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„Wie konntest du mich verlassen? Ich dachte, wir hätten was Besonderes."

Lachend blickte Sam zu Leonardo und boxte dabei leicht auf seine Schulter.

Zwar scherzte mein kleiner Bruder wie immer nur, aber dieser Satz versetzte einen tiefen Schnitt in meinem Herzen. Schließlich war das die pure Realität für mich.

Auch Leonardo bemerkte mein Gesichtsausdruck, weshalb er sich leicht räusperte.

„Du bist ziemlich gewachsen. Bin stolz auf dich", wechselte Leonardo das Thema, woraufhin Sam stolz grinste und dabei seinen Muskeln anspannte.

„Siehst du das alles? Viel Arbeit steckt darin", sagte Sam arrogant und zeigte uns seine Oberarme.

„Träum mal nicht so viel", flüsterte ich leicht genervt, wobei ich daraufhin eine Pommes auf meine Stirn abbekommen habe. Wütend schoss mein Blick zu Sam, der mich auffordernd anblickte.

„Sei leise, du Knirps", schoss Sam wütend zurück, weshalb ich mit meinem Bein unter dem Tisch gegen sein Knie stieß. Er schrie laut auf und zog damit die Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf uns.

Als ich dann Leonardos belustigtes Lachen neben mir hörte, schoss mein Blick warnend zu ihm. Er riss sich direkt zusammen und blickte ruhig wieder auf sein Teller runter.

Fragt mich nicht wie. Aber Sam hatte es tatsächlich geschafft mich zu überreden, mit den beiden was essen zu gehen. Jetzt saßen wir in einem Diner.

Und ich wollte wieder weg.

„Warum bist du überhaupt hier, Sam? Hast du morgen keine Schule?", fragte ich den Idioten, während dieser sich gleich fünf Pommes in den Mund stopfte.

„Ic- braufe Heltt", schmatzte dieser mit vollem Mund, wobei man den ganzen Inhalt in seinem Mund erkennen konnte.

„Was?!", fragte ich ihn genervt und verstört zugleich.

„Er braucht Geld", antwortete Leonardo für mich und blickte leicht grinsend zu Sam rüber.

Wie hatte der das bitte verstehen können?!

Als dann Sam zustimmend nickte, seufzte ich leise auf und fasste mir mit der Hand an der Stirn.

„Und deswegen bist du bis hierhergefahren? Konntest du nicht Dad fragen?"

Doch als Sam seine Lippen zusammenpresste und beschämt auf sein Teller blickte, wusste ich direkt, dass etwas nicht stimmte.

„Es tut mir leid, Cecilia."

„Was tut dir leid?"

Besorgt blickte ich Sam an, während dieser sich nicht mehr traute in meine Augen zu blicken.

„Ich habe Schulden. Und ich weiß echt nicht was ich machen soll", sagte dieser seufzend und strich sich dabei gestresst durch seine Haare.

„Wie viel brauchst du?", mischte sich Leonardo ein, wobei Sam dankend zu ihm aufsah.

„Ich regele das, Leonardo. Wir brauchen dein Geld nicht", antwortete ich gereizt, weshalb mich Leonardo leicht verletzt anblickte.

„Warum hast du Schulden?", wendete ich mich wieder an Sam, welcher immer noch nicht in meine Augen blicken konnte.

„Ich bin vor Monaten mit deinem Jeep voll gegen einen Baum fahren. Es war mein Fehler. Ich hatte nicht aufgepasst. Ich wollte Mum und Dad damit nicht belasten und es selber erledigen..."

Ich habe den Jeep, den mir Leonardo geschenkt hatte, Sam anvertraut. Dieses Auto erinnerte mich einfach zu sehr an ihm, weshalb ich nichts mehr mit diesem Ding zu tun haben wollte.

DO YOU STILL LOVE MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt