Kapitel 21

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Ich machte mich gerade fertig und zog das einzige schicke Teil an, das ich in meinem Koffer hatte: ein Kleid mit Spaghetti-Trägern, kein Ausschnitt, aber auch nicht allzu lang. Es war zwar ein braves Kleid, aber doch sexy genug.

Nachdem ich meine Haare geglättet hatte, trug ich etwas Eyeliner und Lippenstift auf. Bei der Hitze würde meine Foundation und Concealer sicher nicht halten. Da ich von den letzten Tagen in der Sonne etwas gebräunt war, passte das schon ganz gut.

Jedoch musste ich die Bandage, die ich mir nach dem Duschen neu verband, etwas abschminken. Die Wunde tat so gut wie gar nicht mehr weh, aber die Bandage musste ich trotzdem tragen.

Ich steckte mir noch meine großen goldenen Ohrringe ins Ohr, bevor ich mich dann nach unten begab, wo alle schon auf mich warteten.

„Da bist du endlich, aller! Wie lange brauchst du denn?", seufzte Shabab genervt. „Sie ist halt eine Lady, Shabubi", lachte Biggie und kämmte gerade seine Haare zu einem perfekten Sleek-Zopf zurück. Wie schafft er das immer so perfekt?

„Und dazu eine hübsche Lady!", pfiff Azu und ich sah schnell zu ihm rüber. „Da muss gerade du sagen mit deiner Cartier-Brille und dem versage Hemd. Richtiger Chapo, der die Clubs in Malaga unsicher machen will", grinste ich, und alle fingen an, ihn auszulachen. „Unser Brakka-Boy hat heute eine Mission", schüttelte Bayor belustigt den Kopf. „Er will die Latinas flachlegen", brüllte Shabab hinterher und bekam daraufhin von Azu eine Faust gegen den Oberarm.

Wenn wir nicht aus dem Club geworfen werden, ist das wirklich ein Meilenstein.

Ich sah mir von jedem die Outfits an und bemerkte, das die Jungs es geschafft hatten alle eine Jeans anzuziehen. Und nicht irgendein Trainingsanzug von Nike oder under armour.

Während ich all ihre Outfit analysierte merkte ich dass Skandal noch nicht da war. Kommt er nicht mit? Oder war er noch nicht fertig? Es müsste mir eigentlich egal sein, trotzdessen wunderte es mich

„Wo ist eigentlich Skandal?", fragte ich unbemerkt in die Runde.

„Der ist draußen am Rauchen. Der wollte gar nicht mit. Wir mussten ihn zwingen, der war richtig mies gelaunt. So kennt man den gar nicht", informierte Emre mich, und ich tat so, als wüsste ich von nichts. Er war sicherlich wegen der Sache von gestern schlecht gelaunt. Was komisch ist. Da ich eigentlich viel genervter als er sein müsste, nachdem er über mich hergefallen ist.

Naja, das ist jetzt egal. Wir sind hier, um etwas Spaß zu haben, in einem Club in Malaga, den Emre ausgesucht hatte.

"Los, lass fahren, hayde!" rief Emre begeistert, als er in die Hände klatschte und voller Energie aufsprang.

Er griff nach den Autoschlüsseln, die auf dem Tisch lagen, und öffnete die Tür, hinter der dann auch Skandal hervortrat.

Und verdammt, sah er gut aus. Er hatte eine schwarze Anzugshose, die ihm perfekt stand. Und dazu ein kurzes Beiges Hemd von prada, das seine braune Haut unglaublich widerspiegelte. Und dazu diese Locken, die er etwas zur Seite gegeelt hatte. Allerdings durfte sein Markenzeichen, die Latschen nicht fehlen. Sie waren ein Teil von ihm. Ich glaube, ich habe ihn noch nie mit Schuhen gesehen.

Wäre ich nicht sauer auf ihn, hätte ich ihn provokant aufgezogen, um ihm so meine Zuneigung zu zeigen.

Jedoch zeigte ich es ihm anders und ging ignorant an ihm vorbei. Und merkte sofort seinen funkelnden Blick auf mir. So wie er sagen würde: 'Ich weiß, ich sehe gut aus', ich schmiss meine Haare über die Schulter, bevor ich zu Emre ins Auto stieg, während Skandal sich zu Bayor ins Auto reinsetze.

Wir fuhren fast anderthalb Stunden, die mich fast töteten, besonders mit Azu, Shabab, Emre und Kenan im Wagen. Sie redeten nicht. Sie schrieen. Und freute sich auch unglaublich auf den Abend.

Und als wir endlich ankamen, begrüßte uns sofort die dumpfe Musik und die grellen Lichter, die man sogar außerhalb des Clubs sehen konnte.

Gerade als ich die Tür öffnen wollte, kam Azu mir von der anderen Seite zuvor. „Madame", lächelte er und hielt seinen Arm gestreckt zur Seite, um mir einen freien Weg zu schaffen.

„Danke", grinste ich ehrlich und stieg aus dem Wagen. Und ging Azus Arm entlang.

Zusammen mit den anderen betraten wir den Club, der seltsamerweise keinen Bodyguards am Eingang stehen hatte. In essen sind in jedem Club mindestens 2.

Die Clubs in Spanien sind wohl anders als die in Deutschland. Ein Skandal mit Latschen würde niemals so reinkommen.

„Brakka-Girl. Pass bisschen auf die Chicos auf. Die können gefährlich werden", informierte Azu mich, bevor er mit einem breiten Lächeln im Gesicht zu Shabab ging.

Ich blieb mit Kenan und Emre allein zurück. „Er hat recht, Zoe. Bleib am besten bei Skandal. Der trinkt eh nichts."

Ich sah zu Skandal, der wenige Meter neben uns stand und die Worte von Emre mitbekam. Warum kann Emre denn nicht etwas leiser Specken. Egal vielleicht ist es doch besser wenn er zuhört. Dann kann er auch meine knallharte Antwort hören.

„Nein, passt schon", grinste ich provokant, mit dem Gewissen das er es sieht und verdrehte die Augen, nachdem ich Skandals Blick erwiderte. Der soll sich bloß nichts darauf einbilden. Ich kann auf mich allein aufpassen.

 Ich kann auf mich allein aufpassen

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Du bist verrückt - Skandal | Icon 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt