28. Kapitel

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"Was ist denn los?", fragte Kevin mit sanfter Stimme. Ich brachte kein Wort herraus. Ich stand nur versteinert da und starrte ihn an. Ich hatte Angst. Angst vor ihm und Angst davor, was er damit vor hatte. Ich hatte ja keine Ahnung, ob die für mich oder für jemanden anderen gedacht war.

Er kam wieder einen Schritt auf mich zu und ich wich zwei zurück. Er sah mich komisch an und legte den Kopf schief. Er überlegte ein paar Sekunden, aber dann hatte er es endlich gescheckt.
"Ach, du hast die Waffe gefunden?"
Ich nickte kaum merklich. "Schön rumschnüffeln was? Ich wusste es doch! Ihr plant irgendwas. Habt ihr von der Waffe gewusst? Habt ihr deswegen etwas gegen mich?", schnautze er mich an. "Was? Nein! Wir haben weder von der Waffe gewusst, noch habe ich rum geschnüffelt! Ich habe sie nur gefunden, also reg dich ab.", zickte ich zurück. Mir war scheiß egal, ob er irgendeine Krankheit hatte. So lasse ich mich nicht behandeln! "Ach, aber natürlich. Du hast sie reinzufällig gefunden, als du dir was rausgenommen hast." "Ja!", sagte ich, "genau so war's!" Er schüttelte ungläubig den Kopf, dann sah er mich wieder an. "Du hast mir nicht darauf geantwortet, ob ihr irgentwas gegen mich habt", sprach er ernst. "Kevin, ich..", ich stoppte mich selbst. Aus irgendeinem Grund konnte ich ihn jetzt nicht anlügen. "Wusste ich es doch!", sagte er laut, den rest flüsterte er eher zu sich selbst, "Hatten sie doch recht.. Shit, wir müssen das doch früher planen."

Er kratzte sich nachdenklich am Kinn. Mir stockte der Atem. Was früher planen?! "Kevin. Was müsst ihr früher planen?" Ich fühlte mich, als ob ich mit einem Kleinkind spreche. Ich musste ihm alles aus der Nase ziehen. "Was?", fragte er verwirrt. Er dachte wohl nicht, dass ich es verstanden hatte. Ich wiederholte meine Frage und er schlug gegen die Wand. Sowas tut er nie.. Ich bekam immer mehr und mehr Angst. Ich beführchtete, dass es nicht der 'echte' Kevin war, mit dem ich spreche.

"Fuck! Du dürftest das alles eigentlich garnicht wissen", brüllte er. Ich wich zurück. Er raufte sich die Haare und lief im Zimmer hin und her. Das machte mich nervös. Aufeinmal nahm er sein Handy raus, es vibrierte. Er nahm den Anruf an.

"Hallo?" ... "Wie es mir geht? Das spielt im Moment keine Rolle! Sag allen wir müssen uns treffen, wir müssen das früher machen." ... "Er heißt Leon." ... "Ja er wohnt dort. Wir müssen aber aufpassen, dass dem Nebenhaus nichts passiert." ... "Weil sie dort wohnt." ... "Okay, bis morgen."
Er legte auf und sah mich an. In seinen Augen sah ich Hass. Nicht gegenüber von mir, sondern gegenüber Leon. Für ihn wird auch die Waffe sein. Mit einer Waffe kann man aber nicht ein ganzes Haus vernichten? Aber mit Feuer..

Ich sah ihn mit Angst und Schrecken in dir Augen an. "Sag mir was du vor hast! Mit wem du etwas vor hast! Und was Leon und mein Haus darin für eine Rolle spielen!", schrie ich und mir kammen die Tränen. Das war einfach alles zuviel für mich.. Er kam auf mich zu und schlug mich. "Wage es nicht mich anzuschreien!", brüllte er. Mir floßen mehr Tränen die Wange runter. "Warum? Warum sollte ich das nicht tun? Du besitzt eine Waffe und willst warscheinlich jemanden umbringen! Warum sollte ich dich nicht anschreien?" Er sah weg. "Du bist ein Feigling! So ein Feigling! Mit so jemanden will ich nicht länger zusammen sein.", schrie ich. Ich konnte nicht mehr und sank auf die Knie. Er seuftze. "Okay. Ich werde dir alles erzählen, wenn du nicht Schluss machst." Ich nickte, damit er im Glauben war, dass ich bleibe, damit er mir alles erzählte.

Er erzählte mir alles. Von seiner kleinen Truppe, wie sie planten Leon's Haus abzufackeln und das die Waffe nur für den 'Notfall' wären, wenn er raus liefe. Sie hatten es vor zu machen, wenn er alleine wäre.
"... Naja, und wir hatten es in drei bis vier Wochen geplant. Was hälst du davon?"

Er fragte mich doch jetzt nicht ernsthaft, was ich davon halte oder?
Die Tür sprang auf und Caro stand dort, hinter ihr Jayden. "Habt ihr mit-", fragte ich und Jay nickte. "Ja haben wir" "Wir sollten die Polizei rufen", sprach Caro meine Gedanken aus. Ich nickte zustimmend und Jay verschwand nach unten.
Kevin sah geschockt zwischen uns hin und her. "Was? Ihr könnt doch nicht-?", stotterte er. Dann sah er mich an: "Du hattest versprochen nicht Schluss zumachen. Ich hab dir vertraut." Ich sah weg. "Ich hätte eh irgendwann Schluss gemacht. Auch ohne diesen Plan und ohne deine Krankheit. Einfach weil ich dich nicht liebe.", murmelte ich. "Welche Kranheit?", fragte er leicht panisch. Ich sah auf, in sein Gesicht. Es machte mich traurig, ihn so leidend, kaputt und voller Schmerz zu sehen.

"Du leidest höchstwarscheinlich an einer Krankheit namens 'Dizzoziative Identitätsstörung' auch 'Multiple Persönlichkeits-Störung' genannt. Du musst zu einem Arzt Kev. Deswegen wirst du auch gleich von der Polizei dahin gebracht.", erklärte ich ihm. Ich wusste nicht warum ich ihm das erzählte, aber ich fand er sollte das wissen. "Ich habe diese beschissene Krankheit nicht! Ihr habt keine Ahnung!", schrie er uns an und lief aus dem Zimmer. Caro und ich warfen uns leicht panische Bilcke zu und rannten ihm hinterher, die Treppe runter. "Jayden!", rief Caro ihn, als sie mal wieder zwei Stufen aufeinmal nahm, damit er irgendwas tat. Jay sprintete zu Kevin und hielt ihn am Arm fest, bevor er die Tür aufreißen und fliehen konnte. Im selben Moment klingelte es an der Tür. "Das muss die Polizei sein. Mach die Tür auf", befielt Jayden und Caro stolperte die letzten Stufen runter zur Tür. Sie drückte die Klinke und zwei Polizisten standen davor.
Caro führte ein kurzes Gespräch mit ihnen und danach führten sie Kevin raus.

Wir drei gingen ihnen hinterher. "Sie können uns gerne nachfahren. Wir werden direkt zu einer Psychatrie fahren und dort werden sie ihn untersuchen, ob ihr Verdacht stimmt.", erklärte uns der kleinere von beiden mit dem Vollbart. "Ich würde sehr gerne mitkommen", sagte Caro. "Was ist mit dir?", fragte sie an mich gewant. Ich schüttelte leicht den Kopf und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. Sie räusperte sich kurz und gab dann ein "Okay, wir telefonieren später" von sich und stieg dann mit Jay zusammen in sein Auto.

Drei Stunden später rief Jayden mich an. Er erzählte, dass er nicht lange Telefonieren könnte, da Caro total aufgelöst sei und es noch ihren Eltern erzählen müssten. Was er mir aber sagen konnte ist, dass die Ärzte unseren Verdacht bestätigen konnten, auf welcher Art und Weise wusste er nicht. Außerdem sucht die Polizei nach Kevin's "Gang".
Nach Zehn Minuten Gesprächszeit legte er auf.

Okay, fassen wir zusammen.
Kevin hat diese Krankheit und wird jetzt in einer Psychatrie behandelt. Wir haben Schluss gemacht und er hatte mit einer Gruppe vor, Leon umzubringen.
Wow, schöner Samstag Abend.

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