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„Warum bist du so frech? Du Zwerg, alter!"

Wütend kniff ich meine Augen zu und krallte meine Finger in den Kissen ein.

Das war sein Todesurteil.

„Ich bring dich um!", schrie ich laut auf und sprang mit meinem ganzen Körper auf diesen Idioten drauf. Dabei drückte ich mit beiden Händen den Kissen auf seine Fresse und erwürgte ihn mit all meiner Kraft. Ich hörte nur noch seine gedämpfte Schreie, wobei ich wie ein Psycho grinsen musste.

Plötzlich griff er um meine Hüfte und schmiss mich von ihm runter auf den Boden.

„Du Psycho!", schrie er entsetzt und atmete dabei hysterisch ein und aus.

„Komm doch, wenn du dich traust!", provozierte ich ihn schmunzelnd und stand wieder auf meine Beine auf. Tatsächlich stellte er sich auf und sprang wie Hund auf mich.

Und stürzte uns beide auf den Boden.

„Du Fettsack", pustete ich aus und konnte für einen Moment meine Organe nicht mehr spüren.

Lebte ich noch?

Plötzlich griff jemand nach meinem Ohr und zerrte mich an diesem nach oben.

„Aua!", rief der Idiot neben mir laut, da er ebenfalls an seinem Ohr gezogen wurde.

„Ihr seid keine Kinder mehr!"

Beleidigt blickte ich meinen Vater an, der uns genervt anblickte.

„Er hat angefangen", nuschelte ich und blickte dabei schmollend auf den Boden. Plötzlich wurde ein Kissen auf mein Kopf geschmissen, wobei ich das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Ich hörte nur noch, wie mein Vater auf den Hinterkopf von Sam schlug.

„Verletz deine Schwester noch einmal und ich steck den Kissen in deinen Mund", mahnte mein Vater ihn, woraufhin Sam empört sein Mund öffnete.

„Hast du gehört", sagte ich stolz und grinste dabei über beide Ohren.

Kommt halt davon, wenn man nicht das Lieblingskind der Eltern war.

Doch als mein Vater mir einen warnenden Blick zuwarf, erlosch mein Grinsen sofort und ich sah auf meine Hände runter.

„Ihr macht mich echt verrückt", nuschelte mein Vater erschöpft und lief dann aus dem Wohnzimmer.

„Warum bist du überhaupt gekommen? Bleib dort, wo du auch hingehörst", sagte Sam wütend und schmiss sich wieder auf die Couch.

„Hab dich auch vermisst, Bruderherz", sagte ich augenrollend und schmiss mich neben ihn auf die Couch.

Und all die Diskussion nur wegen einer Fernbedienung...

„Cecilia! Dein Handy klingelt die ganze Zeit. Entweder du gehst daran oder ich schmeiß' es aus dem Fenster!", rief aus dem Nichts meine Mutter genervt aus der Küche, wobei ich im Hintergrund meinen Vater leicht lachen hören konnte.

So witzig war das wiederum auch nicht, du Simp.

Seufzend watschelte ich aus dem Wohnzimmer in den Flur, wo ich mein Handy zum Aufladen gelassen hatte.

Als ich erkannte, wer mich anrief, schloss ich für einen kurzen Moment meine Augen.

Damon.

Am Montag hatte ich die Ehre als Praktikanten für die Woche seine Assistentin zu spielen. Die ganze Zeit musste ich ihm am Arsch hängen, sein Kaffee bringen und irgendwelche Verträge kopieren.

DO YOU STILL LOVE MEWhere stories live. Discover now