Alles nur show?

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Natürlich wusste er, dass es mich auf die Palme brachte wenn er mich nicht ernst nahm und das nutze er gerade schamlos aus."Ich werde dort wieder hinein gehen, mit Eurem Vater tanzen und dann werde ich von hier verschwinden! Ich hoffe dies war dann das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben!", fuhr ich ihn an und wusste ganz genau, dass ich in großen Schwierigkeiten stecken würde wenn dies jemand herausfand. Er war schließlich der Prinz und ich nur die Tochter eines Musketiers, die ihr Ziel gerade aus den Augen verloren hatte. Doch ich beschloss nach diesem Abend sofort damit anzufangen hart an mir zu arbeiten um ein Musketier zu werden. Natürlich kam es wie es kommen musste und Erik hielt mich noch bevor ich den Eingang erreichen konnte fest und zog mich zu sich zurück. " Erik lasst mich sofort los!", fauchte ich und erkannte mich selber nicht wieder. Ich hatte noch nie so reagiert. " Erst wenn ihr mir versprecht noch zu bleiben!", flüsterte er in mein Ohr und zog mich mit dem Rücken zu sich und schlang beide Arme um meine Hüfte. " Nein", antwortete ich ihm knapp und er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. " Alle sind vollkommen von Euch begeistert nur die Einzige die es nicht merkt, seit Ihr!", redete er weiter und ich verfluchte mich dafür, dass seine Stimme anfing mich zu bezirzen und seine Umarmung mich schwach werden ließ. "Ihr findet bestimmt noch eine andere Begleitung für den restlichen Abend", brummte ich und ich spürte wie ich eifersüchtig wurde, wenn ich nur an Erik dachte, der mit einer anderen Frau hier im Garten saß und sie so in den Armen hielt wie er mich gerade festhielt. "Ich will mit keiner Anderen außer mit Euch dort drinnen zusammen sein, aber Ihr blockt mich die ganze Zeit ab! Merkt Ihr denn nicht wie besonders wichtig Ihr mir seit?", fuhr er mir in die Parade und unterbrach meine wirren Gedanken. Er drehte mich zu sich um und sah mir tief in die Augen. " Louanne ich würde Euch am liebsten immer um mich rum haben! Euer Duft benebelt meine Sinne immer wenn Ihr nur neben mir steht oder an mir vorbei rauscht! Ich könnte Euch unter tausenden von diesen Frauen heraus erkennen! Ihr seit in jeder Hinsicht einzigartig und das schätze ich so sehr an Euch! Louanne ich wollte es zwar im Beisein meiner Eltern machen, aber da ich schon den Segen Eures Vaters habe, würde ich Euch gerne fragen ob Ihr mich heiraten wollt?", war ich schon am Anfang seiner kleinen Rede schwach geworden, so verlor ich nun völlig die Fassung. "Ja! Ja klar will ich!", flüsterte ich, da ich zu mehr nicht in der Lage war. Plötzlich lagen seine weichen Lippen auf meinen und ich schmolz nur so dahin. Nachdem wir beide nach Luft schnappen mussten, gingen wir wieder rein und ich erfüllte dem König den Wunsch mit mir zu tanzen. " Ihr seht heute wieder bezaubernd aus!", sagte dieser, als er mich gerade in seine Arme zog. " Ihr würdet eine gute Königin abgeben! Zu schade nur, dass Erik bereits versprochen ist!", fuhr er weiter fort ohne auf meinen Kommentar zu warten. Er merkte noch nicht einmal, dass ich mich in seinen Armen verkrampfte. Jetzt wurde mir so einiges klar! Erik traf mich nur, damit ich eine seiner kleinen Gespielinnen wurde. War der Heiratsantrag nun auch total gefälscht gewesen? Der König plauderte munter weiter und achtete nicht auf mein Unbehagen. Hatte Erik deshalb nicht gewollt, dass ich mit seinem Vater tanze? Hatte er Angst gehabt, ich könnte davon erfahren? Wollte er mir überhaupt verraten, dass er bereits versprochen war? Mir wurde alles zu viel und nach dem Tanz, entschuldigte ich mich bei dem König und benutze die Ausrede, dass ich dringend nach Hause müsste weil es mir nicht so gut ginge. Die Königin sah mich mitleidig an und ich ging mit aller Würde die ich noch besaß aus dem Ballsaal. " Louanne so wartet doch!", hörte ich Erik hinter mir und wurde um einiges schneller, um so schnell wie möglich zur Kutsche zu kommen. "Louanne, ich befehle Euch sofort stehen zu bleiben!", rief er erneut. " Einen scheiss befehlt Ihr mir!", rief ich zurück und sah wie die ganzen wachen und Diener die Luft anhielten und auf Eriks Reaktion warteten. Dieser war bereits bei mir angekommen und hielt mich vor der Tür der Kutsche fest. " Was ist los? Seit Ihr mit meinem Vater getanzt habt, seit Ihr wie ausgewechselt und habt sofort den Saal verlassen!", er wollte mich zu sich drehen doch ich wehrte mich. " Spart Euch eure Mühen! Ich werde nun nach Hause fahren und ich hoffe Ihr werdet mich in Ruhe lassen! Ich will Euch nämlich nie wieder sehen!", fuhr ich ihn an und er fragte schockiert. " Das ist doch nicht Euer ernst! Wir hatten doch vor ein paar Minuten drüber geredet, dass ich Euch nicht in Ruhe lassen werde! Wir werden schließlich heiraten!". Bitter musste ich auflachen, bevor ich meine Schultern straffte und mich zu ihm umdrehte. " Wir werden nicht heiraten! Hiermit gibt es keine Hochzeit!", sagte ich bitter und er sah mich geschockt an. " Was soll das bedeuten?", fragte er sichtlich verwirrt und ich sah ihm fest in die Augen. " Das soll heissen, dass Ihr jemanden Andern heiraten werdet!", sagte ich und stieg dann in die Kutsche. Erst jetzt schien er zu begreifen, was ich meinte und er lehnte sich ans Fenster. " Louanne, so lasst es mich doch erklären!", rief er doch ich gab dem Kutscher das Zeichen los zu fahren. " Ich wünsche Euch viel Glück für die Zukunft", sagte ich noch und hörte ihn nur noch meinen Namen rufen. Jetzt war es vorbei! Das kleine Abenteuer von heute war beendet und ich würde mich nun voll und ganz auf meine Ausbildung als Musketier konzentrieren um meinen Vater nicht zu enttäuschen. Würde ich dann Erik jemals wieder sehen? So viele Fragen und dennoch wusste ich auf alle keine Antwort. Jetzt war es erst einmal wichtig nach Hause zu kommen und meiner Mutter aus dem Weg zu gehen!

Musketiere (Pausiert)Where stories live. Discover now