Kapitel 7

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Julia

Noch in derselben Nacht erschallte Wolfsgeheul vor den Toren des Dorfes. Alpha Alvas Rudel war zurück. Das Heulen der Wölfe klang aggressiv. Julia, die gerade neben Josef eingeschlafen war, schreckte aus dem Schlaf hoch. Josefine war bereits wach und sah grollend aus dem Fenster. Sie hatte als Kater zwischen Julia und Leopold, der weiterhin schlief wie ein Stein, geschlafen.

„Das ist nicht gut", sagte sie mit düstrer Stimmer. „Dieses Rudel scheint nicht mit sich spaßen zu lassen."

„Spaß?" Gähnend kletterte Julia aus dem Bett und stellte sich neben ihre beste Freundin. „Das war kein Spaß. Es war eine Warnung."

„Die hat ihnen wohl nicht gefallen."

„Allerdings..." Seufzend kämmte Julia mit den Fingern durch ihr langes Haar. „Das wird eine lange Nacht."

„Julia!" Marko stolperte im Schlafanzug in das Gästezimmer. „Wir werden angegriffen!", rief er. Finn folgte ihm unruhig. Nun wurde auch Leopold wach.

„Was? Angegriffen?", murmelte er müde.

„Ist Noah bereits wach?", fragte Julia.

Finn nickte. „Er versammelt bereits alle kampffähigen Wölfe."

„Und er bittet um deine Hilfe. Kommst du?", ergänzte Marko. Er wippte nervös mit den Füßen.

„Ja. Ich komme", stimmte Julia sofort zu. „Fienchen?"

Josefine sah sie hoffnungsvoll an. „Ja?"

Doch Julia wollte ihre Freundin nicht metnehmen. „Bleib du hier, und pass auf Finn, Ari und Peter auf."

„Was? Und Leopold? Fiete?", murrte das Drachenmädchen sofort.

„Ich komme mit", verkündete Leopold und griff nach seiner Jacke, die er über einen Stuhl gelegt hatte. „Du nimmst Fiete mit, richtig?", fragte er Julia.

„Ja. Fiete nehme ich mit." Sie wollte nicht riskieren, dass Josefine in einen Blutrausch wie in Leopolds Heimatdorf verfiel. Daher ließ sie ihre Freundin hier. Um auf Finn und Peter aufzupassen. Doch als sie unten im Haus ankam waren Noah und die anderen bereits weg. Auch Petsy war nicht da. Marko schnaubte beleidigt.

„Sie haben mich vergessen!" Er schüttelte den Kopf.

Auch Peter, Ari und Fiete waren nun wach. Hektik brach zwischen ihnen aus. Marko entkleidete sich rasch und verwandelte sich in seine Wolfsgestalt. Josefine schmollte auf dem Sofa. Peter lehnte sich beunruhigt an Ari an, da Fiete bereits bei Julia stand. Sie musste ihn nicht darum bitten mitzukommen, er ging bereits davon aus. Finn setzte sich neben Josefine und strich ihr neckend über das lange Haar. „Sei nicht traurig, armer Drache. Du darfst mich beschützen!"

„Ein weiteres Wort, und du bist mein Nachtmahl!", zischte sie, woraufhin Ari die Augenbrauen hochzog.

Ihr Blick wanderte zu Julia. „Ich kann auch mitkommen. Etwas frisches Blut käme mir gelegen... Ich kann zwar ohne Blut überleben, aber es ist nicht gesund."

„Nein." Julia schüttelte den Kopf. „Bleib hier. Ich will einen unsinnigen Kampf verhindern oder schnell beenden. Wir finden schon eine Lösung für dein Blutproblem! Bis später!" Und sie eilten los. Lautes Bellen und heulen war bereits im Dorf zu hören. Die Wölfe kämpften. Während sie zur Dorfmauer liefen, nahm Fiete seine mehr als nur unheimliche Halbform an. Seine Augen glühten umso mehr. Seine weißen Schwingen zitterten vor Aufregung. Leopold flog voraus. Und auch Marko, in seiner Wolfsform, war wesentlich schneller als sie. Daher hob Fiete Julia hoch und schwang sich in die Lüfte.

„Wir sind sonst zu langsam!", brummte er. „Menschenbeine sind nicht besonders schnell. Und du willst das Kämpfen beenden, richtig? Besser, es sind dann noch Wölfe übrig, die du stoppen kannst. Ich rieche wieder Blut."

Hexe - Das KönigreichWhere stories live. Discover now