Veränderungen

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(Hab mir mal erlaubt das Bild in meinem Style zu färben. Hoffe es sieht trotzdem noch gut aus. Und Joa für einen Hintergrund war ich zu faul XD)

POV Haruna

Zwei weitere Wochen waren vergangen. Meine Medikamente wurden abgesetzt und ich verstand, warum ich sie eigentlich nehmen musste. Manche Positionen wie ich saß oder stand taten so weh, das mir manchmal schwarz vor den Augen wurde. Ich war mir sicher, dass es anfangs noch schlimmer gewesen wäre. Doch mit etwas Schmerzmittel war es auszuhalten. Dazu tat nicht immer alles weh. Wenn ich gedehnt war konnte ich mich so gut wie unbeschränkt bewegen.

Aiko hatte mich in den zwei Wochen öfters mal besucht. Sie musste immer von einem Kakushi abgeholt und zurück gebracht werden, da kein Zimmer mehr frei mehr war, dass sie hier schlafen hätte können. Jedesmal war sie sehr traurig, wenn sie wieder gehen musste, doch umso glücklicher wenn sie kam. Das freute mich natürlich auch.

Mein Blick war konzentriert zum Spiegel vor mir gerichtet. Mit einer Schere schnitt ich einzelne Haarsträhnen Schulterlang. Ich war noch nicht dazu gekommen mir meine Haare einigermaßen ordentlich zu schneiden. Großvater hatte mir ja einen neuen Haarschnitt verpasst, welchen ich nun ausbessern musste. Es interessierte mich eigentlich immer noch nicht wirklich wie ich aussah. Doch ein gerader Haarschnitt schadete mir nicht. So sah ich bestimmt auch etwas ansehnlicher aus.

Erneut schnitt ich eine Strähne ab und versuchte es so gerade wie möglich zu schneiden. Obwohl ich sehr geschickt mit dem Katana umgehen konnte, hatte ich mit einer Haarschere genauso wie mit dem Küchenmesser echt Probleme.

Als ich nach 15 Minuten fertig war, war ich mit dem Ergebnis zufrieden. Es war für meine Verhältnisse wirklich sehr gut gelungen.
„Das steht dir hervorragend" kam auf einmal von jemanden. Ich drehte mich zu Giyu welcher hinter mir stand. Sein Lächeln auf seinen Lippen verzauberte mich, worauf mir ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen huschte.
„Findest du?" fragte ich lächelnd. Er nickte. Giyu fuhr mit seiner Hand durch meine Haare und ertastete meinen neuen Haarschnitt.
„Würdest du mir auch die Haare schneiden?" fragte er dann und sah auf die Schere, welche noch in meiner Hand war. Ich nickte.
„Wenn du das möchtest, werde ich mein bestes geben"
„Du wirst mich schon nicht enttäuschen. Das wirst du niemals." Seine Hand wanderte zu meiner Wange und wir behielten den Blickkontakt bei.

„Du musst dich wohl oder übel hinsetzen, Giyu. Sonst komme ich nicht dran" kicherte ich leicht und brach den Blickkontakt ab. Er saß sich darauf auf seine Knie hin und ich stellte mich hinter ihn. Vorsichtig löste ich sein Zopf und fuhr mit meinen Händen durch seine Langem schwarzen Haare. Seine Haare sind so weich und rochen auch so gut.
Nachdem ich mich aus meiner Trance nur seine Haare zu bewundern löste, fing ich an seine Haare zu kürzen. Strähne für Strähne schnitt ich ab, bis seine Haare ein gutes Stück kürzer waren. So konnte er kein Zopf mehr machen. Jedoch stiegen sie immer noch in den verschiedensten Richtungen ab. Das mochte ich an seinen Haaren. Wie widerspenstig sie doch waren.

„Ich bin jetzt fertig" sprach ich leise und lag die Schere beiseite. Er sah mich an und dann in den Spiegel. Abwartend sah ich ihn an. Ich wollte wissen ob ich es gut gemacht hatte oder ob er es nicht mochte. Das machte mich schon nervös, da er erst nichts sagte.
„Danke, genauso wollte ich es haben" lächelnd sah er wieder mich an, was mich erleichternd ausatmen ließ.

Ich ließ mich dann neben ihn zu Boden gleiten. Zuerst saßen wir nebeneinander, doch dann legte ich meinen Kopf auf seinen Schoß. Ich musste nichtmal etwas sagen, da fing er schon an meinen Kopf zu streicheln. Entspannt schloss ich meine Augen.

„Ich werde Morgen entlassen" fing Giyu an. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. Er wollte mehr sagen, doch schwieg noch.
„Das ist toll. Ist alles verheilt?" Er nickte.
„Meine Wunden sind eigentlich komplett verheilt. Nur mein Verband am Arm muss man wechseln." nun nickte ich.
„Und was ist da noch was du mir sagen möchtest?" hackte ich nach, da er nicht mehr weitersprach. Sein Blick ging etwas zu Seite und ich konnte mich gerade ein kleines Lächeln erkennen.
„Deine Mutter hat mir einen Brief zukommen lassen" fing er an und sah dann wieder mich an. Warum musste er es so lange herauszögern. Kann er nicht direkt zum Punkt kommen? Er fing dann endlich an weiter zu sprechen.
„Sie hat mich gefragt, ob wir in das Dorf zu ihnen ziehen wollen, jetzt wo alles vorbei ist. Etwas abgelegen von Dorf liegt ein Haus frei, welches nicht besetzt ist. Sie würde sich freuen wenn wir in ihrer Nähe wohnen würden und keine zwei Stunden oder drei Stunden entfernt." während er sprach hörte er nicht auf meinen Kopf zu kraulen.
„Und was hast du geantwortet?" fragte ich ihn.
„Nichts. Ich wollte erst mit dir darüber reden. Halt ob wir zusammen ziehen" seine Antwort brachte mich leicht zum kichern.

🌙Die stille Nachtjägerin🌙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt