Eine Woche

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Es war schon eine Woche vergangen. Jan und ich waren zusammen. Es war ein tolles Gefühl. Ich hatte jemanden, der mich verstand, mochte und beschützte. Ich mochte ihn auch sehr. Doch ich wusste nicht ob es richtig war. Wir hatten es noch niemanden gesagt, das mit uns und ich konnte es Andre nicht sagen. Es war erst eine Woche. Ich wollte es ihm nicht sagen. Ich hoffte immer noch, dass wir zusammen kommen würden. Doch es war besser mit Jan. Andre und ich waren gute Freunde und ich glaube, wir kannten uns zu lange. Andre hatte nie Anzeichen gemacht, dass er mehr als ein Freund sein würde. Oder übersah ich was? Ich kramte meinen Schlüssel aus der Jackentasche. Ich kam gerade von der Arbeit und war sehr müde. Schnell ging ich hoch und schloss meine Wohnungstür auf. Die Stille ließ mir ein kalten Schauer über den Rücken laufen. Schnell zog ich mich um, meine Tasche ließ ich aus mein Bett fallen. Ich machte Musik an und legte mich auf mein Sofa. Musik... Sie beruhigte mich und brachte Klarheit in jeder Situation. Wollte ich das mit Jan wirklich? Ich schloss die Augen. Ich sah ein paar Szenen von Jan. Wie wir uns kennengelernt hatten. Da neben stand Andre... Morgen! Morgen hatte ich einen freien Tag. Da wollte ich Klarheit schaffen. Ich setzte mich auf, machte andere Musik an und machte mir etwas zu essen. Heute ging ich früh ins Bett, auch wenn die Nacht etwas unbehaglich war...

Ich machte meine Augen auf. Die Helligkeit biss sich in meine Augen. Erst nach ein paar mal blinzeln konnten sich meine Augen an das Licht gewöhnen. Ich streckte mich und stieg aus dem Bett, ein leichtes Schwindelgefühl überkam mich. Ich ging zum Schrank und suchte mir ein paar Klamotten raus. Ich war aufgeregt. Wie würde der Tag wohl werden? Nach dem ich den Kampf mit den Klamotten gewonnen hatte, ging ich ins Bad, duschte mich. Es war ein belebendes Gefühl das kalte Wasser auf meiner Haut zu spüren. Danach zog ich mich an und versuchte meine Haare zurichten. Als ich fertig war betrachtete ich mich im Spiegel. War das eine neue Falte? Ich war mittlerweile 26 Jahre alt... Wie die Zeit vergeht... Und ich habe immer noch keinen Mann gefunden. Doch! Jan! Vielleicht... Heute würde ich das klar stellen. Mir leicht zitternden Händen setzte ich mich auf das Bett und wählte Jans Nummer. Tuten. Dann: „Ja? Hallo?" „Hi Jan!", meldete ich mich. „Hi Anna! Was gibt es?", fragte er heiter und fröhlich. Das brachte mich zu einem Lächeln. „Hey. Ich wollte fragen, ob wir vielleicht etwas unternehmen wollen?", meinte ich zaghaft. „Ja. Klar. Ich habe Zeit, Was denn?", fragte er. „Ich weiß es nicht, aber wir können uns ja irgend wo treffen und dann... Mal sehen?", sprach ich in den Hörer. „Jap. Treffen wir uns beim Park? Wann?", fragte er. „Ja. Wie wäre es mit: sofort?", fragte ich ihn leicht lachend. "Oh! Okay?", meinte er überrascht. Dann verabschiedeten wir uns und ich legte auf. Ich hatte ein leichtes Kribbeln im Bauch, als ich das Haus verließ. Ich kuschelte mich tief in meinen Mantel, es war kalt. Ich ging mit schnellen Schritten zum Park. Ich rannte fast. Ich hatte eine Vorfreude, die ich vorher noch nicht gespürt hatte. Ich musste lächeln. Schnell ging ich zum vereinbarten Platz, wo Jan natürlich noch nicht war. Ich schaute auf mein Handy. Ich hatte gerade mal 10 Minuten gebraucht! Ich wartete nun auf Jan. Ab und zu rieb ich mir die Hände, damit sie nicht ein froren. Doch Jan kam überraschend schnell. Die letzten paar Meter kam ich ihm entgegen und dann spürte ich auch schon meine Lippen auf seinen. Es war ein tolles Gefühl. „Hey", begrüßte ich ihn. „Hey. Ich hoffe du hast nicht zu lange auf mich gewartet", meinte er. Ich schüttelte nur den Kopf und er nahm meine Hand. Wir gingen ein paar Schritte, dann begann Jan das Gespräch: „Nun was war so wichtig?" „Nichts. Ich wollte dich nur sehen", meinte ich frech und begann zu lachen. Er schaute mich verdutzt an, doch lachte dann auch. „Wirklich alles gut?", meinte er. „Ja. Ich wollte unbedingt mit dir raus", meinte ich. „Warum?", fragte Jan. „Warum nicht? Außerdem kannst du auch mal von dem Computer weg", beantwortete ich. Er begann zu lachen. Wir liefen noch ein Stück, wortlos. Doch es war keine peinliche Stille. Nein. Sie war angenehm. Es lief neben mir her, darauf bedacht, dass wir uns nicht berührten, wegen den Fans. Doch ich nahm seine Hand. „Was ist, wenn uns ein Fan sieht?", fragte er mich. „Egal", meinte ich und wir setzten uns auf eine Bank. „Wie kommt der Sinneswandel?", fragte Jan und schaute mir mitten in die Augen. Unsere Blicke trafen sich und das lief mir einen warmen Schauer über den Rücken gehen. Ich lächelte nur als Antwort, dann kam ich ihm immer näher. Unser Lippen berührten sich. Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit, meine Hände und Füße, die eiskalt waren wurden warm. Nach einer Weile löste sich Jan von mir. Er schaute mir tief in die Augen und sagte dann: „Vielleicht ist es ein bisschen früh, aber: Ich liebe dich." Mein Herz begann höher zu schlagen. Was sollte ich antworten? „Ich liebe dich auch", flüsterte ich und kam ihn wieder näher. Ja. Es fühlte sich richtig an. Man muss auch los lassen. Wir küssten uns noch eine Weile, dann fragte Jan: „Wollen wir zu mir?" Ich nickte und schluckte. Wenn ich zu ihn gehen würde, würde das heißen, dass ich auch Andre begegnen würde und es ihm sagen müsste... Doch was war das Problem? Wir sind Freunde! Wir standen auf und Jan legte seinen Arm über meine Schultern. Er wirkte sehr glücklich. Das machte mich glücklich. Ich lief extra langsam, doch irgendwann kamen wir an die Haustür. Den ganzen Weg über überlegte ich, wie ich es ihm sagen sollte. Zu meiner Erleichterung war Andre aber nicht da.



Marco und PoloWhere stories live. Discover now