Loving you is a losing Game - Apache 207

Kapitel 2

2017

Elisabeth und Volkan gingen Hand in Hand an der großen Blies in Ludwigshafen spazieren. Die Bäume hatten noch keine Blätter, die Blumen blühten noch nicht. Doch der Himmel schenkte Sonne und damit eine kleine Wärme in den kalten Monaten. Volkan führte Elisabeth zu einer Bank, auf die sie sich setzten. Die Hände immer noch mit einander verschränkt. Der Blick auf den See. Sie genossen den Moment und die Zweisamkeit.

„Ich muss dir was sagen." ,fing Volkan an.
Elisabeth sah zu ihm. „Machst du Schluss?" ,witzelte sie.
„Ja." ,Volkan sah sie Ernst an. Elisabeth versuchte seinen Blick stand zu halten, doch fing an zu lachen. "Mh, schade. War echt schön mit dir."
"Ja, es liegt nicht an dir, sondern an mir." ,auch Volkan grinste.
"Achso. Waren ja jetzt auch lange genug zusammen."
"Sehe ich auch so, würde gerne mal andere Erfahrungen sammeln."
Elisabeth schlug Volkan daraufhin auf sein Oberarm. "Lass solche Kommentare." ,lachte sie noch leicht. Volkan gab ihr einen Kuss auf die Wange und sah wieder nach vorne, auf den See.

„Was ich eigentlich sagen wollte, ich habe jetzt lange mit Hakan, Mustafa, Sasan, Johannes und all den Jungs gesprochen und überlegt. Wir wollen das machen, mit der Musik. Wir wollen Apache 207 durchziehen, koste was es wolle. Nach meinem Abitur, wollten wir die ersten Sachen unter Feder Musik veröffentlichen." ,als Volkan sprach, sah er zum See. Zum Ende hin, schaute er zu Elisabeth. Sie kannte natürlich sein Talent. Sie liebte seine Stimme. Dennoch, war der Gedanke, dass Volkan mit Musik an die Öffentlichkeit wollte, seltsam. Er wollte eine Musikkarriere. Sie kannte seine Visionen, seine Träume, die Ziele. Auf der einen Seite, wollte sie ihn zu 100% unterstützen, stolz auf ihn sein, ihm Mut geben. Doch auf der anderen Seite, gefiel ihr der Gedanke nicht. Elisabeth hatte nie darüber nachgedacht, auf irgendeine Art und Weise etwas mit der Öffentlichkeit zu tun zu haben. Das klang für sie nach ferner Realität. Elisabeth war bewusst, dass mit der Zeit noch einiges zu klären war. Denn sie hatte auch gewisse Zukunftspläne, die vielleicht nicht mit seinen Plänen zusammenpassten. Sie wollte sich freuen, dass wollte sie wirklich. Doch Elisabeth war nie ein Mensch, der für etwas alles aufs Spiel setzten würde. Sie war lieber abgesichert und träumte von einem anderen Leben, als es in die Realität umzusetzen.

"Okay." ,murmelte sie "Das ist natürlich eine große Sache." Sie schaute wieder zum See und war nachdenklich.
"Wir packen das. Ich werde alles dafür geben. Alles tun um hier rauszukommen." ,erwiderte mit fester Stimme. Elisabeth lächelte ihn leicht an. "Ich glaube auch, dass du das packst. Das klingt nur noch so... weiß auch nicht. Da wird sehr vieles auf dich, euch, mich und uns zukommen."
Volkan sah sie weiterhin an. Er nickte. "Ja. Aber mach dir darüber bitte noch keine Gedanken. Das alles ist so ein langer harter Weg."
"Ich weiß, dass du das packen wirst." ,ihre Hände waren immer noch miteinander verschränkt und Elisabeth drückte seine Hand einmal fester zu. Er lehnte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss. "Das bedeutet mir wirklich viel."
Doch ob Elisabeth ein Teil davon sein würde und sein wollte, wusste sie nicht. Doch diesen Gedanken, behielt sie erst einmal für sich.

2018

Unschön wurde Elisabeth aus ihrem Schlaf gerissen. Ihr Handy vibrierte laut neben ihrem Kopf. Die Helligkeit des Bildschirms war zu hell, so dass sie nicht erkennen konnte, wer sie um 2 Uhr nachts anrief. Doch es konnte nur Volkan oder einer ihrer Freundinnen sein. Mit einem Müden "Hallo", was man vermutlich kaum verstand, ging sie ran.

„Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe, aber der nächste Song ist fertig! Willst du ihn hören?" ,hörte sie Volkans Stimme.
Vor etwas über einem Monat, hatte er 'Kleine Hure' rausgebracht. Elisabeth mochte es, auf eine gewisse Art und Weise. Es klang nicht 0815. Doch was erwartete sie auch von Volkan? Volkan war wirklich kein 0815 Typ. Er stach schon immer aus der Menge raus und wollte nie sein wie alle anderen. Mit billigem Equipment und wenig Wissen, drehte er mit seinen Jungs das Musikvideo. Mittlerweile waren sie dran, ihr eigenes Musikunternehmen aufzubauen. Feder Musik. Ein Projekt, zwischen Volkan, seinem Bruder und seinen engsten Freunden, denen er blind vertraute.