Kapitel 11

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Am nächsten Morgen wachte Elisabeth zu einer leeren Betthälfte auf. Sie war noch lange wach gewesen, da ihre Gedanken keine Ruhe gaben. Müde tastete sie nach ihrem Handy. 11:08 Uhr. Sie atmete tief durch und setzte sich auf. Elisabeth mochte es nicht so lange zu schlafen, doch sie war mit Sicherheit erst gegen 3 Uhr eingeschlafen.
Sie stand auf, zog sich ihre Jogginghose über und bändigte ihre Haare ein bisschen, bevor sie die Tür vom Schlafzimmer öffnete. Sie ging in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Ihr Mund war extrem trocken.
Das Wetter zeigte blauer Himmel und Sonne, was Elisabeth sofort etwas wacher machen lies. Mit ihrem Glas Wasser in der Hand, ging sie ins Wohnzimmer. Sie sah, dass Volkan auf seiner Terrasse saß und zu telefonieren schien. Sofort fing ihr Herz an schneller zu schlagen. Sie war sich unschlüssig, ob sie zu ihm raus gehen sollte. Doch das nächste Gespräch würde sich nicht verhindern lassen. Volkan wollte sowas immer sofort klären. Er hasste es, wenn man nicht Klartext mit ihm sprach. Sie beobachtete ihn noch eine Weile, holte sich ihren Pullover und ging dann auf die Terrasse. Volkan drehte seinen Kopf kurz zu ihr und sah sie an, sprach aber mit der Person am Handy weiter. Vorsichtig setzte sich Elisabeth zu ihm und schaute einmal hoch in die Sonne. Die Wärme in ihrem Gesicht, gab ihr eine angenehme Gänsehaut.

Elisabeth konnte erahnen, dass Volkan schon gefrühstückt hatte, denn auf seinem Teller waren nur noch Krümel zu sehen. Sie selbst hatte noch keinen Hunger.
Ihre Nervosität stieg an, als sie raus hören konnte, dass Volkan das Gespräch beenden würde. Er legte sein Handy allerdings danach nicht weg, sondern spielte weiter dran herum. Elisabeth biss sich auf ihre Lippe.  Sie wusste nicht, wo und wie sie anfangen sollte. Sie wusste auch nicht, ob er jetzt darüber reden wollte oder später. Elisabeth wollte eigentlich über das Thema, was bevorstand, noch gar nicht reden. Das ist ihr nur gestern Abend rausgerutscht, dass sie noch etwas störte.

"Willst du nichts essen?" ,fragte er und Elisabeth zuckte kurz zusammen, da sie in ihren Gedanken versunken war. Sie sah ihn an und sah in seine Augen. Doch Elisabeth schüttelte den Kopf. "Ich habe noch keinen Hunger." ,antwortete sie. Ohne eine große Reaktion darauf, schenkte Volkan seinem Handy wieder Aufmerksamkeit. Elisabeth seufzte.
"Hast du was geplant heute?" ,fragte sie vorsichtig. Volkan schüttelte den Kopf.
"Vielleicht könnten wir spazieren gehen? Ich würde bei dem Wetter ungerne nur Zuhause sitzen."
Volkan sah wieder von seinem Handy hoch. "Können wir machen, wir werden aber reden." ,stellte er klar.
"Ja, dass dachte ich mir schon." ,murmelte sie als Antwort und stand auf um ins Bad zu gehen. Volkan sah schon fertig aus, weshalb sich Elisabeth mit dem duschen und ihren Haaren beeilte.
Als Outfit wählte sie eine Leggings und einen Pullover. Sie hatte vor einen dicken Mantel anzuziehen, denn trotz der Sonne, waren die Temperaturen noch kalt. Elisabeth machte sich noch ihren alltäglichen Schmuck um und ging wieder ins Wohnzimmer. Volkan saß auf der Couch und als Elisabeth den Raum betritt, sah er zu ihr hoch.
"Fertig?" ,fragte er und sie nickte.

Die beiden stiegen ins Auto und Volkan fuhr los. Elisabeth wusste nicht wohin, sie hatte nicht gefragt. Sie fühlte sich traurig und unsicher. Sie wusste noch nicht genau, wie und womit sie es anfangen wollte, was ihr auf dem Herzen lag. Doch vielleicht war es sogar ganz gut, dass sie mal mit der Sprache rausrückte. Wenn sie daran dachte, dass Volkan eventuell bald Kontakt zu Bausa hat und die Möglichkeit unter Vertrag genommen zu werden, wird die Sache mit seiner Karriere wieder ein Stück ernster. Und so länger Elisabeth das Thema aufschieben würde, um so mehr verwächst es sich.
Sie sah, dass Volkan Richtung Speyer fuhr. Anscheinend hatte er keine Lust in Ludwigshafen zu sein. Nach etwa einer halben Stunde parkte Volkan sein Auto und stieg aus. Elisabeth verschaffte sich einen kurzen Überblick ihrer Umgebung. Hier waren mehrerer Seen nebeneinander. Überall führten Wege lang. Das Wasser sah durch den blauen Himmel schön blau aus und es ging ein leichter Wind. Volkan checkte nochmal, ob er sein Auto wirklich abgeschlossen hatte und fing an, in eine Richtung zu laufen. Elisabeth lief schweigend neben ihm her und sah auf den Boden.

Loving you is a losing Game - Apache 207Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt