Das Kleid

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" Louanne in diesem Kleid wirst du einfach nur bezaubernd aussehen! Die Männerwelt wird dir zu Füßen liegen!", meine Mutter lief mit einem strahlenden Gesicht um mich herum und betrachtete mich noch einmal ganz genau von oben bis unten. Wir waren auf den königlichen Baal eingeladen, den der König jedes Jahr gab und zu dem der ganze Adel aus Frankreich eingeladen war. Zu diesem, aus meiner Sicht lächerlichen, Anlass hatte meine Mutter extra ein neues Kleid für mich schneidern lassen. Der Stoff war seidig weich und man fühlte sich drin wohl,jedoch war es sehr eng geschnitten und man hatte das Gefühl, als würde meine sonst so kleiner Busen zum einen auf das dreifache gewachsen sein und er würde fast aus dem Kleid fallen. Jedoch war es ein wunderschönes Kleid aus gelben Stoff, einem blauen Tüll Rock darüber und einer blauen Borte an meinem Bauch und passte somit perfekt zu meinen rippenlangen, roten Haaren welche nun offen über meinen Rücken fielen. Plötzlich ging die Tür auf und mein Vater kam in den Raum stolziert. Für sein Alter, sah er immer noch gut aus und seine Augen leuchteten immer bei dem Anblick meiner Mutter. Ja, Alexander Duopont mit seinen wunderschönen blauen Augen und dem dichten dunklen Haaren war mein Vater! Einst war er ein edler Musketier im Dienste des französischen Königs doch als er meine Mutter kennenlernte, trat er kürzer und führte nun ein ruhigeres Leben. Naja so hatte er es mir immer erzählt! Meine Mutter war eine natürliche Frau mit ebenfalls rotem Haar und blauen Augen,wie ich sie besaß. Unsere Diener, nahmen meinem Vater den Hut und seinen Mantel ab,ehe er zu meiner Mutter ging und sie überschwänglich küsste. "Ihr habt mir gefehlt!", nuschelte er an ihren Lippen und meine Mutter musste lächeln, ehe sie ihm das Gleiche antwortete. Nachdem mein Vater meine Mutter begrüßt hatte, drehte er sich zu mir um und lächelte. "Meine wunderschöne Tochter,sieh dich nur an du wirst von Tag zu Tag schöner! Wie lange war ich weg? Drei Wochen?", fragte er mich lächelnd,ehe er meine Hand nahm und mich einmal um meine eigene Achse drehen ließ. Ich musste etwas kichern und hielt mir wie es üblich war die Hand vor den Mund. Er musste ebenfalls lächeln und zog meine Mutter wieder an sich. Ich war das einzige Kind meiner Eltern, doch sie hatten mich nie behandelt als wäre ich nichts wert! Im Gegenteil,mein Vater hatte mir wie meiner Mutter auch die Welt zu Füßen gelegt. Jedoch wusste ich, dass er sich auch gerne einen Jungen gewünscht hätte welcher in seine Fußstapfen treten konnte. Relativ schnell,hatte er sich jedoch damit abgefunden und mir all sein Wissen und seine Kampfkünste beigebracht. Da meine Mutter dies nicht für den richtigen Anstand einer Dame hielt, taten wir es hinter ihrem Rücken. So geschah es auch, dass ich schon von klein an ein Musketier werden wollte! Da gab es nur ein Problem! Ich war eine Frau!

Musketiere (Pausiert)Where stories live. Discover now