Kapitel 53

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Cleo

Feuer. Die Wiese brannte, genau wie einige der Zelte. Chaos herrschte im Zeltlager. Brennende Pfeile hatten sie getroffen. Alwin schlug mit seinen Flügeln Wasser auf die Flammen, um das Feuer zu löschen. Pelle stürzte sich auf die Soldaten und zerbiss jeden, den er zu fassen bekam. Kurz danach brachen Soldaten durch die magische Barriere. Blut spritzte. Nixen sangen, doch die Soldaten schützten ihre Ohren mit Wachs. Meermenschen zogen diejenigen ins Wasser, die nicht schnell genug ausweichen konnten.

Cleo durschnitt einem Soldaten die Kehle. Sie roch sein Blut, hörte sein letztes, schmerzliches gurgeln. Der Körper fiel zu Boden. Schon wurde sie zum Ziel des nächsten Angriffs. Sie wusste nicht, wie sie gefunden worden waren. Die Drachen hatten nichts bemerkt. Nichts gerochen.

Magie. Anders konnte sie sich das nicht erklären. Doch Cleo kannte keinen Zauber, der eine Armee so gut verbergen konnte.

Schnaubend tötete sie den nächsten Soldaten, während neben ihr Nanno sich auf einen weiteren stürzte und in dessen Kehle biss. Sie wich Flammen aus, mit denen Pelle und Alwin ihre Angreifer in Brand steckten. Dann hörte sie einen Schrei. Den Schrei eines Drachen. Pelle war getroffen worden. Ein Schwert steckte in seinem Flügel. Er fiel zu Boden und zerdrückte dabei ein Pferd mit seinem Reiter. Wütend zerbiss er den Soldaten, der sein Schwert nach ihm geworfen hatte, und verschlang ihn. Pelle brüllte. Wütend peitschte er mit seinem Schwanz hin und her und brachte dabei viele zu Fall. Freund und Feind. Panisch standen diese auf und brachten sich in Sicherheit, während andere mit Schwertern auf Pelle zukamen.

Wütend blies Alwin Feuer und schützte seinen Partner. Charlie lief zu den beiden und zog das Schwert aus Pelles Flügel. Blut durchtränkte die Kleidung des jungen Manns.

Cleo rannte weiter. Sie stolperte über Leichen. Charlotte kämpfte nicht weit von ihr um ihr Leben. Jane eilte ebenfalls zu ihr. Sie war schneller als Cleo und zerfetzte das Gesicht der anderen Soldaten mit ihren Krallen. Die Frau brüllte wütend auf und stach zu. Doch ihr Schwert traf auf das von Cleo. Wütend wehrte Cleo den Angriff ab. Eine weitere Harpyie riss die Soldatin in die Luft und warf sie in den Fluss. Ein paar Nixen, die im Wasser geblieben waren, stürzten sich auf das frische Fleisch. Die Zentauren kämpften mit Speeren und Pfeil und Bogen. Sie rammten die Pferde und brachten die Reiter zu Fall, um diese danach mit ihren Speeren aufzuspießen, oder sie schossen die Soldaten vom Rücken ihrer Tiere. Rasmus grinste, als er einem Angreifer mitten durch das linke Auge stach.

Der Kampf dauerte eine halbe Stunde.

Dann war alles vorbei.

Doch Cleo war es wie eine Ewigkeit vorgekommen. Es war nicht ihr erster Kampf, dich einer der Schlimmsten.

Die Flammen waren längst erloschen. Es roch nach Blut. Cleo stand inmitten zum Teil verkohlter Leichen. Sie hatten gewonnen, doch der Preis war hoch gewesen. Sie hatten fast die Hälfte ihrer Verbündeten verloren. Erschöpft drückte sie Charlotte an sich. Irgendwo hörte sie Nanno kläglich schreien.

Marie

„Noch einmal!", rief Marie. „So trefft ihr niemanden!"

Sie überwachte das Training einiger Schüler. So wie die anderen des Elitekurses. Marie half beim Training mit Pfeil und Bogen, wenn sie nicht selbst übte. Mit den erfahrenen Soldaten, nicht mit anderen Schülern. Dafür war sie zu gut. Zu begabt. Sie hasste es. Marie wollte nicht für eine irre Königin gut sein. Doch fliehen konnte sie nicht.

Die anderen Schüler seufzten und legten erneut Pfeil und Bogen an. Nur wenige trafen die Zielscheibe. Marie schüttelte den Kopf. Dies waren alles Schüler des ersten Jahres. Sterbliche. Keiner von ihnen war bereit für einen Kampf.

Genauso wenig wie Marie.

Sie plante später Pfeil und Bogen zu stehlen, um heimlich mit Theo zu üben. Sie wollte, dass er sich verteidigen konnte. Ein altes Schwert, welches sein vorheriger Besitzer als unbrauchbar fortgeworfen hatte, hatte sie bereits in ihr Zelt gebracht und die Stsumpfe alte Klinge wieder geschärft. Die Spitze war abgebrochen, doch es war besser als nichts.

Sie würde Theo auch beibringen, sich damit zu verteidigen. Mehr noch als mit Pfeil und Bogen.

Egal was passiert! Theo darf nicht hilflos sein!

Peter

Sie hatten die Grenze zu den Elfenwäldern erreicht. Überall war es still. Bislang waren sie auf keinerlei Soldaten getroffen. Skeptisch sah Peter sich um.

„Was ist?", fragte Fiete. Er und Peter gingen Hand in Hand. Ari hingegen ging hinter all den Wölfen her. Als stelle sie sicher, dass niemand ausbrach. Als ob sie das könnten, wenn die Bindungszauber echt wären!

Die Zauber glühten beständig. Julias Magie wurde mächtiger. Sie brauchte den Zauber nicht aktiv aufrechterhalten. Die Magie hielt an. Wie lange, wussten sie jedoch nicht. Daher wollte die Gruppe so schnell wie möglich das Zeltlager erreichen.

„Ich traue dieser Ruhe nicht", murrte Peter.

Fiete nickte und sah zu den Wölfen. „Vielleicht haben wir einfach nur Glück?"

„Das wäre gut." Er biss sich auf die Unterlippe. Auch wenn Mutter die meisten Soldaten zum Schloss gerufen hat, hätten wir längst auf welche treffen müssen. Wo sind sie?


(c: sasi)

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