Kapitel 12

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Mit Schreck geweiteten Augen stolperte die elegante Dame fast über die eigenen Füße

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Mit Schreck geweiteten Augen stolperte die elegante Dame fast über die eigenen Füße. Dabei hatte sie das Knarzen und Knacken hinter der vermeintlichen Wand sicherlich bereits gehört. Hörbar nach Luft schnappte sie dennoch. Lorin rauschte direkt an Nonie vorbei und ging auf die Dame zu, um sich ihre Hand zu nehmen und ihr tief in die Augen zu blicken. Bisher hatte er nicht viel getan außer zu... denken?... aber schon spielte er sich auf wie ein Prinz aus märchenhaften Heldensagen.

„Ihr seid die Diebe!", keuchte sie und Nonie sah fasziniert dabei zu, wie sich etwas Seltsames auf ihrem Gesicht abspielte. Überraschung, Angst, Erleichterung, Sorge, Hoffnung. Es schien von allem etwas dabei zu sein. Abwechselnd wie ein flatterndes Licht, huschten die Emotionen über ihre Züge. Lorin lenkte die Aufmerksamkeit der scheinbar etwas sehr überwältigten Emeline ganz auf sich, indem er ihre Hand anhob und vor seine Lippen hielt.

Vor kurzem hatte er noch erklärt, dass er den hinterhältigen Idioten eines Auftraggebers gerne in die Finger kriegen würde. Nonie bezweifelte, dass er das auf diese Art gemeint hatte.

„Und Ihr habt uns erwartet, nehme ich an. Lady Emeline?"

„Da ist..." Sie ließ ihre Hand in seiner liegen, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Aber ihr Blick huschte fort von ihm und hin zu Nonie. Beziehungsweise auch an ihr vorbei. „Da ist eine Tür in der Wand!"

„Schockierend, ich weiß", meinte Nonie mit angehobenen Augenbrauen. „Aber Ihr könnt auch den Luftschacht nehmen. Das ist spannender."

Lorin klickte leise mit der Zunge und sah zu ihr, als würde er ihr für irgendetwas einen Vorwurf machen.

„Lady Emeline. Ihr wusstet nichts davon? War die Karte nicht von Euch?"

Ihr Blick huschte zwischen den beiden Türen hin und her. Als Nonie sie vor kurzem ganz beiläufig noch auf dem Ball gesehen hatte, war die Tochter des Stadtherren kühl, in sich gekehrt und eher etwas blass in ihrer Art erschienen. Nun war es aber fast als würde sie blubbern so aufgeregt war sie plötzlich. Nur mit Mühe zwang sie sich langsam wieder zur Ruhe zu kommen. Insbesondere, da der hoch gewachsene Dieb sie derart galant auf einen Stuhl zu führte.

Sie befanden sich in einem Raum, dem zweiten Dampfkesselraum. Aber dampfende Kessel gab es hier keine. Ein paar große bis zur Wand ragende Behältnisse mit Schläuchen und Rohren gab es schon. Allerdings noch mehr Bücher und Tische voll kleinerer Apparaturen und gläserner Kästen. Es sah aus wie in einem kleinen Labor das als reines Hobby am Forschen betrieben wurde.

„Die Karte? Ah!" Die Dame ließ sich auf den Stuhl sinken. „Doch, ja. Ich habe sie geschickt. Aber ich wusste nicht, dass darauf eine Tür in diesen Raum hier eingezeichnet ist."

„Nicht direkt", erklärte Lorin und langsam erkannte Nonie diesen bestimmten Ton, den er bekam, wenn er stolz die Gelegenheit ergriff, sein Wissen anderen unter die Nase zu reiben. Er hatte es getan, als er kopfüber gehangen war und sie über seinen Verdacht zu den Plänen der Kultisten aufklärte. Und als er sie so eloquent dazu brachte sich ausziehen und in die Dunkelheit zu krabbeln. „Aber als ich Eure aktuelle Karte mit einer veralteten verglich, bemerkte ich ein paar Dinge."

Magpie Promise - Ehre unter DiebenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora