautesten. „Haha du hast dir einen Zwerg ausgesucht? Von allen Männern auf dieser Welt, ausgerechnet so einen Hans Wurst?"
Lachend lagen die Männer sich gegenseitig in den Armen.
Feitan versteifte sich bei den Worten immer mehr und eine gewaltige Mordlust strömte aus ihm raus.
Die ersten Lacher verstummten und die Männer wurden nach und nach immer ruhiger und musterten ihn skeptisch. Einen Regenschirm aus seinem Mantel ziehend, entfernte er sein Schwert darin. Den Schirm reichte er mit einem „Halt mal" nach hinten und stürmte dann auf die ersten Gegner außen zu. Überrascht sah June den Schirm an, dem jetzt der Griff fehlte. Eine interessante Waffe.

Erstaunt beobachtete sie, wie die ersten 3 bereits tot zu Boden fielen, bevor der Rest überhaupt reagierte. Mit großen Augen verfolgte sie den Kampf. Die schwächsten hatte er sofort ausgeschaltet. Flink bewegte er sich durch die Meute und tötete gezielt einen nach dem anderen.
Als die Hälfte tot am Boden lag, organisierte sich der Rest und griff ihn gemeinsam an.
Allen Angriffen ausweichend, lachte Feitan kalt auf und setzte sich zur wehr. Seine Kampfkraft war überwältigend mit anzusehen. Sie wusste ja, dass er stark war. Aber es war unglaublich mit anzusehen.
Der Großteil griff von vorne und den Seiten an, während einer sich im toten Winkel im Rücken anschlich.
June schrie auf. „Pass auf, hinter dir"
Blitzschnell drehte er sich um und rammte das Schwert in den Hals des Mannes, der ihn hinterrücks abstechen wollte. Flink wich er den anderen Attacken aus, parierte oder griff selbst an.
Es sah aus wie ein Tanz. Der Tanz des Todes. Atemlos ließ sich June zitternd zu Boden sinken, den Schirm fest in der Hand halten. Sie konnte die Augen nicht von dem Kampf vor sich abwenden. Es war grausam schön mit anzusehen. Ein Mann nach dem anderen viel Feitan zum Opfer. Bei jedem weniger, wurde ihr leichter ums Herz. Sie konnte sehen, wie das rote Blut den Boden tränkte.

„Du wirst sie nicht kriegen, sie gehört uns" schrie einer der Männer los und stürzte sich auf den Gegner. Schon hatte er einen Tritt in den Magen erhalten und flog mehrere Meter nach hinten, ehe die Klinge auch schon sein Herz durchbohrte. Gemeinsam stürzten sie sich auf Feitan. Entsetzt beobachtete June, wie die Männer sich auf ihn stürzten und unter sich begruben.
„Nein, bitte nicht" Ihre Worte gingen im Kampflärm unter. Plötzlich stand Sonjaz vor ihr, der gemeinste und stärkste unter der Bande. Gierig lächelte er sie an und trat weiter auf sie zu.
Verschreckt starrte June zurück und konnte sich nicht rühren. In diesem Augenblick stand sie dem Raubtier gegenüber, der sie schon so oft vergewaltigt und gedemütigt hatte. Abwehrend hob sie ihre Arme vor sich in die Luft und murmelte lautlos vor sich hin. Was sollte sie bloß tun? Feitan wurde anscheinend gerade getötet. Das hieß, das die Hölle vor ihr lag. Tränen stiegen ihr in die Augen und liefen ihre Wangen runter.
„Na na, wer wird denn da gleich heulen. Ich werde dir schon einen Grund zum Heulen geben. Wenn du erstmal wieder unter mir liegst, und ich mich in deiner köstlichen Fotze vergrabe. Ich werde dich so hart ficken, dass du Tagelang nicht laufen kannst.
Manisch starrte er sie an und kam immer näher. In seinen Händen hielt er zwei lange Messer, mit denen er ihr schon viele Narben zugefügt hatte.

Schluchzend krabbelte June zurück und versuchte Abstand zu gewinnen. Allerdings folgte ihr Sonjaz auf dem Fuße, und kicherte bösartig vor sich hin.
„Wieso könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?"

„Ach weißt du, ich habe Vater diese Wette vorgeschlagen. Immerhin hattest du unsere Angebote allesamt abgelehnt. Und man lehnt das zukünftige Oberhaupt des Landes nicht ab kleines. Hättest du damals zugestimmt mich zu heiraten, hättest du ein gutes Leben haben können. Aber so, wirst du niemals mehr sein als eine kleine Hure. Du wirst nur noch dazu dienen, meine Gelüste zu befriedigen. Oder von denen, die meine Erlaubnis haben, mit dir zu spielen."
Kopfschüttelnd krabbelte sie weiter nach hinten. Dabei murmelte sie leise immer wieder Nein vor sich hin. Immer wieder und wieder, als ob es ihr etwas bringen würde.
In dem Moment, wo er sich zu ihr runterbeugte, stand Feitan auf einmal vor ihr, und wehrte ihn ab. Er warf ihr einen Blick zu, den sie nur undeutlich sehen konnte. Tränen verschleierten ihre Sicht und sie wimmerte vor sich hin. Sie hörte nur den Kampflärm vor sich, und nahm die schemenhaften Bewegungen war. Feitan lebte noch, er war nicht gestorben. Erleichtert schluchzte sie auf. Schnell wischte sie sich das Gesicht ab und erkannte, das Sonjaz auf den Boden kniete und das Schwert in seiner Brust steckte. Sein Blick lag durchdringend auf ihr, als Feitan das Schwert rauszog und ihn den Kopf abschlug. In dem Moment, in dem das Schwert seine Brust verließ, bewegte Sonjaz blitzschnell seinen Arm und schleuderte das Messer auf sie.
Mit großen Augen versuchte sie auszuweichen, als es schon zu spät war und ihre Schulter durchbohrt wurde.
Zischend atmete June ein und sah das Messer in ihrem Körper stecken. Nebenbei rollte der Kopf von Sonjaz auf den Boden und sein Körper plumpste hinterher.
Bis auf Feitan, lagen alle anderen tot am Boden.
Mit großen Augen überblickte sie die Leichen und konnte es nicht fassen. Der Alptraum war zu Ende, sie war frei. Die Hand auf die Brust unter dem Messer legen, lächelte sie. Sie schaute die toten Männer an und fing lauthals an zu lachen. Sie lachte so lange, bis sie auf dem Rücken hinauf in den Himmel schaute, und nach Luft rang. Auf einmal viel ein Schatten über ihr und Feitan schaute sie aus seinen grauen Augen an. Konnte sie Sorge in seinem Blick sehen?
Breit lächelte sie ihn an. „Du hast es tatsächlich geschafft, sie sind alle tot." Lachend hielt sie sich ihre Brust, bevor sie anfing zu schluchzen. Weinend blickte sie zu Feitan auf, der sich neben ihren Kopf niedergekniet hatte. Mit einem Ruck zog er das Messer aus sie raus.
Stöhnend lag sie da und konnte nicht mehr aufhören zu heulen. Sie war so glücklich. All die Männer waren nun fort. Sie merkte seine Hände an ihrer Wunde hantieren, als ihr Sichtfeld immer dunkler wurde und sie schließlich verschlang.

Die Leserin der AuraWhere stories live. Discover now