Kapitel 34

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Ich beendete gerade den morgendlichen Anruf mit meiner Mutter, zog an meiner Zigarette und genoss die aufgehende Morgensonne.

Um diese Uhrzeit war es noch schön ruhig. Die Jungs schliefen oder waren gerade dabei, wach zu werden.

Ich beschloss das erste Mal seit Tagen wieder auf Instagram zugehen. Da ich es in letzter Zeit wirklich vernachlässigt hatte. Es war, als hätte ich in all der Arbeit und dem Spaß alles vergessen gehabt.

Ich tippte auf das Profil von Skandal, da er gestern Abend noch eine Story von dem leuchtenden Mond am Himmel gemacht hatte.

Ich lächelte, als ich in den Erinnerungen der letzten Nacht schwelgte. Wir waren noch Stunden unterwegs, einfach nur am Reden. Wir erzählten uns alles, von Kindheitsgeschichten bis hin zu Lieblings Essen. Es war einfach wie im Traum.

Ich wollte gerade auf sein Profil klicken, als eine raue Stimme hinter meinem Ohr erklang ertönte. „Gerade erst wach und schon am Stalken. Das geht doch nicht, Habibti.", sein Gesicht tauchte über meinem Nacken auf und sah mich von der Seite an.

„Ich hab doch nicht gestalkt", verteidigte ich mich und gab ihm einen Begrüßungskuss auf die Wange.

„Da sagt mir dein Bildschirm aber etwas anderes", erwiderte er breit lächelnd, bevor er seinen Kopf hinter meinen Rücken verschwand und seine Arme von hinten um mich schlang.

Ich genoss seine Wärme und den warmen Atem auf meinem Nacken. Ich fühlte mich geborgen in seinen Armen. Am liebsten hätte ich sofort wieder einschlafen wollen. Doch ich hatte Arbeit zutun, und das nicht gerade wenig.

Ich drehte mich in der Umarmung um, damit ich in sein verschlafenes Gesicht und verwuschelten locken gucken konnte.

„Ich muss arbeiten. Ich habe viel zu tun", nörgelte ich und runzelte genervt die Stirn.

„Wir haben doch heute frei", versuchte Skandal, mich zu überzeugen, und legte einen sanften Kuss auf meine Nasenspitze, was meinen Körper zum Kribbeln brachte.

„Ihr Künstler habt frei. Wir vom Team nicht. Ich muss alle Aufnahmen Rahmen und auf dem Desktop hochladen. Das braucht einige Stunden", hauchte ich leise und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Was für eine Scheiße. Ich würde dir ja fehlen. Nur habe ich keine Ahnung von diesem Rahmen, mahmen oder wie der kak heißt", sagte er, während er sanft mit seiner Handfläche meinen Rücken auf und ab streichelte.

„Schon okay. Ich kann auch nicht rappen", lachte ich und löste mich schweren Herzens aus der Umarmung.

„Du kommst aber, wenn du fertig bist, okay?", fragte er und sah mich mit einem Welpen Blick an.

„Natürlich", lächelte ich ehrlich und drückte einen kurzen Kuss auf seine weiche Wange.

...

„Zoe, komm neben mich", rief Skandal laut und zog wieder alle Blicke auf mich, obwohl ich gerade nach der Arbeit den Raum betrat.

Ich seufzte lächelnd und setzte mich natürlich neben ihn, da ich es auch ohne seine Aufforderung getan hätte.

„Was machen wir hier?", flüsterte ich Skandal leise in die Seite, da ich nicht wusste, warum fast alle Künstler drinnen am Tisch versammelt waren. Ich vermutete, es ging um etwas für den YouTube-Kanal, da Skandal wieder seine Maske trug.

„Wir spielen ein Spiel namens Mafia", erklärte er mir kurz, bevor Emre auch schon in die Kamera sprach, die über uns aufgestellt war.

„Was geht, Friends. Wir spielen heute mit 11 Kanacks und Infinit eine Runde Mafia", alle lachten darüber, dass Infinit der einzige Deutsche am Tisch war.

Du bist verrückt - Skandal | Icon 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt