Bonus zu Kapitel 13

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**** Im folgenden handelt es sich um einen Bonus zum vorigen Kapitel. Es war der ursprüngliche Beginn, wurde von mir jedoch gestrichen. Ich empfand es als zu langweilig und ausschweifend. Das hätte den Rahmen des sowieso schon längeren Kapitels deutlich gesprengt und musste daher weichen. 

Du verpasst nichts, wenn du diesen Teil überspringen möchtest. ***

Celeste stand vor einem riesigen mannshohen Spiegel mit goldenen Rand. Gedankenverloren starrte sie vor sich, während unzählige flinke Frauenhände an ihr zerrten, zogen und nähten. Heute Abend fand der königliche Ball statt und an ihrem Kleid wurden die letzten Handgriffe erledigt.

Gwen hatte darauf bestanden, dass dieses Schmuckstück extra für Celeste angefertigt wurde und die letzten beiden Tage hatte sie nichts andres gemacht als Modell zu stehen, Stoffe anzuwählen und sich währenddessen die Welt der Adeligen von der Königin erklären zu lassen. Der jungen Frau schwirrte der Kopf von den ganzen Informationen und Regeln zur Etikette die diese versnobten Lykaner auszeichneten. Behalten hatte sie nur, dass sich die Adeligen in Häuser einteilen und jedes Haus ein eigenes Wappen und eine eigene Farbkombi hatten. Was der Grund dafür war, dass sie bei der Farbwahl des Ballkleides nicht groß Mitspracherecht gehabt hatte. Aris Haus trug die Farben Schwarz und Orange. Und zu offiziellen Anlässen trugen die Adeligen ebenjene Farben.

Celeste seufzte schwer, was ihr direkt ein schmerzhaftes Pieksen einer Nadel einbrachte, sowie ein missfälliges Schnauben eine der Schneiderinnen, die an dieser Stelle arbeiteten. Sie konnte ihnen die gereizte Stimmung nicht verübeln, mussten sie doch ein komplettes Ballkleid innerhalb von zwei Tagen quasi aus dem Nichts erschaffen. Tag und Nacht hatte eine zwölfköpfige Truppe an diesem Kunststück gearbeitet und ein solches war es in der Tat.

Das Oberteil war ein Korsett mit herzförmigem Ausschnitt, schulterfrei, unterlegt mit einem glänzenden Stoff in einem warmen Pfirsichfarbton. Darüber drapiert goldene Spitze mit schwarzen Kristallen, umrandet von Seide, ebenfalls im selben Farbton.

Des Rock war ausgestellt mit Bahnen in Pfirsich und Schwarz und verziert mit derselben goldenen Spitze wie am Oberteil. Dazwischen befanden sich noch schwarze Steine, von denen Celeste keine Ahnung hatte, wie man diese nannte. Und als wäre das noch nicht pompös genug hatte das Kleid noch eine Schleppe. Zugegeben es stand ihr großartig und sie fühlte sich wie eine Königin darin, doch auch fremd. Die junge Frau war nie der elegante oder feminine Typ gewesen, doch dieses Kleid machte etwas mit ihr und Celeste war sich nicht sicher, ob sie es mochte. Wieder seufzte sie.

„Gaspodscha Celeste, wenn sie nicht stillhalten werden wir nicht rechtzeitig fertig!", kam auch schön die Rüge von der Dame hinter ihr.

„Entschuldigung", murmelte Celeste als Antwort.

Sie würde sich nicht nur an Kleider gewöhnen müssen, sondern auch an eine formelle Ansprache, wenn sie an Aris Seite bleiben wollte. Als künftiger Herzog war er verpflichtet, an offiziellen Anlässen wie diesen teilzunehmen, und als seine Partnerin erteilte sie dasselbe Los.

Immer wenn sie darüber nachdachte, wurde ihr flau im Magen. Gerne hätte sie mit dem Mann, dem sie die momentane Tortur verdankte, gesprochen, doch sie hatte ihn nicht mehr gesehen seit dem Tag, als sie mit Gwen von der Einkaufstour zurückkam. Sie hatten alle gemeinsam zu Abend gegessen und seitdem war er wie vom Erdboden verschluckt. Gut sie war auch ständig beschäftigt gewesen, doch selbst nachts war er nicht da. Jeden Abend war sie allein das riesige Bett gekrabbelt und morgens alleine wieder aufgewacht.

Als sie an das eine Mal dachte, wo sie zusammen im Monstrum von Himmelbett gewesen waren, wurde sie rot. Das erotische Miteinander etwa war ihr nur zu gut im Gedächtnis geblieben und jede Zelle in ihrem Körper wollte mehr. Aris brachte ihren Körper zum Schmelzen und sie musste zugeben, dass sie nicht nur das vermisste. Auch seinen Duft, seine warmen Hände und nicht zuletzt seine ehrliche und aufmerksame Art.

Aris - Der LykanerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora