Kapitel 9

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Outfit des Tages

Outfit des Tages

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Cathy's POV

Ich laufe leise durch die schmalen Gänge der Bibliothek. Der kleine Raum beherbergt viele Bücher, die in den vielen Regalen stehen. Sie gehen bis zur Decke und man kommt nicht wirklich an die oberen Bücher heran. Kaum ein Buch hier war eines was man kennt, wie zum Beispiel Harry Potter oder der Herr der Ringe. Nein, es sind eher Geschichtsbücher, oder welche, deren Namen keine Erinnerung in den Köpfen der Menschen wachrufen.

Gelangweilt starre ich aus dem kleinen Fenster, welches sich zu meiner Rechten auftut. Die Scheibe ist milchig und man kann kaum etwas erkennen. Zumindest ich nicht. Dennoch habe ich einen guten Blick auf den Wagen von Mister Lewis. Er sieht etwas einsam aus, da die Straße sonst nichts beherbergt. Außer einem Zaun auf der gegenüberliegenden Straßenseite und einem Straßenschild war nicht sonst zu sehen. Generell war die Bibliothek weit weg von jeglicher Zivilisation. Sie war ein kleiner Block auf der schier endlosen Straße, die sich dem Horizont entgegenzustrecken scheint. Die Sträucher schwenken ein wenig hin und her, obwohl kaum Wind zu spüren ist.

Ich wende meinen Blick wieder auf den Wagen. Mister Lewis sitzt auf seinem Platz und schaut sich um. Dann steigt er aus dem Wagen, sieht nochmal kurz nach rechts und links und verschwindet. Ich stutze. Wohin war er verschwunden? Schnell renne ich die Gänge zurück und öffne die Tür. Kurz denke ich darüber nach Bob und Adriano Bescheid zu sagen, doch verwerfe ich den Gedanken und schleiche leise um die Ecke, vorbei an den Sträuchern und Bäumen, die nun etwas bedrohlich aussehen. Durch den Sand, welcher sich überall auf dem Boden abgelegt hatte, sehe ich die Fußspuren klar und deutlich.

Vorsichtig folge ich ihnen. Mister Lewis hat einen schnellen Schritt drauf, doch schaut sich nun nicht mehr um, weshalb ich etwas unbedacht werde. Plötzlich hält er an. Sein Kopf schnellt zur Seite, doch nicht in meine Richtung, sondern Richtung Zaun. An dieser Stelle war er durchgeschnitten und ein kleiner Eingang ist zu erkennen. Einem vorbeigehenden Passanten wäre er niemals aufgefallen, da die Bäume die Sicht versperren. Ich stehle mich zu einem der Sträucher und beobachte, wie Mister Lewis sich auf beide Knie setzt und durch den Eingang kriecht. Der Sand setzt sich sofort an seinem schwarzen Anzug fest und hinterlässt eine bleibende Spur.

Skeptisch gucke ich auf den Boden. "Wenn die drei mir keinen neuen Rock holen, bringe ich sie eigenhändig um.", murmle ich und knie mich auch auf den Boden. Schnell krieche ich hinterher. Der Eingang ist groß genug, dass selbst ein großer, kräftiger Mensch hindurch passt. Ich krieche weiter, an noch mehr Sträuchern und Bäumen vorbei, die hier noch näher aneinander wachsen, als hinter dem Zaun. Nachdem ich mich vergewissert habe das Mister Lewis nicht in der Nähe ist, stehe ich auf. Traurig blicke ich an mir herunter. Mein weißer Rock ist voller Sand, der auch nach mehrerem Abwischen nicht abgeht. Genervt stapfe ich weiter. Seine Fußspuren sind immer noch deutlich zu sehen, doch auch ein anderes Paar Schuhe kommt nach einer Weile hinzu. Es ist etwas kleiner, wahrscheinlich ein Kind.

Die Mittagssonne strahlt zwischen die Pflanzen hindurch und wärmt mich. Kleine Sonnenstrahlen tanzen um die Bäume herum und werfen ihr Licht auf Orte, in denen sonst nur Dunkelheit herrscht. Blumen verschiedener Arten sprießen hier und zaubern mir ein kleines Lächeln aufs Gesicht, sodass ich fast vergesse warum ich hier bin. Doch nach geraumer Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, erreiche ich eine kleine Lichtung. Durch das Dickicht der Sträucher bin ich fast unsichtbar für Mister Lewis und die Frau, welche mit ihm zusammen auf der Wiese steht, doch ich kann alles hören und sehen. Ich kann ihr Alter nur erraten, da sie mit dem Rücken zu mir steht, doch viel älter als ich kann sie nicht sein. Ihr Haar ähnelt meinem und strahlt im Sonnenlicht golden.

