Kapitel 2

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Von der Melodie eines kleinen Orchesters begleitet, klackerten ihre hohen Schuhe unbemerkt über das helle Parkett

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Von der Melodie eines kleinen Orchesters begleitet, klackerten ihre hohen Schuhe unbemerkt über das helle Parkett. Überall um sie herum rauschten feine Stoffe und ein Geruch nach Parfüm lag in solcher Intensivität in der Luft, dass es einem das Atmen erschwerte. Nonie tänzelte geschickt an zwei in plapperndes Gespräch vertieften Paaren vorbei und navigierte ihren Weg erfolgreich an den Tisch mit den Figuren aus Eis, den Pyramiden aus Weingläsern und den fleißig ausschenkenden - mit dem Hintergrund verschmelzenden - Dienern.

So weit so gut.

Sie war drin.

Als sie den Auftrag erhalten hatte, war es zu spontan gewesen, um sich eine großartig durchstrukturierte Taktik zurecht zu legen. Nonie war allerdings ohnehin eher eine Vertreterin der spontanen Anpassungsfähigkeit. Gewaltige Pläne schuf sie keine. Nur sehr allgemeine mit deren auftretenden Problemen sie sich dann befasste, wenn sie kamen. Sie war geschickt, clever und besaß das unsagbare Talent sich noch aus jeder Schwierigkeit wieder heraus zu manövrieren. Gerade dadurch, war sie auch ohne jeden Zweifel zur besten Diebin des Kontinents geworden. Und sie gedachte das auch an diesem Abend wieder unter Beweis zu stellen.

Nonie betrachtete eingehend die zahlreichen bunten und unnötig elegant hergerichteten kleinen Happen. Sie reihten sich perfekt auf silbernen im Lichtschein reflektierenden Tablets, als hätte man sie mit einem Maßband abgemessen und platziert. In dem Impuls Chaos in die Ordnung zu bringen, griff sie sich ein Keks-Creme-Schnittlauch-schwarze-Bobbel-mit-irgendetwas-rot-bestreuselte Ding aus der Mitte heraus. Ehe sie es ganz anhob, verschob sie ein paar der daneben ruhenden Zwillinge und sah dann zufrieden auf ihr verunstaltetes Werk herab. Zu sich selbst nickend, nahm sie den Happen auf einen Zug in den Mund.

Eine impulsive Tat, die sie sofort bereute, als ihr Tränen in die Augen schossen und sie röchelnd kauend, mühevoll schluckte. Das verzierte kleine Ding war scharf! Unter feuchtem Blick winkte sie einen der Diener herbei und ließ sich ein Weinglas überreichen. Das stürzte sie genauso schnell herab, wie das Häppchen. Denn damit Nonie aus ihren Fehlern lernte, brauchte es schon mehr, als ein zu scharf gewürztes Schnösel-Essen.

Zurück blieb, ein brennendes, eigenartiges Gefühl in ihrem Mundraum und eine Grimasse auf ihrem Gesicht. Man durfte den Wahnsinn der Reichen niemals unterschätzen, selbst was das Essen anging. Wenigstens der Wein war gut. Süß und fruchtig. Wie ein eben geerntetes Feld auf einer der absurden über den Wolken fliegenden Plantagen. Der Alkohol unterhalb der Schicht aus grauer, wabernder Masse, schmeckte genauso dunkel und rau, wie es dort aussah.

Ihr Weinglas und den schimmernden Rest darin schwenkend, nutzte sie die Spiegelung, um sich weiter umzusehen. Sie hielt Ausschau. Besonders nach den Silhouetten der weißen Uniformen des Sicherheitspersonals.

Auf den Ball war sie - wie von einer Diebin fast zu erwarten - durch einen Raub gekommen. Allerdings etwas fast lachhaft kleines und enttäuschend unkompliziertes. In einem nach Puder, Duftwässerchen und überteuerter Arroganz riechendem Luftschiffabteil, achteten die hohen Personen selten allzu konzentriert auf ihre Handtaschen. Besonders nicht, wenn sie sich unter ihresgleichen wähnten und niemals auf die Vermutung gekommen wäre, ein weniger würdiges Subjekt könnte sich unter sie gemischt haben ohne dabei plump aufzufallen.

Magpie Promise - Ehre unter DiebenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon