Part 10

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Louis hatte seine Verse vom Handy auf Papier übertragen und hier und da etwas durchgestrichen

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Louis hatte seine Verse vom Handy auf Papier übertragen und hier und da etwas durchgestrichen. Jetzt kritzelte er mehr oder weniger auf den Papier herum. Richtig konzentrieren konnte er sich nicht. Er versuchte sich einzureden, dass das an dem Traktor lag, der den Schnee mit einer großen Schaufel an die Seiten des Weges schob. Eigentlich sollte er ja dankbar sein, denn ohne diese Aktion hätte er morgen definitiv keine Chance mit den Pferden zurück nach London zu kommen. Er musste sich bevor er losfuhr auf jeden Fall nochmal den Weg anschauen und mit Zayn reden. Er fuhr eher selten mit dem Hänger und wollte es nicht riskieren irgendwo eine Böschung herunter zu rutschen. Zur Not musste einer seiner Geschwister kommen. Aber darüber konnte er sich auch noch morgen früh Gedanken machen. Wer weiß wie das Wetter dann war. Er kaute auf dem Stift herum, bis im plötzlich bewusst wurde, dass er keine Ahnung hatte, wo der schon überall war. Angewidert wischte er sich über den Mund. Er brauchte etwas zu trinken. Mit Alkohol könnte er nicht nur seinen Mund desinfizieren, sondern vielleicht auch seine Gedanken abstellen. Dass die Idee scheiße war, wusste er selbst.

Tee war die bessere Option. Wobei es ja auch Tee mit Schuss gab. Nein, er würde sich nur einen normalen Tee machen und sich auf das Sofa kuscheln. Vielleicht einen kitschigen Film auf dem Tablett schauen, wenn es das Internet es hergab. Während das Teewasser im Wasserkocher heiß wurde, machte er die Weihnachtsbeleuchtung in der Wohnung an. Vielleicht würde das seine Stimmung etwas heben. Mit heißem Wasser in der großen Tasse und Teebeutel darin machte er es sich wieder auf der Couch bequem. Ob Liam ans Telefon ging? Er Versuchte es einfach mal, hatte aber wie erwartet kein Glück. In New York war es noch viel zu früh. Aber was hätte er Liam auch sage sollen? „Hey Liam, ich habe einen Typen im Wald gefunden und der ist süß, aber aus Gründen nicht erreichbar. Habe mich trotzdem in ihn verguckt und jetzt fühl ich mich noch schlechter als vorher... " Nein, wohl kaum. Er warf den Kopf ins Kissen hinter sich und seufzte.

Von draußen konnte er die jetzt gleichmäßigen Motorengeräusche des Traktors hören. Vermutlich war der jetzt fertig schlussfolgerte Louis, als das ständige Anfahren und Abbremsen aufhörte. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass er mit seiner Vermutung richtig lag .Er sah noch das Heck hinter der Kurve verschwinden. Und er hörte, dass der Traktorfahrer kurz hupte. Er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, dass ein Traktor hupen konnte. War aber irgendwie logisch, der fuhr ja nicht nur auf dem Feld sondern auch im Straßenverkehr. Während er über Traktoren sinnierte, zog er den Teebeutel aus der Tasse und legte ihn auf eine Serviette. Er war zu faul aufzustehen um ihn wegzuwerfen.

Dann klopfte es an seiner Türe. Zumindest dachte Louis das. Aber er erwartete niemand. Gab es hier noch mehr verirrte Jogger? Oder war einer der Personenschützer zurück um ihn davon zu überzeigen, dass er den Wisch unterschreiben sollte? Louis hatte keine Lust sich mit jemand auseinander zu setzen. Oder es war ein Mörder – aber es war heiliger Tag. Eher unwahrscheinlich... Vorsichtig sah er aus dem Fenster und entdeckte einen großen schwarzen SUV, der vor dem Stall sand. Das Auto kam ihm bekannt vor. Er zog scharf die Luft durch die Nase ein, denn noch viel bekannter kam ihm der Mann vor, der jetzt in sein Gesichtsfeld trat und den Ponys auf dem Paddock über die Stirn strich. Er stand wie versteinert am Fenster, unfähig sich zu bewegen.

Midnight MemoriesWhere stories live. Discover now