Kapitel 4

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Isagi und ich saßen immer noch auf dem Boden und warteten.

Gelegentlich schreiten wir um Hilfe, aber es kam niemand. "Komisch, eigentlich müssten alle jetzt fertig mit den Führungen sein", meinte Isagi.

"Ja, vielleicht suchen sie uns ja schon", antwortete ich und spielte mit meinen Fingern im Schoß herum.

Ich bemerkte, dass es irgendwie immer kälter im Raum wurde. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich meine Jacke im Schließfach gelassen habe...

Ich rieb an meinen Armen umher. "Ist dir kalt?", fragte mich Isagi, als er dies sah.

"Ich kann dir meine Jacke geben", meinte er. "Ach, es geht schon...", sagte ich, aber er zog schon seine blaue Strickjacke aus.

Er legte mir seine Jacke um die Schulter und setzte sich im Schneidersitz neben mich. "Danke", murmelte ich. Die Jacke war durch Isagis Körperwärme schön warm.

Ich genoss die Stille, in der wir für einige Zeit verweilten. "Isagi?", unterbrach ich die Stille.

"Mhm?", murmelte er. Er hatte sich in der Zwischenzeit auf den Rücken gelegt und die Augen geschlossen. Er öffnete seine Augen nicht, als ich ihn ansprach.

Ich wusste nicht genau, was ich überhaupt sagen wollte. Ich sagte nichts, woraufhin er die Augen öffnete und sich wieder aufrecht hinsetzte.

Er sah mir tief in die Augen, was mich ein bisschen nervös machte. "Ja?", fragte er nun nach.

"Ich wollte nur fragen, ob-", mein Gerede wurde abrupt unterbrochen, da wir an der Tür jemanden hörten, der unsere Namen rief.

Sofort sprangen wir auf und rannten zur Tür. Wir klopften und schrien wie wild.

Jemand kam an die Tür gelaufen und schloss sie auf. Erleichterung machte sich in mir breit.

Vor uns stand ein Mitarbeiter des Museums, dahinter unsere Lehrer und Bachira.

"Könnt ihr keine Schilder lesen?", beschwerte sich der Mitarbeiter des Museums. Verlegen sahen wir auf das Schild, welches vor dem Eingang plaziert war.

Unsere Lehrer hielten uns erst einmal einen Vortrag und, dass sie unseren Eltern auch davon erzählen werden.

Bachira konnte nach ihrer Rede nun endlich auch zu Wort kommen. "Warum seid ihr denn da rein gegangen?", fragte er und umarmte mich.

"Ist eine lange Geschichte", meinte Isagi und sah mich von der Seite an. Er grinste. Ich tat es ihm gleich.

Wir gingen zum Ausgang. Die meisten Schüler waren schon weg. Ein paar standen aber noch draußen und warteten.

Warten Sie etwa auf uns?

"Da seid ihr ja!", rief ein Mädchen, welches ich nicht kannte. Sie geht wahrscheinlich in die Klasse von Bachira und Isagi.

"Wir wollten euch nur Bescheid sagen, dass ihr alle herzlich zu meinem Geburtstag am Samstag eingeladen seid! Sagt mir bitte so schnell wie möglich Bescheid, ob ihr kommen könnt!", sagte sie und lief schon mit ihren Freunden davon.

"Oh, da gehen wir hin, Isagi!", meinte mein Bruder freudig und klatschte in die Hände.

"Kann ich auch mitkommen?", fragte ich nun. "Nein, du bist noch zu klein", meinte mein Bruder.

"Hä, ich bin doch nur einen Jahrgang unter euch", antwortete ich daraufhin.
"Mama wird es auch nicht erlauben, dass du mitkommst", sagte er und ging los, auf dem Weg nach Hause.

Isagi stand immer noch bei mir. "Also ich hätte nichts dagegen, wenn du mitkommen würdest", er lächelte mich an und ich errötete.

"Ich muss dann auch los", er lief in die entgegengesetzte Richtung. Er war schon außer Sichtweite, als ich bemerkte, dass ich noch seine Strickjacke anhatte.

Meine Wangen wurden noch heißer. Am besten gebe ich ihm die morgen oder so wieder...

Ich versuchte, meinen Bruder einzuholen, was mir auch gelang. Er sah mich von Kopf bis Fuß an. "Was ist denn?", fragte ich verwundert.

"Das ist doch Isagis Jacke! Woher hast du die?", fragte er. "Er hat sie mir gegeben, weil mir kalt war", meinte ich bloß. "Ist doch nichts dabei", fügte ich noch hinzu.

"Mhm, doch schon", meinte er und grinste mich an. Ich dachte mir nichts dabei...

Der Bus kam und wir fuhren nach Hause. Im Bus hörte ich wieder Musik.

Zuhause ging ich in mein Zimmer. Mein Bruder plauderte noch mit unserer Mutter. Ich denke mal, er wird ihr den kleinen Zwischenfall heute, erzählen.

In meinem Zimmer legte ich meinen Rucksack ab und schmiss mich auf mein Bett. Ich hatte immer noch Isagis Jacke an.

Ich roch kurz daran. Isagis Duft fuhr mir einen Schauer über den Rücken. Ich machte die Jacke zu und murmelte mich in meinem Bett ein.

Die Jacke werde ich erstmal nicht ausziehen...

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:D Schönes Wochenende euch<3
-binseinfach-

Just you and me ♡ [IsagixReader]Where stories live. Discover now