Der Baal

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"Liebste Ihr seht bezaubernd aus wie immer! Können wir dann jetzt aufbrechen?", holte mich die Stimme meines Vaters aus meinen Gedanken an die Musketiere und ich sah zu meiner Mutter.Im Gegensatz zu mir, trug sie ein blaues Kleid und hatte ihr Haar kunstvoll hochstecken lassen. Sie ergriff lächelnd die Hand meines Vaters und so verließen wir das Haus um in die bereits wartende Kutsche zu steigen. "Was hältst du von einem Ausritt morgen?", fragte mich mein Vater und ich sah ihn lächelnd an. Immer wenn wir von einem Ausritt sprachen bedeutete es, dass er mir von seinen Abenteuern erzählte und mir noch mehr Techniken beibrachte. Meine Mutter hatte sich damit abgefunden und so ließ sie mir diesen Freiraum wofür ich ihr wirklich dankbar war. Meine Vater nickte mir zu ehe er sich wieder dem Fenster zu wand und ich wieder in meine Gedanken abtauchen konnte.
Ein Ruck brachte mich wieder ins Hier und Jetzt und als ich aus dem Fenster blickte, sah ich das königliche Schloss in all seiner Pracht vor mir liegen. Ein Lakaien öffnete uns die Tür und half mir beim Aussteigen, da mein Vater meiner Mutter half. So war es jedes mal und ich musste immer wieder schmunzeln. Nachdem mein Vater meiner Mutter den Arm gereicht hatte, stiegen wir die Stufen zum Eingang empor und betraten auch kurz darauf den Flur. Wie jedes mal, sah ich mich genau um und betrachtete alles ganz genau den eines hatte mein Vater mich gelehrt. Behalte immer den überblick! "Es scheint alles gut gesichert!", flüsterte mir mein Vater zu, der genau wusste das ich mich nicht aus Neugierde umsah sondern um mir einen Überblick zu erhaschen. "Es scheint so! Jedoch sind die Wachen viel zu unaufmerksam und es sind viel zu viele!" entgegnete ich ihm und er lächelte mich an. Ich wusste genau, dass er im Moment mit mir zufrieden war und so konnte ich etwas entspannter sein. Vorsichtshalber, griff ich jedoch noch einmal unauffällig nach meinem Dolch, welchen ich immer in meinem Dekolte versteckt hielt und entspannte mich ein Stück weit mehr. Am Ende des Ganges, erstreckte sich ein prachtvoller Saal mit einem riesigen Kronleuchter in der Mitte und tausenden von Kerzen außen herum. Der Saal war schon mit reichlich vielen Menschen gefüllt und es waren nicht nur Frauen in meinem Alter dabei sondern auch Ältere,die die Jüngeren beobachteten. Nachdem uns ein Lakaien unsere Mäntel abgenommen hatte, kündigte uns einanderer an und für einen kurzen Augenblick lagen alle Blicke auf uns und wir schritten die Treppe hinunter."Ist es nicht atemberaubend schön?", fragte mich meine Mutter und ich verdrehte meine Augen was mein Vater zum lachen brachte. "Ihr müsst sie darin nicht auch immer noch bestärken! Eine junge Frau verdreht nicht ihre Augen!", fuhr sie meinen Vater an und wand sich bei letzterem an mich. Weiter konnten wir aber nicht diskutieren, den genau in diesen Moment, betraten der König, die Königin und der Prinz den Saal und wir verbeugten uns alle. Neugierig wie ich nun einmal war, sah ich auf als der Prinz an mir vorbei ging und blickte in wunderschöne eisblaue Augen, welche mich interessiert musterten. Langsam um nicht aufzufallen, senkte ich meinen Blick wieder und stellte mich wieder normal hin als das Königspaar und der Prinz an uns vorbei waren. Ich sah mich im Raum um und entdeckte viele tuschelnde Mädchen.Mal wieder verdrehte ich innerlich meine Augen und widmete mich der Musterung des Saals. Ich stellte mich etwas abseits und auch als das erste Lied angespielt wurde, blieb ich stehen und sah zu wie mein Vater meine Mutter zum tanzen aufforderte und auch andere Paare die Tanzfläche betraten. Unter ihnen war auch der Prinz, doch er tanzte nicht mit einer Partnerin! Nein, er kam geradewegs auf mich zu.

Musketiere (Pausiert)Where stories live. Discover now