Louis hat sich seine freien Tage zum Jahreswechsel etwas anders vorgestellt, nachdem das ganze Jahr schon eher beschissen verlaufen ist. Er muss für seine Schwester einspringen und die Pferde sitten, sein bester Freund verbringt den Jahreswechsel in...
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Sie lagen schweigend nebeneinander. Louis schwirrte der Kopf. Harry hatte ihn wahrgenommen? Er war sogar so Aufmerksam gewesen, dass er die Ponies auf Fotos erkannte? Er hatte wirklich ein gewisses Interesse an ihm gehabt, noch bevor er sie sich richtig kennen gelernt hatten? Wobei, so richtig kannten sie sich ja gar nicht – sonst wäre es vorhin gar nicht zu einem solchen Missverständnis gekommen. Direkt hatte Louis wieder ein schlechtes Gewissen. Er hatte Harry in dem Punkt doch nicht falsch eingeschätzt und er hätte es abbrechen müssen. Das Verhalten hatte einfach nicht zu dem bisher eher schüchternen Lockenkopf gepasst. Aber er hatte doch selbst nicht so viel Erfahrung mit unterschiedlichen Männern. Wechselnde Partner und einmalige Bettgeschichten waren aus genau solchen Gründen nicht sein Ding. Man wusste einfach nie, was der jeweils andere erwartete und mochte. Er würde es bei Harry gerne herausfinden. Aber die Initiative dazu müsste von ihm kommen. Seine Gedanken kamen einfach nicht zur Ruhe und drehten sich im Kreis.
Louis wusste nicht, wie lange er grübelnd dagelegen hatte. Harry hatte nichts mehr gesagt. Vermutlich war er eingeschlafen. Die Lichterkette war noch immer an. Wenn er sie jetzt nicht ausmachte würde es keine Rolle mehr spielen, weil es irgendwann hell werden würde. Leise schlug er die Decke um und krabbelte von der Mattratze. Er schlich sich bis zur Steckdose und bückte sich dort, um den Stecker zu ziehen. Sofort war es dunkel. Zwar nicht komplett, weil das sanfte Licht des Kaminfeuers von unten noch zu sehen war, aber seine Augen mussten sich erst an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnen. Vorsichtig tastete er sich den Weg zurück ins Bett, um nicht ausversehen irgendwo drüber zu fallen. Er hatte da ein gewisses Talent, besonders wenn er leise und unauffällig sein wollte.
Zu seinem Triumph schaffte er es unfallfrei auf seine Bettseite, wo er zurück unter die Decke kroch. Er streckte sich aus um es sich bequem zu machen. Erschrocken hielt er inne, als er feststellte, dass Harry viel näher an ihm lag, als er gedacht hatte. Versehentlich hatte er sein Bein komplett gegen Harrys Ober- und Unterschenkel gelegt. Und ihre Beine waren nackt. Sein erster Reflex war, das Bein sofort wegzuziehen. Irgendwas in ihm hinderte ihn allerdings daran und er verharrte er in der Position. Zu gerne würde er sein Bein bewegen um ihn noch besser zu spüren. Louis seufzte Leise. Konnte er bitte aufhören, sich wie ein Teenager in der Pubertät zu verhalten? Wenn er sich nicht langsam am Riemen riss, würde das heute gar nichts mehr mit schlafen werden. Nein. Sein Bein musste da wieder weg und zwar jetzt.
„Lou?" Das Flüstern neben ihm riss ihn aus seinen Gedanken. Beinahe wäre er zusammengezuckt. Warum wurde ihm jetzt so extrem heiß? Mist. Jetzt musste er sich erklären „Oh, hab ich dich geweckt?" Natürlich hatte er das, was für eine dämliche Frage. Er drehte sich zur Seite, nahm dabei möglichst unauffällig sein Bein weg und war überrascht, dass er direkt in die grünen Augen, die nur wenige Zentimeter von ihm entfernt waren, sah. „Nein.. ich kann nicht schlafen..." „Du warst die ganze Zeit wach?" „Ja, du doch auch?" „Oh, ich dachte du schläfst." „Das dachte ich auch, bis du hier vor mir herum gekrabbelt bist und mit deinem Po herumgewackelt hast."
Louis konnte deutlich den neckenden Unterton in Harrys Stimme hören.„Uhm, vielleicht hilft kuscheln beim Einschlafen?" Großartige Idee Louis. So viel zum Thema sich zusammenreißen. Harry redete von seinem Hintern und er konnte sofort an nichts mehr anderes denken, als dessen Körper nahe zu kommen. Er würde absolut kein Auge zu tun, egal wie Harrys Antwort ausfallen würde. „Vielleicht?" In dem schwachen Licht konnte Louis Harrys grinsen sehen. Sein Herz machte einen Sprung und verdoppelte dann seine Schlagfrequenz. Er genoss es einfach so sehr, Harry nahe zu sein. Die letzten Tage war ihm erst so richtig bewusst geworden, wie sehr er einen Partner an seiner Seite eigentlich wirklich vermisste. Obwohl sein Herz das komplett anders sah, wusste er aber, dass das was sie hier taten morgen vorbei sein würde. Dann würde jeder in sein eigenes Leben zurückkehren.
