Hier will ich bleiben

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POV Giyu

Haruna durfte heute laut Shinobu wieder anfangen normal zu trainieren. Sie sollte dennoch langsam anfangen, aber darauf würde Haruna eh nicht achten, wenn Shinobu sie nicht dazu zwingt.

Die Bettruhe war für sie total anstrengend. Sie wollte schon am ersten Tag anfangen ihre Ausdauer zu verbessern um noch stärker zu werden als sie schon ist. Das Einzige was ich zu ließ außer im Bett zu liegen und zu essen war, dass sie meditieren durfte. Haruna tut das meditieren sehr gut und ich wusste das sie es immer tut wenn sie nichts zu tun hatte. Sie musste ihren Körper halt auch mal wieder komplett Ruhe gönnen. Deshalb war die Bettruhe auch so gut für sie, da sie sonst von alleine keine Pause machte. Mir wäre sogar lieber wenn Shinobu die Bettruhe länger gemacht hatte. Zwei Tage waren aber besser als gar keine Tage.

„Giyu?" kam von Haruna plötzlich mit vollem Mund. Wir aßen gerade Oyakodon (Reis Gericht mit Hünchen und Ei lol) was ich zubereitet hatte. Sie musste aber auch immer mit vollem Mund sprechen. Ich kann das garnicht. Man versteht mich nie. Ich sah sie nur auffordernd an das sie weiter sprechen konnte, da ich zuhörte.
„Mich beschäftig etwas jetzt schon die ganze Zeit." sagte sie nachdenklich.
„Und was?"
„Ich hab während meiner Bettruhe viel über mein Gespräch mit Mei und Hotaro vom letzten Mal nachgedacht"
„Worum ging es denn" fragte ich nun neugierig.
„Sie hatten mich gefragt was wir eigentlich sind" kam von ihr erst etwas zögernd und sah mich dann hoffnungsvoll an. Darüber hatte sie nachgedacht. Aber wenn man darüber nachdenkt konnte ich schon verstehen, dass Haruna sich darüber den Kopf zerbrach. Sie kennt sich mit sowas nicht aus. Und das ist alles neu für sie. Naja Haruna ist auch meine erste Liebe und ich bin deshalb auch nicht gerade erfahrener als sie. Trotzdem tappe ich nicht so im Dunkeln wie sie.

„Ich weiß das wir Freunde sind. Aber sind wir nicht auch irgendwie ein Paar oder sowas? Nun weil Shinobu, Mitsuri und ich sind auch befreundet aber nicht so wie ich mit dir. Da ist es anders. Vielleicht stelle ich mich dumm an aber es interessiert mich." kam von ihr total ernst.
Ich stellte meine Schüssel zu Seite und stand auf um mich neben sie zu setzten. Ihr verwunderter Blick zeigte mir das sie mal wieder total verwirrt war. Das ist irgendwie immer so süß. Ich legte meine Hand auf ihren Oberschenkel und lächelte sie warm an.
„Ich hätte wissen müssen, dass dich das alles etwas verwirrt."

POV Haruna

Dieses warme Lächeln und wie er das sagte löste irgendwas unbeschriebnes in mir aus. Giyu legte seine andere Hand, die nicht an meinem Oberschenkel war, auf meine Wange und sah mir direkt in die Augen. Seine Augen waren so schön blau. Wie das tiefe weite Meer.
„Haruna ich liebe dich wirklich über alles und wenn du wirklich das gleiche für mich empfindest wie du sagtest dann sehe ich kein Problem darin, dass wir zusammen sind" sagte er mit dem schönsten Lächeln was ich je bei ihm gesagt hatte. Bei ihm will ich für immer bleiben!
„Giyu ich liebe dich auch über alles. Dabei bin ich mir wirklich sicher." sprach ihn nun auch lächelnd.
„Dann ist gut" darauf hin küsste er mich. Seine Lippen waren wieder so weich und innerlich explodierte ich förmlich. Der Kuss war leidenschaftlich und voller Liebe. Giyu wusste echt wie er mich aus der Fassung bringen konnte. Wir lösten uns wieder aber ich vereinte unsere Lippen direkt wieder und spürte ein grinsen auf Giyus Lippen. Es war wie eine sucht.

Als wir und dann dieses mal lösten blieb es auch dabei. Doch Giyu hob mich auf einmal hoch und setzte mich seitlich auf seinen Schoß. Er schling seine Arme um mich und ich lehnte mich an seine Brust an. Er fing an meinen Kopf zu Kraulen. Wieder dieses tolle Gefühl.
„Verlass mich bitte nicht" sagte dann Giyuu etwas leiser.
„Niemals würde ich das freiwillig tun"sprach ich leise lächelnd.

Wir blieben so bestimmt zehn Minuten bis ich die angenehme stille unterbrach.
„Können wir jetzt trainieren?" flehte ich ihn gefühlt an und sah ihn direkt in seinen blauen Augen.
„Wenn du willst" seufzte er. Ich nickte nur und stand auf worauf er auch aufstand. Schnell schnappte ich mir mein Katana und ging direkt nach draußen und wartete ungeduldig auf Giyu. Ich wollte stärker werden. Noch stärker. Ich bin mir sicher das irgendwann der Tag kommt, an dem ich gehen Großvater kämpfen muss. Und auf diesen Tag muss ich vorbereitet sein.

