Kapitel 15

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Die Sonne schien durch die kleinen Punkte der Jalousien. Elisabeth schloss nochmal kurz ihre Augen und streckte sich. Dafür, dass sie in einem ihr fremden Bett und in einer fremden Umgebung geschlafen hatte, fühlte sie sich erholt. Sie freute sich auf den Tag.
Die Mädels waren seit gestern in Amsterdam. Gestern waren sie nur Spazieren und, zu liebe von Aylin und Céline, in einem Coffeeshop gewesen.
Elisabeth griff nach ihrem Handy, was auf dem Nachttisch lag. 9:20 Uhr. Die Mädels hatten sich einen Wecker um halb 10 gestellt, damit sie nicht so lange schliefen und viel vom Tag hatten.
Elisabeth hatte keine neuen Nachrichten auf ihrem Handy. Volkan hatte ihr nicht mehr geschrieben gehabt. Elisabeth hatte ihm gestern nur noch bescheid gegeben, dass sie angekommen waren. Doch sie bekam keine Reaktion darauf.

„Einmal so motiviert sein, wie du." ,kommentierte eine gähnende Céline, die noch im halb Schlaf war. Aylin stand vor dem Herd und machte Rührei, während sie, den Pfannenwender als Mikrofon festhielt und wie ein Popstar eine Show gab, zu der Musik, die sie im Hintergrund angemacht hatte. Die Mädels waren gestern noch, kurz nach dem sie ankamen, einkaufen gewesen.
„Habe uns sogar schon Online Karten gebucht, für das Van Gogh Museum." ,grinste Aylin.
"Ey, wir müssen ästhetische Bilder machen!" ,warf Hannah ein.
"Ich muss gleich erstmal wieder aussehen wie ein Mensch." ,gab Céline zurück.
Die 4 Mädels aßen ihr Frühstück und redeten über Gott und die Welt. Elisabeth war eher abweisend. Auch wenn sie sich vorgenommen hatte, sich von Volkans Verhalten nicht runter ziehen zu lassen, viel es ihr schwer gute Laune zu haben. Es belastete sie.

Nachdem die 4 aufgegessen und aufgeräumt hatten, machten sie sich fertig. Musik lief weiter im Hintergrund, Aylin tanzte währenddessen rum und Elisabeth beobachtete sie mit einem kleinen lächeln auf den Lippen. Sie fühlte sich heute nicht nach schminken, weshalb sie es bei Concealer, Wimperntusche und einen leichten rosanen Gloss auf den Lippen beließ. Ihr Outfit war locker, genau wie das von den anderen. Eine Jeans, ein Pullover, Sneaker und eine kleine Tasche.
Als Elisabeth fertig war und sah, dass die anderen noch etwas an Zeit brauchten, entschied sie sich, auf die kleine Terrasse zu gehen, die sie bei dem AirBnB hatten.
Mit einem mulmigen Magengefühl, ging sie auf Volkans Kontakt und rief ihn an. Sie wollte wenigstens wissen, ob bei ihm alles gut war.

„Ja?" ,hörte Elisabeth, nach dem endlosen Piepen, endlich Volkans Stimme.
„Hey." ,sagte sie sanft. Sie war erleichtert. Warum, wusste sie selbst nicht. „Ist alles Okay bei dir?"
„Ja, wieso?" ,Volkan klang kurz angebunden.
„Naja, ich habe nichts mehr gehört, nach dem du gegangen bist." ,Elisabeth spielte nervös an ihrer Kette rum. Ihr Blick ging durch den kleinen Garten und sie lief in kleinen Schritten auf und ab.
„Alles gut. Du sollst die Tage mit deinen Mädels genießen."
„Das heißt nicht, dass ich nichts von dir hören will." , Sie verstand ihn nicht.
Volkan seufzte daraufhin. „Ich will dir einfach ein bisschen Abstand geben. Du musst mal wieder den Kopf frei bekommen."
Elisabeth sagte nichts, sondern kämpfte mit ihren Tränen. Volkan merkte, dass Elisabeth mit der Antwort nicht zufrieden war.
„Ich liebe dich. Mach dir nicht so einen Kopf." ,fügte er hinzu. Was Elisabeth den Rest gab. Die Drei Worte musste sie mal wieder hören. Als Volkan Elisabeths leichtest schlurzen hörte, murmelte er ein leises ‚Schatz' zur beruhigung. Er wollte sie nicht schlecht fühlen lassen, doch die Situation belastete ihn genauso sehr.
„Tut mir leid. Ich liebe dich auch, ich will dich nicht aufhalten." ,Elisabeth wischte sich schnell ihre Tränen weg. Schweren Herzens verabschiedeten die beiden sich.
Die Terassentür ging auf und Elisabeth drehte sich in die Richtung. Hannah stand dort.
„Wir sind fertig." ,gab sie ihr bescheid.
Elisabeth schluckte und atmete tief durch.
„Okay." ,antwortete sie mit einem aufgesetzten lächeln und ging rein.

• Vincent van Gogh gilt als einer der Begründer der modernen Malerei. Als Schüler erhielt er Mal- und Zeichenunterricht von Constant Cornelis Huijsmans, später von seinem Cousin Anton Mauve. Nach dem Wissensstand von 2021 hinterließ er über 900 Gemälde und über 1000 Zeichnungen. Die Gemälde entstanden überwiegend in den letzten zehn seiner 37 Lebensjahre. Vincent van Gogh führte einen umfangreichen Briefwechsel, vor allem mit seinem Bruder Theo van Gogh, dem Händler seiner Bilder, der eine Fülle von Hinweisen auf sein malerisches Werk enthält und selbst von literarischem Rang ist. •

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