Kapitel 7

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Sie wurde von einem zarten Streicheln auf ihrer Wange geweckt. Trunken von einem friedlichen und tiefen Schlaf, öffnete sie langsam die Augen. Aris musterte sie aus seinen Azurfarbenen liebevoll. Er hatte sie aufgeweckt und nahm jetzt die Hand herunter.

"Guten Morgen, Schönheit. Hast du gut geschlafen?", fragte er mit sanfter Stimme und erhob sich aus seiner Hocke vor der Pritsche.

Sie konnte sich eines Deja-Vu-Gefühls nicht erwehren, als sie sich aufsetzte. Wie war sie im Bett gelandet? Sie erinnerte sich nur, dass sie auf dem Sessel ins Ofenfeuer gestarrt hatte, und auf seine Rückkehr wartete.

"Mhm . . .", beantwortete sie mit Verspätung seine Frage und rieb sich die Augen.

"Das freut mich", grinste er sie zufrieden an. „Ich habe die Vorräte bereits bei Sergej abgeholt. Möchtest du Duschen, solange ich alles für Frühstück vorbereite? Es gibt sogar Kaffee!"

Bei dieser Ankündigung wurde sie vollends wach und stieg, noch mit den Klamotten von Vortag bekleidet, aus dem schmalen Bett.

"Oh, das wäre grandios! Duschen und Kaffee! Ich bin dabei!", seufzte sie genießerisch, was bei Aris ein weiteres anbetungswürdiges Lächeln hervorrief.

„Handtücher findest du im Badschrank", gab er ihr mit auf den Weg, bevor er sich in der Küchenzeile zu schaffen machte.

Celeste sah sich nach ihrem Rucksack um. Dort verwahrte sie ein paar Sets Unterwäsche, für den Fall das der Koffer beim Flug abhandengekommen wäre. Sie hatte das als Vorbereitung für die Reise recherchiert. Jetzt war sie froh, so umsichtig gewesen zu sein. Denn das Gepäck war im Pick-up zurückgeblieben. Unter der Dusche erinnerte sie sich, an das, was ihr Gestern beim Warten durch den Kopf gegangen war. Anfangs drehten sich ihre Sorgen um Annabeth, und wie es ihr gerade ging. Allzu bald waren ihre Gedanken jedoch um Aris gekreist. Sie hatte alles Revue passieren lassen, von den Geschehnissen des ersten Aufeinandertreffens bis hin zum gestrigen Tag. Das Ganze schien ihr immer noch unglaublich. Ausgerechnet sie stolperte in ein Ereignis, welches sonst nur den Heldinnen in ihren Lieblingsfilmen passierte. Kopfschüttelnd wusch sie sich ihr Haar mit Aris Shampoo. Es roch nach ihm und sie schloss genießerisch die Augen. Dieser Mann, Lykaner, was auch immer, er schien perfekt. Nicht nur dass er zum Verrücktwerden attraktiv war, nein er strahlte eine Aura aus, die Celeste schmelzen ließ. Eine Mischung aus Gefahr und Sex, das Rezept, um jede Frau zu ködern. Als wäre das nicht genug, war er einfühlsam, aufmerksam und ... hatte sie schon verdammt sexy erwähnt?

Sie seufzte ins prasselnde Wasser, als sie sich einseifte. Sie schreckte noch ein wenig vor seiner anderen Seite zurück. Das und diese Gefährtinnen Sache. Sie wusste nicht, wie sie das einordnen sollte. Das veränderte Aussehen hatte sie gehörig erschrocken. Die dazugehörige Kraft und aggressive Ausstrahlung machten ihr Angst. Aber vielleicht könnte sie sich daran gewöhnen? Dafür bräuchte sie in jedem Fall Zeit. Und dann das mit der, wie nannte er es, Erasthai? Gab es sowas wie Seelenverwandtschaft wirklich? Nach ihren beiden gescheiterten Beziehungen glaubte sie nicht mehr daran. Allan, ihr erster Freund und Jugendliebe, war es gewesen. Dachte sie zu der Zeit. Zumindest, bis er sie mit ihrer damaligen besten Freundin betrogen hatte. Die beiden waren dann gemeinsam zur Abschlussfeier gegangen, da diese ja vorzeigbar sei, im Gegenzug zu Celeste, wie er sie hämisch wissen ließ.

Sie schaltete das Wasser ab, stieg aus der Dusche und fand die Handtücher genau dort, wo Aris es beschrieben hatte. Mit einem um den Körper geschlungen, betrachtete sie sich im Spiegel der mannshohen Tür des Schranks. Das Frotteehandtuch ging gerade so um den Oberkörper. Dafür klaffte das Handtuch um ihre Hüften weit auf. Ihre Unzulänglichkeiten waren nicht zu übersehen. Missmutig zupfte sie an ihrem Bäuchlein, welches leicht herunter hing und kniff sich in ihre voluminösen Oberschenkel. Eric, ihr zweiter Freund hatte sie immer ermahnt mehr Sport zu treiben.

Aris - Der LykanerWhere stories live. Discover now