Kapitel 7

1.8K 37 2
                                    

Ich lehnte mich an die kalte Gefängniswand und zündete mir eine Zigarette an, während ich die Nummer meiner Mutter wählte.

„Salam aleykum, Mama", begrüßte ich sie. „Aleykum Salam, mein Herz. Hast du gut geschlafen?", fragte sie sofort, und ich erinnerte mich an gestern. Wie ich mit den Jungs um das ganze Gebäude gerannt bin und irgendwelchen Scheiss gemacht haben, bis wir eine Verwarnung bekamen, dass wir beim nächsten Mal rausfliegen würden.

„Ehm, ja... wirklich gut", log ich, und es herrschte kurze Stille. Sie hatte bestimmt gemerkt das ich gelogen habe. Sie kennt mich halt zu gut.

Ich wahr immer noch mit meiner Mutter auf Telefon, als ich plötzlich Geschrei im Hintergrund hörte.

„Mama, ich muss auflegen. Ich liebe dich", sagte ich schnell und begab mich zum Ort, wo ich die lauten Gespräche hörte.

Dort sah ich, wie die Jungs alle versammelt waren. Nicht nur das. Sie waren nicht alleine. Bei ihnen waren meine meistgehassten Menschen. Die Bullen.

Mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich die angespannte Atmosphäre spürte, und sah, wie die Jungs nicht vor den Bullen zurückschreckten.

Ich sah Azu, fast mit einem Beamten kämpfen.

In einer abgelegenen Ecke sah ich einen Polizisten, der in einen heftigen Streit mit Hassuna und Shabab geriet. Beide provozierten den Beamten weiter, bis sie sich anschrien. Sie wollten jedoch nicht nachgeben.

"Was zur Hölle geht hier vor sich? Keinen Nerv für so etwas jetzt", seufzte ich laut und beschloss, mich aus dem Geschehen herauszuhalten.

Entschlossen, mir eine Auszeit zu gönnen und mich von dem ganzem rauszuhalten, ging ich weiter.

Doch meine Flucht wurde zu meinem Glück unterbrochen, als mich einer der vielen Polizisten aufhielt. "Entschuldigen Sie, aber Sie müssen hier bleiben", sagte er ernst und legte seine Hand auf meine Schulter.

Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich die Berührung spürte, und meine Wut stieg rapide an.

"Fassen Sie mich nicht an, Mann", fauchte ich und versuchte, seine Hand von meiner Schulter zu schütteln, ohne Erfolg.

Der Polizist blieb hartnäckig. "Sie müssen hier bleiben. Wenn Sie sich weigern, muss ich Sie schlechten Gewissens festnehmen", erklärte er unerbittlich in einem hochnäsigen Ton. Warum reden die immer so, als wären sie was Besseres.

"Schlechtes Gewissen? Willst du mich verarschen! Ihr Bullen liebt es doch, Leute festzunehmen", rief ich voller Verachtung.

„Ich hasse euch Scheißbullen. Ihr müsst immer alles kaputt machen!", schrie ich, und der Polizist packte plötzlich mein Handgelenk und drückte es mir gegen den Rücken.

„Du Hur-", ich wollte ihn gerade beschimpfen, als jemand mich befreite und den Polizisten von mir weg schubste.

Ich sah hoch, um mich bei meinem Retter zu bedanken. Es war Skandal. Er legte seinen Arm um meine Schulter, zog mich an sich und blieb beschützerisch neben mir stehen.

„Ey, ist doch alles okay. Verpissen Sie sich einfach, und alles ist geklärt", sagte Skandal zu dem Beamten, der nicht auf ihn hören wollte und Handschellen aus seiner Tasche zog.

„Fassen Sie mich oder sie an, brech ich Ihnen beide Hände. Dann können Sie niemanden festnehmen", bedrohte Skandal ihn, in einem furchteinflößenden, jedoch freundlichen Ton.

Sogar ich bekam Angst vor Skandal. Dieses passiv-aggressive Verhalten war wirklich gruselig. Doch gleichzeitig bewunderte ich, wie er so ruhig bleiben konnte. Ich hätte ihn eher für den 'Haudrauf'-Typen gehalten.

Der Beamte gab schließlich auf und suchte sich sein nächstes Opfer.

„Ist alles okay bei dir?", fragte Skandal streng und legte beide Hände auf meine Schultern. „Ja, alles gut", lächelte ich, um ihm zu zeigen, dass wirklich alles in Ordnung war.

...

„Wir müssen das leider so machen. Ihr müsst gucken, wie ihr nach Hause kommt. Holt euch Tickets. Übertreibt nicht mit den Preisen und schickt die Rechnung an Collin, der bezahlt das", machte Bzet eine Ansage, nachdem alles mit der Polizei geklärt war und wir schlussendlich rausgeschmissen wurden.

„Aber danke, dass ihr alle da wart. Wir sind Icon5, und jetzt geht's erst richtig los!", fügte Bzet hinzu, und alle fingen an zu klatschen und zu jubeln.

Ich lächelte erleichtert. Jetzt geht's erst richtig los. Ich freute mich darüber, dass es noch nicht ganz zu Ende war, wusste allerdings auch, wie anstrengend es sein würde. Wiederrum werde ich aber auch ganz gut dafür bezahlt.

"Weißt du, wie man klatscht? Oder hast du einfach keinen Sinn für Spaß?", stupste Skandal mich von der Seite an und wies auf alle anderen, die klatschten.

"Klatsch einfach doppelt so laut, als würde ich mitklatschen", erwiderte ich mit einem schelmischen Grinsen und sah wieder zu Bzet, der sich mit den Leuten unterhielt, die nicht genügend Geld dabei hatten.

Plötzlich spürte ich Skandals warme Hände auf meinen Handgelenken. Mein Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen. Seine Hände waren warm und konnten meine Handgelenke mit Leichtigkeit übergreifen.

"Schau mal. Du nimmst deine Hand und klatschst sie auf die andere. Dann machst du das immer schneller, bis dieses Geräusch kommt", erklärte er geduldig und zeigte mir, wie man klatschte.

„Nimm deine Hände weg.", sagte ich frech. Was fällt dem ein mich einfach so anzupacken?

„Sorry, dachte du brauchst 'nen Lehrer.", erklärte er sich und zog seine Hände zurück, an seinen Körper.

Ich sah zu ihm hoch und brach in Gelächter aus. „Du bist wirklich verrückt", lachte ich weiter.

"Verrückt? Ich? Niemals!" Skandal wedelte mit den Händen vor seinem Körper, bevor er anfing zu lächeln. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während er mich neckend ansah. Er hat wirklich sehr hübsche Augen...

"Du weißt, wie du nach Hause kommst?", fügte Skandal plötzlich hinzu und wandte sich zu den anderen Jungs, die inzwischen begonnen hatten, sich auf die aufkommende Reise zu freuen.

"Natürlich", antwortete ich selbstbewusst und machte mich mit meinem Koffer auf den Weg.

"Natürlich", antwortete ich selbstbewusst und machte mich mit meinem Koffer auf den Weg

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Du bist verrückt - Skandal | Icon 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt