Kapitel 17

1.8K 49 22
                                    

Zusammen, immer noch in seiner Schulter eingehakt, gingen wir wieder zu den anderen, die bereits draußen standen.

Skandal holte währenddessen sein Handy aus seiner Tasche und ging auf Instagram Live. "Hey Leute, dank Emre sind wir jetzt hier irgendwo in Malaga auf einer verlassenen Burg", sagte er und lächelte mit seinen Augen in die Kamera.

Ich war verwundert, fand es aber lustig, dass er in so einer Situation live ging. Daran sah man wirklich, wie ungezwungen es war. Er hatte wirklich keine Angst. Und dazu es ist wirklich guter Content. Immerhin hatte er auch in den letzten Monaten schon die ein oder anderen Tausend Follower bekommen. Da wäre es schlau, diese mit Content zu füttern.

"Ey, Skandi. Mann kann ganz hoch", sagte Emre grinsend zu Skandal und zeigte auf das Dach, das noch weitere 2 Meter hochging.

Natürlich sprang Skandal direkt darauf, weshalb Emre es auch ansprach, da er genau wusste, was passieren würde.

"Wallah, ich sag dir ehrlich, Couseng, ich bin bereit, da hoch zu steigen. Ich hab aber Angst, dass ich mich verletze, stolpere. Und dann haben wir den Salat, Bruder", sagte er, obwohl er trotz seiner ausgiebigen Erklärung für zu gefährlich beschloss, trotzdem hochging... Natürlich ging er.

Ich wollte nicht, dass er geht, vor allem weil ich dann alleine hier unten mit den Verrückten bin. Nicht das er nicht verrückt sei.

Zudem weil ich auch Angst hatte, dass er sich da oben verletzt oder noch schlimmer von einem Geist gepackt wird.

"Also Leute, mein Name ist Skandal. Und wir gehen heute auf Geisterjagd", flüsterte er dramatisch in Emres Kamera, während er seinen Livestream immer noch in der Hand hielt und seine Fans mitnehmen wollte.

Und so begann seine Reise...

Er versuchte es auf der rechten Seite, wo er schon bei der ersten Sekunde mit seinen Latschen abrutschte. "Skandal, lass es. Du verletzt dich noch", sagte ich besorgt. "Mir passiert nichts", antwortete er mir gelassen, und versuchte es dann nochmal auf der anderen Seite.

Nachdem er sein Bein auf einen sicheren Stein abgesetzt hatte, zog er sich am Geländer hoch und war dann auch schon auf dem Dach der Burg.

"Einfach, der ist Spider-Man geworden", staunte Kenan über die Leichtigkeit, mit der Skandal da hochkam.

Skandal rappelte sich auf und sah sich oben kurz um, bevor er sich wieder zu uns wandte. "Ihr müsst hier hochkommen. Ich schwör auf alles, dass es richtig schön ist. Zoe, komm hoch!" sagte Skandal freudig, während er seinen Livestream auf uns richtete. Warum denn ich jetzt?

Ich drehte mich zu den anderen, die mich fragwürdig ansehen. Ich habe vielleicht Angst vor Geistern und dieser Scheiss Burg, aber vor Höhe nicht. Es ist meine Chance, meinen Respekt gegenüber Skandal zurück zu erlangen.

Nachdem ich tief ausgeatmet hatte, ging ich den gleichen Weg wie Skandal hoch.

Er reichte mir seine freie Hand, die ich lächelnd annahm. Er zog mich mit Leichtigkeit hoch, nur etwas zu leicht. Es war als hätte er die Schwerkraft kontrolliert.

Ich landete nämlich mit einem Schwung auf Skandal, meine Hand auf seine Brust gedrückt, unsere Gesichter Zentimeter voneinander entfernt. Ich konnte sein Parfüm riechen, das mir schon im Knast auf seinem Handtuch gefiel. Es roch einfach zu gut in Kombination mit dem Zigarettenrauch.

"Ähm, kannst du mal von mir runter", unterbrach Skandal den unangenehmen Moment, während alle anderen von unten zusahen.

"Deine Schuld. Du hast mich mit so viel Kraft hochgezogen", sagte ich frech und legte meinen Kopf zur Seite, damit man mein rot gewordenes Gesicht nicht erkennen konnte.

"Okay, Freunde. Ich bin jetzt hier oben. Die Jungs trauen sich nicht, also bin ich mit einer aus dem Kamerateam hier", sagte Skandal in die hochgehaltene Kamera in seiner Hand und filmte die Umgebung, in der wir uns befanden.

Er stand langsam wieder auf und ging auf die andere Seite des Daches. Warum muss er denn jetzt auch noch hier oben spazieren gehen?

Ich folgte ihm langsam und achtete dabei auf jeden meiner Schritte. Eine falsche Bewegung, und ich wäre 10 Meter weiter unten.

"Pass da auf. Da ist es etwas rutschiger", warnte er mich. "Mir passiert schon nichts", zischte ich unfreundlich, und Skandal lachte kurz auf. „Wenn du meinst." Ehe ich mich versah, war ich an der Stelle, vor der Skandal mich gewarnt hatte, und wie er vorausgesagt hatte, war sie rutschig. So rutschig, dass ich mit meinen Schlappen wegrutschte und ich gleich hinterherfiel. Verdammt. Ich schloss die Augen und war bereit für den Aufprall auf den harten Boden.

"Hab dich!", rief Skandal lächelnd. Ich öffnete die Augen und das Seil um mein Herz löste sich. Mein Schutzengel. Er rettete mich mal wieder.

So wie zuvor zog er mich mit Leichtigkeit hoch zu sich. Diesmal zügelte er seine Kraft, damit ich nicht wieder auf ihn landen würde.

Meine Atmung war schwer. "Danke", keuchte ich schwer atmend.

Ich erwartete eine Antwort wie 'Ich hab's dir doch gesagt', er wollte es mir bestimmt unter die Nase reiben, dass ich nicht auf ihn gehört hatte. Ich würde es ihm nicht verübeln. Ich hätte es nicht anders getan.

"Inshallah, geht es dir gut", atmete er zur meiner Verwunderung erleichtert aus. Okay die Antwort hab ich jetzt nicht erwartet.

"Leute, ich beende den Livestream hiermit. Ich liebe euch, Skandalisten. Wir sehen uns", sagte er schnell in die Kamera, bevor er den Live beendete, sein Handy wegsteckte und sich mir widmete.

"Komm mit", sagte er mit zusammengezogenen Augen.

„Nimm zur Sicherheit meine Hand", bot er mir an und streckte seinen Arm einladend aus.

„Danke", probte ich schüchtern, nahm seine Hand, die deutlich größer war als meine und viel wärmer.

Ich folgte ihm zur anderen Seite des Daches, wo wir uns beide an den Rand der Steine setzten.

"Boah, diese Sterne sind überkrass, wallah sogar", sagte Skandal und zog sich seine Maske aus, damit er die Sterne am Himmel ohne Probleme genießen konnte.

Meine Augen allerdings waren nur auf ihn gerichtet. Auf diese perfekten, funkelnden Augen die im Mondlicht beleuchtet würden.."Ja, das sind sie", murmelte ich leise.

„Was hast du gesagt?", fragte er, nachdem er mich absichtlich nicht verstanden hatte. „Ehm... dass die Sterne wirklich schön sind", lächelte ich unbeholfen und lenkte meinen Blick schnell auf die Sterne.

 dass die Sterne wirklich schön sind", lächelte ich unbeholfen und lenkte meinen Blick schnell auf die Sterne

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Du bist verrückt - Skandal | Icon 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt