05

4.4K 204 382
                                    







„Bist du nicht zu jung, um zu sterben?"

Zögernd trat ich aus der Stahltür und blickte mit großen Augen die gigantischen Wolkenkratzer an. Während der Wind meine Haare nach hinten schmiss, genoss ich für einen kurzen Moment die erfrischende Luft hier oben.

Erst dachte ich, dass es ein Scherz war, als Damon's eigentliche Assistentin mir Bescheid gab, dass er mich auf dem Dach der Firma erwartete.

Doch tatsächlich, da stand er.

Am Ende des Geländers.

„Damon!", rief ich zu ihm, woraufhin er sich zu mir umdrehte und mich dabei warm anlächelte. Er streckte mir daraufhin seinen Arm entgegen und blickte mich auffordernd an.

Wovon träumte dieser Typ?!

„Bist du bescheuert?! Ich will nicht sterben!", schrie ich ihm leicht panisch zu und riss meine Augen empört auf.

„Vertraust du mir?"

„Was?!"

„Cecilia. Vertraust du mir?"

Langsam atmete ich aus und konnte nicht fassen, dass ich tatsächlich einen Schritt weiter wagte. Mit vorsichtigen Schritten lief ich Damon entgegen, der mir immer noch die Hand hinhielt.

„Ich hasse dich", nuschelte ich wütend, als ich bei ihm angekommen war.

„Ich weiß", antworte er mir belustigt, griff nach meiner Hand und zog mich zu sich. Schwer atmend krallte ich mit meiner freien Hand in seinem Hemd ein und kniff meine Augen vor Angst zu.

Das war verrückt.

Wir standen ganz oben in einem ungesicherten Dach. Ein falscher Schritt und man fällt mehrere Stöcke nach unten in den Tod.

„Öffne deine Augen", flüsterte mir Damon ans Ohr, woraufhin ich nur mit dem Kopf schüttelte.

„Du wirst es nicht bereuen", sagte er und strich mir dabei beruhigend die wild gewordenen Haare nach hinten. Als mir der Satz bekannt kam, schlich sich ein leichtes Lächeln auf meinem Gesicht.

Ich atmete tief nach Luft ein, bevor ich dann all meinen Mut packte und meine Augen langsam öffnete.

Damon hatte recht. Ich bereute es nicht.

Die Sonne ging mit wunderschönen Farben hinter all den Wolkenkratzer langsam unter.

Mein Herz pochte wie verrückt und ich konnte meine Augen nicht glauben, was ich gerade sah.

Noch nie hatte ich sowas Wunderschönes in meinem Leben gesehen. Es war unglaublich.

„Gefällt es dir?", fragte mich Damon leise, während er mich von hinten fest umarmte. Langsam nickte ich mit dem Kopf und lehnte meinen Kopf auf seine Brust an.

Wie gern würde ich alles einfach vergessen und für immer hier oben bleiben.

Mit ihm.

„Hast du Hunger", brach Damon plötzlich die Stille ab, nachdem die Sonne schon fast untergegangen war. Leise lachte ich auf und nickte mit meinem Kopf.

„Du weißt genau, an was ich denke", sagte ich grinsend, woraufhin mir Damon eine Strähne hinter meinem Ohr führte.

„Lass uns dann lieber beeilen, bevor du dann wieder in meine Hand beißt", antworte er mir lachend und zog mich dabei an der Hand wieder zum Ausgang.

„Das war einmal! Und du hast es auch wirklich verdient!", protestierte ich mürrisch, wobei dieser Idiot nur laut auflachte.

Dabei konnte ich mir mein Grinsen selber nicht verkneifen.

DO YOU STILL LOVE MEWhere stories live. Discover now