Kapitel 18

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Die Druckwelle dehnte sich mit finsterem Brüllen und heißem Atem aus

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Die Druckwelle dehnte sich mit finsterem Brüllen und heißem Atem aus. Sie fauchte in alle Richtungen. Den nächtlichen Sternenhimmel hinauf, reißend in die Decke des Smogs hinein und unaufhaltbar den beiden Dieben entgegen. Nonie und Lorin wurden erneut von den Beinen gerissen. Sie stürzten auf den harten Grund und rutschten mehr versehentlich als beabsichtigt wie schon zuvor gegen die Reling. Dort klammerten sie sich an Ketten, Seile und auch aneinander.

Kreiselnd wirbelte das Schiff fort. Das Metall ächzte und stöhnte. Der Antrieb jaulte und knurrte. Über ihnen zuckte ein hellblauer Schein. Wie scharfkantige, wachsende Schlieren in einem Aquarell Experiment mit unnatürlichen Lichtreflexen. Es rauschte in ihren Ohren und vibrierte durch ihre Körper. Nonie war sich gar nicht wirklich sicher, ob sie schrie oder die Zähne zusammenbiss und einfach nur verkrampft hielt. Auch wenn Lorin Geräusche von sich gegeben hätte, wäre es ihr nicht möglich gewesen irgendetwas davon zu hören.

Ihr Herzschlag hallte in ihren Ohren. Ihr Atem tobte in ihrem Kopf. Aber ganz langsam, schien der Druck, der sich über ihre Glieder gelegt hatte und an ihr Riss als wolle er ihr unter die Haut fahren und ihre Knochen verschieben, nachzulassen. Es kribbelte und vor ihren Augen lag ein wildes Flimmern, als sie blinzelnd die Augen öffnete und den Kopf hob, um sich umzusehen.

Auch Lorin stöhnte, begann aber bereits sich zu bewegen. Nonie tat es ihm gleich. Beide halfen sie sich gegenseitig dabei wieder auf die Beine zu kommen. Schwankend und mit einem unangenehmen Ziehen in den Gliedern sowie einem dämpfenden Druck auf den Ohren, lehnten sie sich über die Reling. Unter ihnen glitt das Meer der Wolken wie ein sanfter, wabernder Gigant. Vor ihnen strahlte der Schimmer der Zerstörung. Ein Licht, dass sich bis zum Horizont zu strecken schien und zwischen die hellen Gebäude der Stadt glitt. Der große Knall wurde verfolgt von kleineren, durchschlagenden Explosionen. Ein fauchendes Feuer, aus dem immer wieder brennende Klumpen, surrend in die Tiefe stürzten. Sie leuchteten noch ein bisschen wie schwindende Laternen, ehe der Nebel sie gänzlich verschluckte und die Trümmer in seiner Tiefe versanken.

Nonie schniefte. Weniger aus Erleichterung oder Trauer. Durch den Rückschlag, hatte sie sich die harte metallene Hand des Kultisten ins Gesicht geschlagen und nun glitt ein stetes Rinnsal Blut aus ihrer Nase und über ihre Lippen. Nicht dass es noch besonders auffallend gewesen wäre, denn durch die zuvor bereits zugezogene Kopfverletzung knapp an ihrem Haaransatz, war der größte Teil ihrer linken Gesichtshälfte verschmiert. Und soweit es die helle Uniform anging, war die Bemühung sie sauber zu halten, völlig umsonst gewesen. Von dem Blut einmal ganz abgesehen, war sie auch sonst mit Ruß und anderem Dreck befleckt. Wirklich anders sah der Dieb neben ihr auch nicht aus. Selbst wenn es ihm wie auf wundersame Weise gelungen war, im Vergleich sogar noch recht sauber zu bleiben. Von dem rot getränkten Ärmel über seiner Schulter einmal ganz abgesehen. Oder dem schmutzigem Fleck an seinem Kinn.

Wind wehte ihnen entgegen, brachte den verbrannten Geruch von Fleisch, Kohle und Eisen und wirbelte ihnen durch die Haare. Die dunklen Locken auf seinem Kopf, waren wild durcheinander geraten. Nonie fand es stand ihm, dennoch war sie kurz davor ihn darauf hinzuweisen. Einfach nur um zu sehen, ob er dann sofort wieder versuchen würde alles in Ordnung zu bringen.

Magpie Promise - Ehre unter DiebenDove le storie prendono vita. Scoprilo ora