"Und dich hat niemand gesehen?", fragt sie aufgeregt und fuchtelt mit den Armen. "Beruhige dich, Amelia. Die drei sind noch in der Bibliothek.", antwortet er und streicht ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Langsam nähert er sich ihr, sodass am Ende nur wenige Millimeter zwischen ihren Gesichtern sind. Hatte ich mich geirrt? War Mister Lewis wirklich nur der nette Chauffeur, der sich hier mit seiner Freundin trifft. Langsam schleiche ich zurück, wobei ich aus Versehen auf einen Stock trete. Die beiden werden mucksmäuschenstill. Leise verfluche ich mich. Wie kann man nur so dumm sein? Schließlich bin ich Detektivin und keine Amateurin!

"Hast du das auch gehört?", fragt die Frau, Amelia, leise. "Oh ja.", sagt Mister Lewis in einem sehr bedrohlichen Tonfall. Langsam nähert er sich meinem Versteck und holt etwas aus seiner Tasche heraus. Ich schrecke unwillkürlich zusammen. Eine schimmernde Pistole kommt zum Vorschein. Mister Lewis bahnt sich einen Weg durch die Büsche und ich presse mir eine Hand vor den Mund, um bloß keinen Laut zu machen. Nach kurzer Zeit steckt er die Pistole wieder ein und ich atme erleichtert aus. Schnell geht er wieder zurück und ich lausche erneut. Vielleicht war es ein Fehler, aber ich bin viel zu Neugierig.

"Da war nichts, aber wir sollten uns trotzdem beeilen. Die Kinder werden nicht ewig brauchen.", berichtet er und Amelia nickt. Dann läuft sie ans Ende der Lichtung, wo ein Baumstumpf stand, welcher umgeben von Moos und Blumen waren. Es scheint wie in einem Film, indem gleich Tinkerbell und ihre Freundinnen erscheinen. Mich faszinierte die Natur schon immer. Wie alles aufeinander abgestimmt ist, wie magisch sie erscheint, auch an den simpelsten Orten. Früher bin ich häufig mit Justus in den Wald gefahren, als wir noch in der Grundschule waren. Er erklärte mir immer, welche Bäume dort stehen oder wie Glühwürmchen funktionieren. Und ich hörte ihm zu. Doch nachdem wie das Detektivbüro gegründet haben, blieb kaum noch Zeit für uns. Er ist immer noch mein bester Freund, doch unternehmen wir kaum noch etwas zu zweit. Es macht mich traurig zu sehen, wie die Zeit solche besonderen Momente zerreißt. Doch sie werden für immer in meiner Erinnerung bleiben, genauso wie Justus immer meine zweite Hälfte sein wird.

Als Amelia am Baumstumpf angekommen ist, beugt sie sich so drüber, dass ich nichts erkennen kann. Nervös tritt Mister Lewis von einem Bein aufs andere. Neugierig blicke ich auf Amelia, die nun mit einer kleinen Kiste zurückkommt. Sie schwenkt sie in der Luft und Mister Lewis lacht ausgiebig. Es ist ein wirkliches Lachen. Eins, dass nicht gefaked ist. Eins, wie ich es selten von mir gebe. Eins, dass einen glücklich werden lässt.

"Hast du den Schlüssel?", fragt Amelia, als sie wieder bei ihm angekommen ist. Mister Lewis schlenkert einen silbernen Schlüssel und hält ihn ihr hin. Sie nimmt ihn fröhlich und mit einem kleinen Klick öffnet sich das große Schloss. Ich recke den Kopf ein wenig, um sehen zu können was in der Kiste ist. Grinsend nimmt Amelia etwas aus der Kiste und ich gefriere. Es ist das Collier.

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Sorry, dass erst jetzt ein neues kommt, ich hoffe ihr musstet nicht zu lange warten! Ich habe in diesem Kapitel mal meinen eigentlichen Schreibstil benutzt, weil ich eigentlich immer dachte, dass er für eine Fanfiction nicht so gut geeignet ist und ich eher einen leichteren benutzen sollte. Findet ihr den besser oder meinen vorherigen?

Ich hoffe auf jeden Fall das euch das Kapitel gefallen hat! Und was hat Mister Lewis nun damit zu tun?

Wörter: 1220

Wörter: 1220

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my moonlightWhere stories live. Discover now