Kapitel 29

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Nachdem ich Bayor bis auf das letzte Hemd ausgezogen hatte, waren Emre, Bare und Biggie ebenso dran.

Ich gewann alle vier Male und verließ den Laden mit einem breiten Lächeln.

Fröhlich trällerte ich, als wir wieder in der Gruppe ankamen, die sich fahrbereit auf dem Parkplatz befand.

"Und wie ist es gelaufen?" Bzet war der erste, der nachfragte, und alle anderen, die nicht dabei waren, hörten aufmerksam zu.

„Sagen wir so, Zoe ist auf Profi-Niveau, und wir sind alle kleine Hunde gegen sie", hauchte Emre leise, und die drei hinter ihm senkten beschämt den Kopf.

„Poa stark, Zoe", kam Kenan zu mir und schlug mit einem breiten Grinsen ein.

„Einfach die krassste Kamerafrau", brüllte Shabab laut, da er bereits im Auto saß.

Ich zuckte nur stolz mit den Schultern und setzte ein hochmütiges Grinsen auf.

Ich drehte mich zu Skandal um, um ebenfalls seine Reaktion zu sehen. Ich wollte auch, dass er sich freut oder zumindest stolz auf mich war. Warum ich dieses Bedürfnis hatte, wusste ich jedoch nicht.

Doch Skandals Gesicht war alles andere als eindrucksvoll. Es war eher wütend oder doch enttäuscht.

Ich stellte mich etwas näher an ihn heran, damit wir unter vier Augen reden konnten.

„Alles in Ordnung?" fragte ich besorgniserregend nach. Doch Skandal sah daraufhin noch wütender aus, sodass sogar eine Ader auf seiner Stirn hervortrat.

"Es ist nichts", murmelte er, weiterhin die Stirn runzelnd. "Sag schon, was ist los?" hakte ich nach, da wir genug Momente hatten, in denen wir unsere Gefühle nicht preisgeben wollten.

"Warum bist du mit den anderen mitgegangen?" Skandal verschränkte die Arme vor der Brust und sah mir streng in die Augen.

„Einfach so. Ich meine wir haben uns herausgefordert. Hat es dich so gestört?", Ich zuckte lächelnd mit den Schultern und nahm die ganze Situation nicht allzu ernst. Was sollte denn schon dabei sein? Wir hatten eben Spaß.

"Ja, Zoe, es hat mich gestört. Ich dachte, wir... ach, vergiss es einfach. Mach, was du willst, ganz ehrlich", gab er wütend von sich, wuschelte sich durch seine Locken und drehte sich weg.

Nicht so. So darf es nicht wieder enden...

Ich nahm seine Hand fest in meine, meine Finger umschlossen seine Handfläche. Ein sanfter Druck ging von meiner Hand aus, während ich versuchte, ihn zurückzuhalten.

Meine Augen suchten die seinen und kommunizierten meine Absicht, ihn zu stoppen.

„Erklär es mir", probte ich klar und ruhig.

Ich wartete vergeblich auf eine Antwort, weshalb ich einfach selbst zu Wort kam. "Lass uns einfach hier bleiben. Nur wir beide. Ich habe sowieso keine Lust, zurück zur Villa zu gehen. Wir waren dort tagelang eingesperrt. Ich genieße es, solange wie möglich draußen zu sein", sagte ich und hoffte, dass ich in der Zeit mit Skandal reden konnte.

Er nickte zum Glück, und ich konnte sehen, wie die Wut aus seinem Gesicht verschwamm und seine versteckte Freude in einem kurzen Moment sichtbar wurde.

"Hey Jungs, Zoe und ich bleiben noch ein wenig hier. Sie möchte noch etwas einkaufen gehen", verkündete Skandal laut mit einem Lächeln. Wie schnell er seine Laune ändern konnte, grenzte manchmal an ein Wunder.

Als er zurückkam, stellte ich ihn zur Rede. „Ich will einkaufen? Du Arschloch!", lachte ich und trat ihn leicht gegen die Waden.

Die anderen waren schockiert, und wir bekamen die ein oder anderen verwirrten Blicke. Das schien Skandal aber nicht zu stören. Und er legte seine Arm sanft aber doch fest um meine Schultern.

Ich spürte, wie er mich behutsam zu sich zog, und ich ihm ohne Widerstand folgte.

Ein fröhliches Lächeln zierte sein Gesicht, als er mich mit sich führte. Gemeinsam verließen wir den Parkplatz und betraten die ruhigeren Straßen von Málaga.

Die Sonne neigte sich dem Horizont zu und tauchte die Stadt in ein warmes, goldenes Licht.

Wir beide gingen durch die Straßen, ohne ein Wort miteinander zu reden.

Normalerweise müsste es unangenehm sein, nichts zu sagen, doch war es nicht. Es war angenehm und beruhigend. Ich hätte am liebsten die Augen geschlossen und mich einfach nur treiben lassen.

Und so schön es auch war, sind wir hier, um uns etwas klar zu machen.

„Also, willst du mir jetzt sagen, was los mit dir war?" Meine Stimme einfühlsam. Ich wollte nicht, dass er sich unwohl fühlte, weshalb ich auch die Tonart wählte.

„Das fragst du noch? Ich bin kein Weib, deswegen kann ich es nicht so sagen, wie ich möchte. Aber sagen wir so, du schleppst mich hierher, und dann lässt du mich einfach alleine." Seine Stimme war ebenfalls ruhig, und sein Blick war weiterhin auf die Straße gerichtet.

Ich versuchte zu verstehen, was er mir damit sagen wollte. Warum auch so ein Rätsel daraus machen?

Skandal merkte, dass ich zögerte und immer noch am Grübeln war. „Manchmal hab ich das Gefühl, du hast ein Spürsinn wie ein Typ", ein kurzes Lachen entwich seinen Lippen.

„Ich will damit sagen, dass ich dachte, wir kommen hierher und machen etwas." erklärte er mir. „Aber haben wir doch", ich legte den Kopf zur Seite und formte meine Augen zu Schlitzen. „Zu zweit...", fügte er hinzu und drehte seinen Kopf sanft in meine Richtung.

In diesem Moment fühlte es sich an, als würde die Zeit stehen bleiben, während sich unsere Blicke trafen und miteinander verschmolzen.

Ich konnte das Funkeln in seinen Augen sehen als er über beide Ohren lächelte, und ich es nicht fassen konnte , dass der Mann noch schöner aussehen konnte, nur durch das goldene Licht der untergehenden Sonne.

„Tut mir leid. Wir bleiben solange du willst", sagte ich und senkte beschämt den Kopf. „Ahhh! Du bist doch zu wild", plötzlich schrie er lachend in mein Ohr, so laut, dass ich meine Ohren zuhalten musste.

„Boa, diese Stimme!", seufzte ich.

Während Skandal sich von mir löste und sich vor Lachen auf den Boden krümmte. Wie konnte ich diesen Typen nur so mögen? Oder war es genau das, was ich so gerne an ihm mochte?

 Wie konnte ich diesen Typen nur so mögen? Oder war es genau das, was ich so gerne an ihm mochte?

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Du bist verrückt - Skandal | Icon 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt