39. Kapitel

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Ich und Leon lagen noch im Bett, wir waren vor etwa einer viertel Stunde aufgewacht, hatten uns aber noch nicht aufgerafft, aufzustehen. Er hatte mir gestern viel Mut gemacht und mir geholfen, trotz allem hätte ich fast einen Rückzieher gemacht, doch ich hatte mich überwunden und es war ganz anders, als bei meinem damaligen Freund. Es war besser! Auch Leon hatte gesagt, dass es toll war. Trotzdem möchte ich es mit dieser Sache langsamer angehen.
"Sollten wir nicht mal langsam aufstehen?", fragte Leon. "Schon, aber..", ich unterbrach mich selbst und wälst mich auf ihn, sodass ich auf ihm saß/lag, wie man es nahm. Er lachte leicht und küsste mich. Ich liebte es, ich liebe ihn, ich war noch total happy von letzter Nacht.. -Es klingelte. Ich stöhnte frustriert und ließ mich wieder zurück auf meine Seite fallen. Er grinste mich schief an und stieg aus dem Bett. Er nahm sich seine Boxershorts, zog sie an und lächelte mich noch einmal an, bevor er nach unten verschwand. Ich hörte wie er mit jemandem sprach, mir kam die Stimme sehr bekannt vor und bald wurde es zu gebrüll. Sie stritten. Leon und Kevin. Oh scheiße! Ich zog mir schnell etwas an, bevor ich runter lief. Als ich auf der Mitte der Treppe angelangt war, hörte ich wie Leon schrie.

Nicht weil er wütend war, nein, vor schmerz. Oh verdammte- Ich kam unten an und sah das Geschehen. Nun schrie auch ich. Vor Angst. "Oh scheiße!", ich rannte zu den Beiden, Kevin immer noch über Leon und auf ihn einstechend. Nun bemerkte Kevin auch mich, er wich sofort zurück und sah mich entsetzt an. "Am", sagte er flehend, als ich mich zu Leon runter beugte, um seinen Puls zu fühlen. "Verpiss dich, Kevin! Hau einfach ab, du bist gestört. Lass mich in ruhe und kom nie wieder!", schrie ich ihn unter Tränen an. Ich hatte gerade verdammte Angst um Leon und da war keine große Hilfe. "Nein Am, du verstehst das nicht. Er war nicht der Richtige für dich, er stand im Weg. Ich hab dich gesucht, hab aber ihn gefunden und als er nur in Boxer war, wusste ich sofort was los war. Er darf das nicht, nur ich. Und jetzt kom her und lass uns gehen." Ich hatte ihn die ganze Zeit seiner Rede ignoriert und die Nummer des Notdienstes gewählt, während ich fast in Panik geraten war, dass sie zuspät kommen könnten, aber als Kevin dann nach meinem Arm griff, um mich mit zu ziehen, konnte ich nicht mehr und schlug ihn ins Gesicht. Er sollte endlich gehen! Kevin hielt sich seine Nase, als ich sprach: "Kevin? Hast du es nicht verstanden? Du sollst gehen! Verschwinden! Und nie, nie, nie wieder kommen. Ich hasse dich", schleuderte ich ihm meine Sätze ins Gesicht und schubste ihn Richtung Tür. Er sah mich ein letztes mal betroffen an, bevor er sich umdrehte und endlich aus der Tür lief. Ich dagegen drückte den grünen Hörer, um dem Notdienst bescheid zu sagen.

Eine viertel Stunde später traf er endlich ein, in der ich fast einen zusammenbruch erlitten hatte. Ich hatte versucht die Blutung irgendwie zu stopen, in dem ich meine Hände auf die Wunden gedrückt hatte. Und ich hatte absolut keine Ahnung, ob er es schaffen würde. Ich hatte Angst.Solche Angst, als ob ich gleich selber sterben müsste.
Sie nahmen ihn sofort mit, ich durfte mit fahren.

Ich saß mittlerweile im Krankehaus. Es waren nun schon zwei Stunden vergangen, in dennen er Operiert wurde und ich bekam immer mehr und mehr Angst. Was ist, wenn er zu viel Blut verloren hatte? Aber es waren höchsten nur höchstens zwei oder drei Stiche. Ich wusste es selber nicht mehr. Konnte das dazu führen, dass er verblutete? Oder hatte Kevin irgendwelche wichtigen Organe getroffen?

Kevin. Wie konnte er das tun? Ja, er hatte diese verfickte Krankheit, aber das erlaubt ihm trotzdem nicht, Leon zu erstechen! Heilige Scheiße! Das konnte ich ihm nicht verzeihen.. Dass er das geplant hatte, war schon schlimm genug, aber dass er das dann tatsächlich in die Tat umgesetzt hatte.. Nein, dass konnte ich nicht verzeihen.
"Amber?", hörte ich hinter mir jemanden meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und blickte in die verheulten Augen von Leon's Mutter und die entzetzten, seines Vaters. "Wie konnte das passieren? Wer war das? Man hat uns nur erzählt, dass mit einem Messer auf ihn eingestochen wurde.", heulte seine Mutter. "Ich - äh..", stotterte ich und war heilfroh, es nicht erklären zu müssen, als eine Krankenschwester auf uns zu kam und uns ansprach: "Guten Tag. Schön, dass sie kommen konnten. Leon ist aufgewacht und kann jetzt Besuch empfangen. Wenn sie noch irgendwelche Fragen haben, wenden sie sich bitte an mich." Sie lächelte uns noch einmal freundlich an, sagte uns, in welchem Zimmer er lag und ging davon.
Leon's Mutter hatte die Frage, wer der Täter war und wie das passiert war, anscheind schon wieder in den Hinterkopf gerückt, denn sie nahm ihren Mann und sogar auch mich an die Hand und eilte in Richtung Leon's Zimmer. Seine Mutter dachte garnicht erst daran zu klopfen, sondern platze ins Zimmer herrein umd stürmte auf ihren Sohn zu. Sein Vater ließ das alles etwas langsamer angehen. Er lächelte seinem Sohn aufmunternt zu und setzte sich anschließend auf einen Stuhl. Nachdem seine Mutter endlich von ihm abgelassen hatte, wanderte sein Blick von seinen Eltern zur Tür, wo ich immer noch stand und verdammt froh war, dass er lebte. Ich hatte mir schon mehrere Zenarien ausgemalt, in welchen Methoden ich zusammen brechen könnte, wenn ich die Nachricht bekam, dass Leon es nicht geschafft hätte. Deswegen war ich umso erleichterter, dass ich ihn nun hier, halbwegs munter, lebendig, atmend im Bett liegen sah und mich anlächelte. "Hey", flüsterte ich. "Hey", gab er zurück und breitete seine Armen für mich aus, wobei sich sein Gesicht leicht schmerzhaft verzog. Ich ging langsam zu ihm hinüber und nahm seine Hand in meine.

Good girls love bad boysWhere stories live. Discover now