Meine zehnte Form der Nachtatmung war eigentlich auch schon so gut wie voll endet. Sie brauchte nur noch den letzten Schliff. Dazu hatte ich herausgefunden das die effektivste Auswirkung der Technik an Vollmond ist. Das wäre dann schon meine zweite Form, die ich nur zu bestimmten Zeiten nutzen konnte.  

Das erste was ich tat war mich vor dem Teich auf die Wiese zu setzten und erst zu meditieren. Ich spürte irgendwann auch Giyus Blick auf mit liegen, was hieß, dass er es auch mal rausgeschafft hatte. Ich merkte dann wie etwas auf mich zu flog, weshalb ich mein Körper etwas nach links neigte um auszuweichen.
„Was sollte das denn jetzt werden?" fragte ich ihn und öffnete wieder meine Augen.
„Wollte nur was testen" kam von ihn gelassen. Etwas verdunstet sah ich ihn an. Wollte er testen ob ich einen Stein ausweichen kann während ich meditiere oder was? Dabei bin ich doch während ich meditiere am konzentriertesten. Ich würd sogar merken, wenn Giyu 500m von mir entfernt einen Stein wirft. Naja auch egal.

Ich stand dann auf schließlich auf und fragte Giyu womit wir anfangen würden. Ich finde seine Art zu trainieren strukturierter als meine, weshalb ich ihn mal darum gebeten hatte mir bei meinem neuen Trainingsplan zu helfen.
„Erst dehnen wir dich ordentlich. Damit deine Muskeln beim Training alles geben können" Ich fing dann also an mich ordentlich zu Dehnen. Aber da ich keine Hilfe dabei brauchte, dehnte Giyu sich mit mir zusammen. Danach wollte Giyu mit mir das Ausdauer Training beginnen. So begannen wir einen Trainingskampf. Ich sollte direkt mit meinen Kraft aufwändigsten  Techniken anfangen. Diesmal hatten wir gesagt, das wir uns keinerlei Verletzungen antun würden. Aber wir trotzdem so kämpften als würden wir es wollen. Schon nach der vierten Atemtechnik konnte ich nicht mehr. Doch Giyu lies mich nicht aufhören und wollte das ich weiter Kraft aufwendige Techniken benutze. Also gab ich nochmal alles und schaffte erneut nochmal vier weitere Techniken. Doch als ich zum neunten Mal ansetzten wollte, brach ich einfach zusammen. Mein Körper war total erschöpft und meine Lungen überstrapaziert. Ich lag auf der Wiese und versuchte wieder normal konzentriert zu atmen. Dann sah ich Giyus Kopf über meinen. Sein kühler Blick checkte mich einmal von oben bis oben.
„Beschreib mir das Gefühl was du gerade hast" kam von ihm dann auf einmal.
„Ich fühle mich als würden meine Lungen zerreißen. Ich hasse dieses Gefühl und möchte es nie wieder haben" ich sah ihn dabei genauso kühl an wie er mich. Als wäre das jetzt ein Wettbewerb wer kühler gucken konnte.
„Wir werden jetzt immer bis zu diesem Gefühl hin trainieren. Aber es dabei auch immer etwas weiter hinauszögern, damit du mehr Techniken hinkriegst. Wenn du...  sagen wir mal 15 schafft sollte das ja wohl erst reichen"

Als er das sagte, setzte mein Kopf erstmal etwas aus. Jeden Tag trainieren bis meine Lungen gefühlt zerreißen. Am liebsten würde ich ja darauf verzichten aber es musste wohl sein.
„Wie viele Techniken schaffst du eigentlich bis du nicht mehr kannst?" fragte ich etwas neugierig.
„Weiß nicht hab nie so wirklich gezählt" kam von ihm Schulter zuckend.
„Dann lass uns zählen" sagte ich etwas aufgeregt"
„Nein nicht nötig. Ich hatte mal bis 25 gezählt aber dann aufgehört zu zählen. Das war zwei bis drei Jahre her. Also jetzt bestimmt um einiges mehr als du" beim letzteren grinste er mich komisch an. Versucht der mich gerade etwa zu provozieren? Oder mir zu sagen das ich schwach bin?
„Noch einmal so ein Spruch, Schädelbruch Giyu" sagte ich ernst und stand auf. Er lachte darauf hin einfach, wodurch ich auch lachen musste.

„Lass uns eine Pause machen und später weiter machen" ich nickte ihn nur und wir gingen wieder rein.

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Kapitel 65

Zu den letzteren Kapiteln ist das jetzt etwas kurz geworden aber ich glaube die werden auch erst mal bei der Länge bleiben, weil das so für mich am angenehmsten ist. Hoffe das stört euch nicht.

1414 Wörter

~Sayonara

🌙Die stille Nachtjägerin🌙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt