Kapitel 35

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Dilan

Schwer atmend lasse ich mich die Wand runtergleiten und ziehe meine Knie an mich. Wir hätten es fast geschafft. Hätte uns dieser eine Wache am Tor nicht erwischt, wären wir weiter gekommen, doch jetzt. Jetzt sitze ich hier allein, nachdem selim mich wieder geschlagen hat. Mariam wurde mit Tränen in den Augen aus dem Zimmer gezerrt und seit dem habe ich kein Wort mehr von ihr gehört. Sie hatte den perfekten Plan, währen diese Kameras nur nicht hier.

Ob selim sie wohl geschlagen hat? Sie meinte er hätte sie noch nie geschlagen, doch nach dieser Aktion bin ich mir nicht so sicher dabei.

Die 72 Stunden sind doch schon längst um. Warum tut niemand was? Ya Allah Bitte lass es miran gut gehen...
Was würde ich nur ohne ihn tun...
Trotz dem ganzen Streit und dem Hass zwischen uns, ist er mir in letzter Zeit sehr wichtig geworden. Ich fühle mich wohl bei ihm. Dank Miran habe ich die letzten Tage Spaß gehabt und konnte ich sein. Ich hatte am Anfang gedacht, das er schlimm ist und kalt, so wie er auch aussieht, doch so war es garnicht. Sein Lächeln, wobei seine Grübchen zum Vorschein kommen, seine netten Gesten, einfach alles sah so ehrlich aus.

Ich vermisse ihn. Ihn, seinen Duft, sein Lächeln und einfach seine Präsens. Eine Träne kullert meine Wange runter, die ich schnell wegwische. Wie Unglaubwürdig. Noch vor wenigen Tagen habe ich Hass gegenüber ihm verspürt und jetzt sehne ich mich danach ihn zu sehen. Der Gedanke bringt mich zum schmunzeln, egal wie unpassend es auch ist.

Erschrocken japse ich auf, als ich Gebrülle vieler Männer höre. Schnell laufe ich zur Tür und hämmere mit aller Kraft gegen sie.

„DILAN İÇERDE MİSİN?!" Kerem! Sie sind da! Ich bin gerettet...

„Ja, hier!" Schreie ich sofort entgegen und antworte somit auf seine Frage ob ich drin bin.

Ich trete einen Schritt zurück und sofort wird die Tür aufgebrochen und ein erleichterter kerem kommt zum Vorschein, der mich sofort in seine Arme zieht und mir ein sicheres Gefühl verleiht.

„Miran...was ist mit ihm wo ist er..." keuche ich und langsam verlassen wir den Raum. „Die anderen haben ihn gefunden, ihr seid in Sicherheit Hadi."antwortet er und zieht mich die Treppen hoch und als wir oben ankommen stockt mein Atmen. Ich schaue schockiert auf die Leichen, der Wachen. Sie haben Schüsse in die Brust und teilweise an den Kopf bekommen.

Kerem, der meinen Blick bemerkt, zieht mich hinter sich her, bis wir draußen ankommen und vor dem schwarzen Range Rover stehen bleiben. Die hintere Tür öffnet sich, ehe ich geradewegs in die Augen von Mariam schaue. „Steig ein" kommt es von ali, der am Steuer sitzt und sofort steige ich in den Wagen, ehe ich von Mariam umarmt werde. Ich erwidere die Umarmung. In so kurzer Zeit, hat sie mir vertrauen geschenkt. Sie wollte mir helfen von hier zu fliehen und hat mir so viel über ihre Vergangenheit anvertraut. Auch ich habe ihr vieles erzählt und bin glücklich darüber eine Freundin in ihr gefunden zu haben. Außerdem bin ich den Jungs dankbar, sie auch gerettet zu haben, ich hätte mir das niemals verzeihen können, wenn sie dort drinnen allein gelassen worden wäre oder selim ihr was angetan hätte.

Die Fahrt vergeht still. Niemand redet, alle sind in ihren Gedanken vertieft, was auch nachvollziehbar ist. Wer hätte denn schon denken können, das und diese ganzen Sachen mitten in Frankreich zustoßen werden.

Wir halten an einer Einfahrt an, ehe die Jungs mir beim aussteigen helfen und kerem die Tür des Anwesens aufschließt.
Es ist still. Kein einziger Ton ist zu hören, außer das klimpern der Schlüssel in der Hand von kerem.

Die Jungs laufen auf einen Raum zu, weshalb Mariam und ich ihnen folgen.

„Wo ist Miran" will ich wissen und schaue ungeduldig zwischen den Jungs her.

„gel..." seufzt Kerem, das ich kommen soll, weshalb ich mit ihm die Treppen steige.

„mach ihn bitte wieder zum alten Miran" ist das letzte was er sagt, hervor er die Tür aufschließt und wieder nach unten geht.

Was soll das heißen?

Mit rasendem Herz betrete ich den Raum und suche etwas bestimmtes. Die augen. Mirans vertrauten augen, was ich jedoch sehe lässt mich wenige Minuten wie in Starre da stehen.

Er sitzt in der Ecke. Seine Haare zerzaust, sein Gesicht voll mit Wunden und sein weißes t-Shirt bedeckt mit Blut.

Er hat mich nicht bemerkt. Sein Kopf ist an die wand gelehnt, weshalb sein Adamsapfel so stark raussticht und seine Augen geschlossen.

Mit schnellen Schritten laufe ich auf ihn zu und blinzle die einzelnen Tränen weg, die sich angesammelt haben. Nichtmal das anhalten meines Atmens habe ich bemerkt als ich die angesammelte Luft ausstoße. Ich brauche nur ihn. Seinen Duft, seine Arme seine Worte einfach nur ihn.

„Miran" bringe ich keuchend raus, als ich wenige Schritte vor ihm stehen bleibe und wie aus dem nix schellt sein Kopf in meine Richtung. Erst schaut er mich mit großen Augen an, schüttelt den Kopf und steht zischend auf. Ob die Schmerzen so schlimm sind...

Langsam kommt er auf mich zu und schließt den letzten Abstand zwischen uns, als er mich in seine Arme zieht und mit einer Hand beruhigend über meine Haare streicht, währen die andere auf meiner taille ruht. Auch ich kann mich nicht länger zurückhalten, weshalb ich schluchzend meine Arme um seinen Nacken schlinge und seinen Duft ein atme. Den Duft, nachdem ich mich so sehr gesehnt hatte.

Mein Herz rast gegen meinen Brustkorb und man könnte meinen es explodiert gleich. Da Miran und ich so nah aneinander sind und förmlich aneinander gepresst sind, spüre ich auch seinen Herzschlag. Er ist so schnell, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen.

„Du bist da" höre ich seine kratzige Stimme, die noch viel tiefer als normal ist. Langsam entfernen wir uns und schauen uns an. Seine Augen sind Blutrot und seien Augenringe einfach schwarz. Sein Gesicht, welches ich in meine Hände nehme, ist voll mit Wunden und Krusten. Seinen Zustand zu sehen, lässt mich noch stärker weinen. Weinen war nie etwas, was ich bevorzugte, doch in letzter Zeit war so viel passiert und als wäre das nicht genug, sind und diese ganzen Sachen zugestoßen, was ich einfach nicht verkrafte. Ich danke Gott, das wir gerettet wurden, denn ich weis... es hätte schlimmer werden können.

„Wein nicht...Wein nicht bitte güzelim ağlama. Yapma bak kurtulduk.." flüstert er und streicht mit seinem Daumen über meine Wange. Langsam kommt er mir mit seinem Gesicht näher, ehe ich seine Lippen, auf meiner Stirn spüre. Seine Lippen, die so weich sind. Entspannt schließe ich meine Augen und genieße diesen Moment, der nur zu schnell vergeht. Er legt seine Stirn auf meine und schließt seine Augen. Wir verweilen eine Zeit so, während niemand redet.

Wie es jetzt weiter gehen wird?
Ob Selim immer noch frei rumlauft?
So viele Fragen aber keine Antwort...
Ich weis es nicht...

Doch das einzige was ich in Moment weis ist, das diese starken Arme um mich, mich nie wieder verlassen sollen...

Tehlikeli aşk [gefährliche Liebe]Where stories live. Discover now