Kapitel 43

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Eine Woche später:

Ich zog mir gerade ein frischgewaschenes T-Shirt an, als ich hörte, wie es an der Tür klingelte. Die Schritte meiner Mutter verrieten mir, dass sie zur Tür ging und wahrscheinlich den Postboten oder jemanden ähnliches öffnete.

Doch zu meiner Überraschung rief sie durch die ganze Wohnung: „Zoe, hier ist ein gutaussehender Mann für dich." Meine Augen weiteten sich abrupt. Gutaussehend? War er es?

Ich eilte so schnell es ging aus meinem Zimmer durch den Flur zur Haustür. Meine Mutter stand vor dem kleinen Schlitz, sodass ich nicht erkennen konnte, wer es war. Ich wollte sie am liebsten wegschubsten, doch das war es nicht wert, um danach Ärger zu bekommen. Also blieb ich ruhig und wartete, bis sie die Tür komplett aufgerissen hatte.

„Na", und da stand er auch schon. In einer feinen Hose, einem weißen Polo und Schuhen keine Schlappen. Und als wäre das nicht genug, hielt er mir einen knallroten Rosenstrauß hin.

Ich grinste von einem bis zum anderen Ohr und nahm die Blumen dankend an. „Mama, darf ich vorstellen, das ist Skan- Jamal", lächelte ich und sah zu meiner Mutter rüber, die beide Hände auf ihre Brust legte und ihren Mutterblick aufsetzte.

„Es ist schön, dich kennenzulernen, Tante", sagte Skandal höflich und wollte meiner Mutter die Hand geben. Nur leider war meiner mutter gerade nicht nach Hand geben.

Ach komm her, mein Sohn", sagte sie und legte ihre Arme auf seinen Rücken, um ihn in eine herzliche Umarmung zu ziehen.

Skandal sah mich über ihre Schulter an und lächelte unbeholfen, während ich an den Rosen roch und mit einem 'Selber schuld' Blick die Schultern zuckte.

Meine Mutter löste sich von Skandal, während er nervös mit den Fingern an seinem t-Shirt zupfte.

„Tante, ich wollte mich bedanken. Dass du mashallah so eine Tochter großgezogen hast. Und ich würde gerne um deinen Segen bitten, mich weiter mit ihr treffen zu können. Ich schwöre bei Allah, dass ich nur gute Absichten habe", sagte Skandal ernsthaft und löste den Augenkontakt mit meiner Mutter nicht. Während ich nur da stand und hoffen musste das ich nicht von zu hohen Blutdruck ohnmächtig werde.

„Moslem?"
„Ja, alhamdulillah."
„Landmanns?"
„Halb Marokkaner, halb Franzose."
„Erfolgreich?"
„Ja, natürlich."

Meine Mutter nickte langsam und zögerte. Bevor sie sich dann mit einem Grinsen zu mir wandte „Ich lasse dich meine Tochter treffen"

Skandals Augen leuchteten vor Freude, während ich mich zurückhielt, Skandal nicht um den Hals zu springen.

„Du bist aber wirklich sehr hübsch", sagte meine Mutter und betrachtete das Gesicht von Skandal. „Du hast dir einen guten Mann ausgesucht", flüsterte sie mir stolz ins Ohr, und ich konnte nicht anders, als Skandal dabei anzulächeln.

„Inshallah, bekommt ihr hübsche Kinder", probte sie laut und ging in die Wohnung.

„Mama!", rief ich peinlich berührt, sah aber, dass es Skandal nichts ausmachte.

„Du hast doch bestimmt Hunger", rief sie bereits aus der Küche.

Skandal betrat meine Wohnung und antwortete noch schnell meiner Mutter, bevor er sich zu mir herunterbeugte und seine Lippen auf meine legte. „Habe dich vermisst."

„Und ich dich", summte ich in den Kuss.

Skandal löste sich und sah sich mit langsamen Schritten den Anfang meiner Wohnung an. Wo hauptsächlich Schuhe und Bilder waren. „Viele Schuhe.", lächelte er. „Liebe sie einfach.", zuckte ich mit den Schultern und sah mir meinen Glasschrank mit mindestens drei Dutzend Schuhen an.

„Wo ist dein Schlafzimmer?", flüsterte er und ließ mich wieder an seinen schmutzigen Gedanken teilhaben. „Oben", antwortete ich kurz und knapp.

„Kommt ihr?", brüllte meine Mutter laut. „Wir kommen, Tante", rief Skandal zurück und nahm ein Bild von mir als kleines Kind in die Hand.

Ich atmete Tier durch. Jetzt oder nie. „Warte mal kurz.", Ich hielt ihn an seinem Handgelenk zurück und spielte mit meinen Haaren. Boah, wie machen die Leute das nur immer? Ich habe das Gefühl, dass mein Herz aus meiner Brust platzt.

„Was ist los, habibti?", seine Augen strahlten vor Freude, als er mich breit lächelnd ansah, und plötzlich wurde mir klar, dass es an der Zeit war, meine Gefühle auszusprechen.

Ich spürte einen Kloß im Hals, als ich mich auf Fußspitzen stellte und meine Handfläche sanft auf seine Wange legte. „Ich habe sowas noch nie gemacht", begann ich zögerlich, „Aber ich wollte dir sagen, dass du mir wirklich wichtig geworden bist und ich-"

Plötzlich fing Skandal an zu schmunzeln und lachte kurz auf. „Gestehst du mir gerade deine Liebe?", fragte er neckisch, während er meine Hüfte umgriff und mich noch höher zu sich zog.

Ein Hauch von Nervosität durchzuckte mich, aber ich nickte ruhig als Antwort.

Skandals Mund öffnete sich kurz vor Verwunderung, bevor wieder sein schönes Lächeln zum hervor scheinen kam.
„Ich liebe dich, Zoe Hamna Mazador", sagte er leise, und in diesem Moment schien die Welt stillzustehen. Mein Herz schlug wie wild gegen Brust, und ich konnte kaum glauben, dass er diese Worte ausgesprochen hatte.

Er liebt mich.

Ein warmes Gefühl der Glückseligkeit durchströmte meinen Körper, als ich ihn mit ganzem Herzen anlächelte. „Ich liebe dich, mein Skandal"

Mit diesen drei Worten, brachte ich meine ganzen Gefühle für ihn zum Ausdruck. Das, was ich für ihn empfand, war das ehrlichste, das ich jemals in meinem Leben erfahren hatte. Und in diesem Moment wusste ich, dass wir füreinander bestimmt waren. Ob es für immer hält wird sich auf unseren gemeinsamen Weg zeigen.

„Das Essen wird kalt", unterbrach meine Mutter unseren Moment.

Ich löste mich langsam von Skandal und spürte, wie er unsere Hände miteinander vereinte. „Wir kommen", antwortete er, bevor wir gemeinsam in die Küchen gingen.

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Ende

Du bist verrückt - Skandal | Icon 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt